Hilft es oder hilft es nicht oder ist es vielleicht vollkommen irrelevant?

      Hilft es oder hilft es nicht oder ist es vielleicht vollkommen irrelevant?

      ich habe in den letzten Wochen immer mal wieder Artikel zu BDSM veröffentlicht und da stelle ich mir schon die Frage, wie kann man nachhaltig PR Arbeit für BDSM leisten? Eine Intention des Projektes ist es BDSM aus der Schmuddelecke rauszuholen, ich denke das ist in den letzten Jahren gelungen, wobei mein Anteil daran wahrscheinlich extrem gering war und ich glaube die normalen Medien haben durch den Hype um SoG ganz allein dafür gesorgt, eben weil viele Frauen informiert werden wollten.

      Heute ging bei der Huffington der Artikel online "Was einen Mann daran reizt beim Sex die dominante Rolle einzunehmen"

      Was ich interessant finden, fragten mich Redaktionen anfangs eher wegen allgemeiner Infos an, geht es inzwischen mehr darum BDSM aus meiner persönlichen Sicht zu schildern. Ich finde dies gut denn ich glaube damit verbunden ist das Interesse sich näher damit auseinandersetzen zu wollen und tiefere und persönlicher Einblicke zu erhalten.

      Aber sicher gibt es auch kritische Gedanken, also dann mal raus damit, was denkt ihr über solche Veröffentlichungen, können sie das Bild von BDSM positiv beeinflussen oder seht ihr vielleicht sogar eher negative Auswirkungen?
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Also ich persönlich denke schon dass solche Artikel das Bild von BDSM in der Öffentlichkeit positiv beeinflussen.

      Alleine die Leute die eher zufällig über solche Artikel stolpern bekommen einen vernünftigeren und tieferen Eindruck von der Materie als die hinter vorgehaltener Hand verbreiteten Schmuddel-Vorurteile.

      Und diejenigen die sich vielleicht insgeheim fragen ob sie normal oder pervers sind und ihre Gedanken und Gefühle nicht einordnen können bekommen eine Grundlage wo sie merken "hey ich bin nicht alleine, nicht unnormal, es gibt noch andere wie mich"

      Und deine Artikel @Gentledom finde ich immer wieder lesenswert. Du bist ehrlich und direkt ohne wischiwaschi und die Hinweise was Sicherheit oder Rechtliches angeht fehlen auch nicht. Ich mag deine Artikel :)

      Negative Aspekte sehe ich nicht bei Veröffentlichungen zum Thema BDSM, vorausgesetzt die Inhalte sind qualitativ gut.
      Wer bin ich ... und wenn ja wie viele?
      Muss man denn BDSM aus der Schmuddelecke holen?
      Mir stellt sich bei solchen Themen immer die Frage ob man die Öffentlichkeit aufklären will oder ob es nicht auch (zumindest bei manchen) um die Legitimierung des eigenen Handelns geht, wahrscheinlich kommt beides in gewissen Anteilen vor.
      Ich sehe an BDSM nichts schmuddeliges, also gibt es fü mich persönlich keinen Grund die Öffentlichkeit aufzuklären.
      Mir ist es auch relativ egal was andere von mir denken, andere Menschen die beruflich oder privat Nachteiel beim "Outing" befürchten müssen können das natürlich
      nicht so locker sehen.
      Aber wie ich in anderen Foren erlebt habe, ergibt sich (fast) immer folgends Spiel auf Aufklärungsarbeiten.
      Ein Teil sagt "Super, endlich wird es salonfähig", ein andere "Die wollen doch nur Ihre Perversionen öffneltich ausleben" und der letzte teil, den interessiert es überhaupt nicht.
      Meiner Meinung nach führen eher Filme wie 50 Shades zumindest zu einer oberflächlichen Behandlung des Themas.
      Und wenn man sieht wie die Verkaufszahlen diverser Spielzeuge steigen und sich Baumärkte mit Kabelbindern eindecken,
      dann kommt ja fast schon die Frage auf ob BDSM ne Modeerscheinung ist :facepalm:
      Vielleicht sollte man die Frage aufwerfen,warum etwas einerseits verpönt sein kann, im richtigen Rahmen präsentiert aber plötzlich
      Lieschen Müller zum Obi rast um sich vom Gatten mit Kabelbindern an die Heizung zurren und mit ner Dachlatte verdreschen zu lassen...
      Wenn, würde ich die Aufklärung von dieser Seite her betreiben.
      Ich glaube, so etwas beeinflusst das eher positiv. Ich habe gerade als aktuelles Gegenbeispiel einen Bericht, wo das Gegenteil der Fall ist: es gibt eine neue Stern-Heftserie, nennt sich Crime. Und in der ersten Ausgabe findet sich ein Bericht über ein Paar, sie nannte ihn Master, er sie slave, kennengelernt auf einer BDSM-Plattform und am Schluss hat er sie umgebracht. Der englische Artikel dazu hier.
      So etwas prägt das Bild eher negativ und klar, wenn man den Artikel liest und auch vor allem den hier dazu, wird, wenn man Ahnung hat, klar, dass das und die beiden mit BDSM nichts zu tun hatten - aber als Unwissende*r kommt das erst einmal mit in den BDSM-Topf. Also soviel zum Thema Schmuddelecke und so.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Wenn die Artikel wirklich Sach- und Themenbezogen geschrieben sind, der Autor selbst BDSMler ist und ehrlich aus seiner Sicht schreiben kann und auf Augenwischerei verzichtet... dann ja dann hat es definitiv einen Vorteil über BDSM zu schreiben.

      Es gibt genug negative Berichte, Schlagzeilen oder schlicht miserabel geschriebene Texte die man überall im Netz findet. Und wenn man als Anfänger auf der Suche ständig nur über so einen Schrott stolpert... na wir kennen das Ergebnis. Wir erleben es immer wieder live.

      Wenn jemand, in dem Falle eben du der in der Öffentlichkeit schon gewisse Bekanntheit hat, diese Artikel schreibt dann hat das ein ganz anderes Gewicht und es müsste noch viel viel mehr BDSMler geben die solche Artikel schreiben, die ehrlich sind und das Thema weder anpreisen noch im Grunde schlecht machen durch Horrorszenarien.

      Ich finde gut das du deinen Teil dazu beträgst der breiten Masse einen anderen, eben realen und echten Einblick in die Materie und das drumherum zu geben.

      Und negativ... höchstens die die sich mit ihren reißerischen Texten in Gefahr sehen als Idioten entlarvt zu werden.
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Rozabel schrieb:

      Wenn jemand, in dem Falle eben du der in der Öffentlichkeit schon gewisse Bekanntheit hat, diese Artikel schreibt dann hat das ein ganz anderes Gewicht und es müsste noch viel viel mehr BDSMler geben die solche Artikel schreiben, die ehrlich sind und das Thema weder anpreisen noch im Grunde schlecht machen durch Horrorszenarien.


      Gerade auch Texte von unbekannten Personen haben gut Chancen, wenn sie einfach über ihr BDSM schreiben und einen sehr persönlichen Einblick geben... klar greift evtl nicht die erste Redaktion zu aber es wird schon wer sagen, den nehmen wir gerne. Besonders interessante fände ich nach dem ganzen SoG Texte von Frauen die switchen oder auch rein aktiv sind. Da kann man sicher gut unterkriegen :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      AUA X( Hab ich dir erlaubt mich mit nem Zaunpfahl zu verhauen? :frech:

      Aber ernsthaft, du hast vermutlich nicht unrecht allerdings nicht wegen dem SoG Mist sondern weil überhaupt im Netz nicht viel von Frauen zu finden ist. Klar Dominas ohne Ende aber darum geht es ja nicht. Von Frauen die es eben nicht beruflich machen bzw. leben gibt es kaum etwas. Da ich nicht für andere sprechen kann beziehe ich das weiter auf mich, nachdem ich mich entschlossen hatte quasi Öffentlichkeitsarbeit zu leisten hier und über Dinge zu schreiben die evtl. extremer sind, oder anders, oder eben einfach aus meiner Sicht heraus... habe ich glaub ich hier die letzten Tage ne ganze Menge Buchstaben gelassen ^^

      Aktuell jetzt wieder im TPE Bereich, zudem die veröffentlichten Texte, Artikel und Berichte im Blog von Ruby.

      Wenn Interesse besteht und nicht alle sagen oh ne nicht schon wieder die :D bin ich gerne bereit über das ein oder andere zu schreiben...
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Generell finde ich es gut das BDSM auch mal aus der "normalen" Sichtweise aufgezeigt wird. Mit normal meine ich dieses frei von irgendwelchen überzogenen zur Schaustellungen. Denn gerade dieses teilweise schon lächerlich übertriebene Gehabe mancher Blogs und Artikel ist ein negatives Beispiel.

      Allerdings muss ich auch sagen ich höre immer mehr Stimmen die sehr genervt von dem Thema und dem "Trend" sind. mir begegnen gehäuft Fragen in Web, im RL, bei Bekannten und Freunden wie zB.

      wann werden die Menschen wieder normal im Kopf -
      wieso geht es denn nicht mehr ohne Prügel und Gemeinheit -
      warum drehen die Weiber alle am Rad und Rennen einem Märchen nach - warum geht's nicht mehr ohne feste Rollen ich bin doch nicht im Theater angestellt -
      bin ich ein Freak weil ich einfach den Körper genießen will ohne den dunklen "Schwachsinn" -
      dieses blöde BDSM ist ekelhaft und nervt weil es überall ist -
      BDSM ist für viele Frauen einfach nur eine bequeme Ausrede denn die meisten verwechseln Sub mit im Bett nix machen müssen außer da liegen und den andern machen lassen
      usw., usw.

      aus neugier und interesse wird langsam aber sicher sowas wie hmmh kann ich es Überfressen nennen? wenn ich so die Leute um mich beobachte hab ich das Gefühl man hat sie quasi sowas wie Überfüttert. Es sind extrem viele Seiten, Blogs, Artikel aus dem Boden geschossen um auf der trendwelle mit zu schwimmen, nur haben die aller wenigsten auf Qualität geachtet. manche "Artikel" und Blogs finde selbst ich als jemand aus der Szene Geschmacklos und wirklich naja ich habe klare Worte dazu. Wenn ich mir so ansehe wo Leute zb. Ihre Informationen über SM,Ds, Bondage herholen weil sie qualität von spinnerei und dreck nicht unterscheiden können kann ich viele sogar verstehen.

      Manchmal (um nicht oft zu sagen) fehlt sogar mir der normale Sex, die sinnliche Erotik frei von dem ganzen Theater und Tamtam.

      lg
      Schallgewitter
      Auf fragen (bdsm-)neutral, offen und ehrlich antworten und bloss nicht den fingerheben aber auf gefahren hinweisen, damit bin ich persönl. gut gefahren.
      Ich habe gerne auch die doku Wir leben... SM! empfohlen bzw. gleich den oder diejenigen ausgeliehen :)

      Auf CSD´s stehen ja auch Infostände von örtl. Perversengruppen bzw. Vereine sowie oft auch die SMJG...

      Es gibt jetzt auch führungen durch die Grande Opera und ich hoffe sehr, dass dort klischees&co aus dem weg geräumt wird.

      Aber solange bei RTL 2, BILD&Co. nur die möchtegerns&wannabe´s sowie unprofesionele (im bdsm-kontext) zu wort kommen, wird es noch ein sehr langer weg.

      Edit:

      Gentledom schrieb:

      was denkt ihr über solche Veröffentlichungen, können sie das Bild von BDSM positiv beeinflussen oder seht ihr vielleicht sogar eher negative Auswirkungen?


      Solange es von eine/m Fachkundigen geschrieben wird, warum nicht?

      Herr Basti schrieb:

      Aber solange bei RTL 2, BILD&Co. nur die möchtegerns&wannabe´s sowie unprofesionele (im bdsm-kontext) zu wort kommen, wird es noch ein sehr langer weg.


      Das ist aber logisch... wer zeigt sein Gesicht schon gerne in der Kamera wenn es um seine intime Sexualität geht... ich habe bis auf ein Angebot alle Auftritte abgelehnt und das eine nur angenommen weil das Format OK war und ich die Zusicherung hatte unkenntlich zu sein. Eine Redaktion arbeiten gerade im Web meist sehr unter Zeitdruck, da ist es fast logisch, dass vor allem FI´s zu Wort kommen, sind diese leicht zu finden und sagen diese meist auch ja weils eben geschäftsförderlich ist. Alternativen muss man den Redaktionen eben passend aufbereitet anbieten und da können wir alle bei helfen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Mir gefallen die Veröffentlichungen, schon deshalb, weil ich sonst nicht hier gelandet wäre, :D

      Aber mal unabhängig davon:
      Ich glaube schon, dass Schilderungen von völlig normalen BDSMlern (Oh Gott...schon wieder dieses Wort "Normal", aber ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll, :pardon: ) ihres völlig normalen BDSM in den Köpfen der Gesellschaft etwas bewirken können zu mehr Akzeptanz.
      Ich vergleiche das immer etwas mit der Homosexuellen-Entwicklung.
      Erste Berichte und erstes Auftreten waren vor allem laut und schrill, einfach um Aufmerksamkeit einzufordern.
      Aber inzwischen gibt es immer mehr Berichte von normalen Homosexuellen. Einfach, weil Homesexualität genauso normal wie Heterosexualität ist.
      Ich denke da zB an homesexuelle Pärchen in "Das perfekte Dinner" oder Liebesgesuche in "Bauer sucht Frau". Natürlich ist das immer noch etwas...ich nenne es mal...exotisch. Aber dennoch hat sich viel in den letzten Jahren getan.
      Doch gerade in "Das perfekte Dinner" ist eine homesexuelle Beziehung einfach normal wie eine heterosexuelle. Es wird nicht explizit darauf herumgeritten, sondern es ist einfach so, wie es ist.

      Es wäre schön, wenn BDSM auch eine gewisse Uninteressiertheit und Akzeptanz in der Gesellschaft bekommen könnte (ganz wird das wohl nie sein und ich weiß auch nicht, ob das wirklich gewünscht ist). Solche Berichte wie die von Dir, @Gentledom, können gewiss dazu beitragen, da sie gut geschrieben und intelligent sind, dazu Hand und Fuss haben.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Was meiner Meinung nach der wichtigste Punkt bei Frage ist:

      Wie findet die Aufklärung statt?

      Dabei ist meiner Meinung nach essentiell, dass die Aufklärung nicht aufdringlich ist. Das ist ein privates Thema und wir müssen es akzeptieren, dass manche Leute keine Details wissen wollen, was ihr vollstes Recht ist.
      Zeitungsartikel sind ideal, die kann man einfach überspringen. Je mehr mit optischen Reizen gearbeitet wird, desto sensibler sollte man vorgehen.
      Beim CSD wissen die Leute ja vorher, dass es unter Umständen "ungewöhnlich" wird, von daher auch noch okay. (Spielen in der Öffentlichkeit sehe ich aber aus diesem Grund sehr kritsch)

      Das wir nur von qualitativ hochwertigen Dingen profitieren ist klar. Die "Sklavin" die entstellt ins Krankenhaus kommt, dokumentiert von RTL nützt niemandem.

      Müssen wir überhaupt Aufklären?

      Darüber kann man durchaus streiten, ich bin vor relativ vielen geoutet und finde JA!
      Der Mensch begegnet normalerweise eh allem was er nicht kennt erstmal mit einer gewissen Skepsis, ist auch gut so. Und gerade wenn sich Leute gegenseitig Schaden zufügen ist das etwas, was all dessen was uns von klein auf beigebracht wurde, widerspricht.
      An den Gedanken muss man sich gewöhnen und wir können erklären oder es zumindest versuchen, warum es in diesem Fall okay ist, einander weh zu tun.

      Jetzt wo es tatsächlich in fast allen Köpfen angekommen ist und viele es einfach mal probieren wollen (Super, ist meiner Meinung nach etwas tolles wenn einige damit ein zufriedeneres Sexualleben bekommen), können (und sollten) wir Unfällen und Abstürzen vorbeugen.
      Ich denke schon, dass es hilft, gut geschriebene Artikel von jemandem zu lesen, der Ahnung hat und sowohl den Spaß als aber auch die Gefahren vermittelt.
      Erreichen wird es die Menschen, die sich für dieses Thema wahrscheinlich sowieso schon interessieren ( im Positiven wie im Negativen ).
      Lesen, sehen oder hören sie allerdings eben dass, was es " Normalerweise " gibt bekommen sie ein anderes Bild als eben solche informativen Artikel, die
      es viel öfter geben müßte.
      Gehe ich jetzt mal von meiner eigenen " Schmuddelecke" aus- ja, mir hat es geholfen, es als etwas anzusehen, was nicht in diese Ecke gehört- ich kein absoluter Fehldenker bin.
      Und wenn es auch das Weltbild aller
      nicht verändert, so ist es sicherlich hilfreich für viele Menschen.
      Deshalb: Weiter so.
      Jetzt erstmal von deinen Berichten ausgegangen, yep sie beeinflussen einen, in dem man manchmal mehr als nur einmal ins Grübeln kommt, was jetzt nicht negativ gemeint ist. Die Sicht von einem selber und nicht als ein rein sachlicher Report spricht einen schon mehr an. Also mich zumindest. Das gilt aber nicht nur für deine Berichte. Ich lese gerne von anderen Unerfahrenen, so wie ich es auch bin, hier und in der Community, wenn sie von ihren ersten Malen berichten. Ich verfolge dabei mit Interesse ihre ersten Schritte und so einige Erfahrungen von ihnen nehmen mir die Unsicherheit und geben mir dadurch einen anderen Blickwinkel. Ich denke, solche Einblicke sind deshalb so einprägend, weil sie halt nicht von Statistiken abhängig sind, sondern es geht dabei um die Empfindungen des Menschen an sich und mitzuerleben, wie jemand Schritt für Schritt seinem Erleben näher kommt, ist aufregend und gibt neue Impulse.
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      Ich fänd ja grad Artikel schön, die mal zeigen, wie vielfältig BDSM sein kann. Artikel also, in denen mehrere Personen zu Wort kommen und ihre eigenes BDSM darstellen. :) Um endlich mal wegzukommen von der Idee BDSM = SM, die mMn in den meisten Köpfen herrscht.

      Wobei SM = Hauen, DS = Demütigung oder Disziplin = Strafe = Hauen genauso problematisch sind.
      Wenn man auf dieser Informationsebene hängen bleibt, hilft mehr Information nämlich auch nicht. Das ist zumindest die Informationslücke, die mich Jahre gekostet hat.

      Ob ich jetzt grundsätzlich gesagt hätte, wir brauchen mehr Lobbyarbeit? Hm, wohl eher nicht, da ich keine schlechten Erfahrungen gemacht habe, bisher. Aber ich fand das Argument mit der Negativpresse gut, das zuerst von Felin erwähnt wurde.
      Die aktuelle Übersättigung kann ich mir allerdings schon auch ganz gut vorstellen. Das ist dann für mich aber auch eine Frage des Mediums. In Fernsehdokus und Frauenzeitschriften gehen solche Themen immer, in Tages- und Wochenzeitungen wohl eher nicht.
      Ich bin ja auch ein blutiger Anfänger und gestatte mir dennoch, über BDSM zu schreiben. Ich finde es extrem wichtig, Aufklärung zu betreiben. Wenn ich mir so anschaue, welche Sichtweisen es über BDSM in meinem Bekannten- und sogar engen Freundeskreis gibt - haarsträubend. Immer noch. Ich denke, wir befinden uns sowieso erst am Anfang einer langen Phase aufklärerischer Arbeit. Ob man nun der Meinung ist, BDSM aus einer Schmuddelecke herauszuholen, oder aus anderen Gründen. Aufklärung hört sich allerdings auch immer so komisch an - nach dem Motto 'Ich sag euch jetzt mal, wie's richtig geht'. Ich mag es lieber, Impulse zu geben.

      Weil du, @Gentledom, danach fragst, wie man PR für BDSM machen kann - der Weg über die Medien ist meiner Meinung nach schon der richtige. Natürlich gibt es auch Alternativen - ich als Autor fühle mich da ebenso in der Pflicht. Zwei befreundete SM-Autoren und ich haben zB am 24.7. zu einer Veranstaltung auf Facebook eingeladen. Es geht um SM-Romane und ihre Entstehung. Ich vermute, die wesentliche Frage wird sein, wie man SM-Geschichten schreibt - ob mit oder ohne eigene Erfahrungen. Eine Teilnehmerin deutete schon an, dass ihr diese Frage immer wieder auf der Seele brennt. Und da ich persönlich finde, dass viel Quark geschrieben wird, der mit BDSM nix zu tun hat, als solcher aber verkauft wird, ist es gut, mit den Lesern darüber ins Gespräch zu kommen. Da fängt für mich Aufklärung an. Den Leser in seinem Bedürfnis nach Information ernst zu nehmen und ihm das zu geben, was er sich erhofft. Ehrlich dabei zu sein und authentisch zu bleiben. Das kann man auch, wenn man Anfänger ist. Man muss es nur zugeben ;)