Session bei schlechter körperlicher oder seelischer Verfassung?

      Also erst einmal würde ich mir wünschen das mir mein/-e Spielpartner/-in sowas dann auch mitteilt.
      Verschweigen ist scheiße.

      Zweitens würde ich dann dem gegenüber die Wahl lassen was dann passiert.
      Nicht kommen und so lieber einen Abend faul in der Badewanne liegen können?
      Vorbeikommen und im reduzierten Umfang spielen?
      Ansonsten bricht man sich als Dom auch keinen Zacken aus der Krone, wenn man Subbi ermutigt vorbeizukommen. Nur damit man mit ihr kuscheln, und ein paar BDSM-bezogene Kurzgeschichten vorlesen kann :yes:
      "Schockiert sein" ist irgendwie eine doppeldeutige Aussage. Bedeutet es nun "über etwas entrüstet sein"?
      Oder "mit Schokolade überzogen sein"?
      Und bedeutet in dem Kontext "entrüstet sein" dann, das man seine Rüstung abgelegt hat?
      Ach du meinst "entrüstet sein" im Sinne von "entsetzt sein". Wo sitzt du denn dann?
      Ich persönlich fand es gerade am Anfang in diesem Bereich nicht einfach einschätzen zu können was mich wie genau emotional beeinflusst und somit bin ich auch mal in unschöne Momente gekommen.
      Es war für mich eine gute Lernphase mich mit mir besser auseinanderzusetzten: Es gab Momente da war ich einfach aufgewühlt, da konnte ich keine Berührung ertragen, was mir aber dann oftmals erst im Zusammensein mit meinem Herr klar wurde. In manchen Stress Situationen half es mir mithilfe von Elemente aus BDSM den Kopf auszuschalten und manchmal war mir sehr schnell klar, dass nichts ging.

      Noch dazu hatte ich anfangs zu hohe Ansprüche an mich selbst als Sub, aber mit meinem Herrn konnte ich gemeinsam in reger Kommunikation den richtigen Weg finden.

      Heute kann ich meine Verfassung deutlich klarer einschätzen, kommunizieren und auch danach handeln, wenn es die Verfassung nicht zu läßt hab ich kein Problem dies deutlich mittzuteilen und auch mal schweren Herzens abzusagen bzw. wie @HerrJemine sagte die Treffen auf andere Weise gestalten.

      Mrs. Mendor schrieb:

      Sollte man seine Sub bespielen, wenn man gerade in einer aggressiven Grundstimmung ist?


      Niemals. Würde ich in so einer Stimmung spielen, würden bestimmt mein Einfühlungsvermögen, der Schutz vom Selbstkontrolle, meine Objektive beurteilung leiden bzw. völlig ausschalten. Das wäre, was ich so betreibe, nicht bdsm-konform und mehr als gefährlich.
      Ich habe für mich festgestellt, dass ich genau zu diesen Zeiten, wo ich extrem schlecht drauf war, am meisten habe einstecken können, und die Session habe extrem geniessen können. Ich konnte abschalten, und mein Kopf wurde frei und leer.
      Ich hatte für mich anfangs Bedenken, aber am Ende war es eine Befreiung, und ich war extrem schmerzunempfindlich.

      Im Nachhinein betrachtet waren das die besten Sessions überhaupt, die, in denen ich geflogen bin.
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")
      An dieser Stelle schon mal ein riesiges "Danke schön" für eure Antworten, aber scheut euch nicht weiter etwas zum Thema zu schreiben.
      Ich finde es toll, dass ihr eure Erfahrungen und Meinungen zu diesem Thema mit uns teilt.

      Wäre ich in so einer Situation, weiß ich nicht, ob ich selber wirklich reflektieren könnte, ob es gut ist zu "spielen" oder nicht, zumindest nicht immer. Da kann ich aber Gott sei Dank auf meinen Mann hoffen, der genau merkt, wenn mit mir etwas nicht stimmt. Er braucht mich nur anzusehen und weiß, dass was los ist und ich muss sagen, dass finde ich bewundernswert an ihm. Schließlich möchte er, dass es mir gut geht.

      Umgekehrt ist es aber genauso. Ich merke, wenn er nicht in der Stimmung ist und dann wird BDSM Technisch auch nichts passieren. Ich denke, dass Sub und Dom irgendwie Gegenseitig aufeinander
      achten sollten und Notfalls eben nur ein gutes Gespräch in einer Kuschelrunde führen.
      Schön nach dem Motto: Safety First.
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Ich finde, wenn es nicht um ein grundsätzliches "passt heute nicht" sondern "nur" um Dinge wie Stress und Erschöpfung geht, gibt es zwischen "gar nicht" und "trotzdem" auch noch die Alternative, "selbstlos" zu "spielen": quasi mit maximalem Verwöhn- und Entspannungsfaktor für den Partner. Einfach so, weil man kann. Kommt natürlich immer stark darauf an, was der andere braucht und möchte. Anführungszeichenrekord. ;)

      Session bei schlechter körperlicher oder seelischer Verfassung?

      Bis vor kurzem hätt ich wohl behauptet dass man es besser sein lassen sollte. Bei den letzten Sessions wars aber eher so, dass ich obwohl ich sehr gestresst bin im Moment, sehr davon profitieren konnte. Ich konnte als aktive wunderbar entspannen und war im Spielmodus sofort überglücklich und voll bei der Sache. Kurz: es tut so wahnsinnig gut, ich will mehr und mehr davon!

      Als passive wurde ich jedoch darauf angesprochen dass ich sehr unsicher wirke und zusammenhangslose Sachen sage, sobald ein kleiner unterbruch da sei. Das verwirrt mich etwas, da ich mich nicht daran erinnern kann!! Gestern zweifelte ich deshalb ernsthaft an meiner geistigen Gesundheit und hatte Angst verrückt zu werden. Ich bin ein kontrollfreak und sowas passt mir gar nicht :( ich muss da über die Bücher gehen.... Wobeinich stark vermute, sobald ich hier raus bin - und das wird Donnerstag der Fall sein, wird es mir besser gehen. Trotzdem besteht nun die Abmachung dass wenn das nochmals passiert, wir nen Abbruch in Kauf nehmen und ich direkt darauf angesprochen werde. Ich möchte die Situation nur zu gern erklären können


      Für seltsame wortkreationen oder sonstige seltsame Sachen ist die autokorrektur meines iphones schuld! :lama:
      Auf der einen Seite, sollte BDSM aus meiner Sicht kein Ventil sein um seine schlechten Stimmungen zu "verarbeiten". Und da sehe ich es so, dass Sicherheit, so wohl die meiner Sub, als auch meine an erster Stelle steht. Ich als Dom darf in keinem Moment die Kontrolle verlieren. Besonders wenn man, wie ich, zum Jähzorn neigt. Ich habe einige Jahre gebraucht, um das in den Griff zu bekommen und andere Ventile zu finden um meine Aggressionen abzubauen. Mittlerweile ist es so, dass ich entweder drüber rede, oder mich halt zurück ziehe. Wenn ich in einer eher aggressiven Grundstimmung bin, ist spielen für mich eher schwierig.

      Ich kann aber das Argument verstehen, dass eine Session dazu beitragen kann, den Kopf frei zu bekommen, denn manchmal braucht man vielleicht auch nur mal "Ablenkung", um nicht im eigenen Saft zu schmoren, und sich nicht immer wieder sinnlos um ein eigentlich unwichtiges Problemchen zu drehen. Und was gibt es da besseres, als den nackten Körper seiner Sub vor sich zu haben und diesen zu verwöhnen. ;) :engel:

      Aber es ist auf jeden Fall besondere Umsicht geboten, wenn man erwägt in einer eher negativen Stimmungslage zu spielen.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Wenn es mir körperlich schlecht geht, fühle ich mich total unwohl, bin schnell gereizt und möchte mit so etwas in Ruhe gelassen werden.
      Ja, das kann sich auch auf lang geplante Treffen beziehen, aber ich bin dann tatsächlich überhaupt nicht willig, mich darauf einzulassen.
      Hatte ich gerade noch, ein paar Leute waren da, es wurde gespielt - naja, ich habe mich also nicht beteiligt und stattdessen gelesen, war für mich besser.

      Bei seelisch schlecht kommt es mehr darauf an. Da kann es durchaus auch Sessions geben, die mich irgendwie erden, mich ablenken, da bin ich eher bereit, mich darauf einzulassen.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Letztlich muss es jeder selbst einschätzen, ob er im Falle eines wie auch immer gearteten Unwohlseins meint, dass er lieber auf eine Session verzichten oder ob er sie vielleicht gerade deshalb abhalten will, weil die Session vielleicht gerade in dieser Situation zur Steigerung des Wohlbefindens beitragen könnte. Dies ist sicherlich sehr individuell und situationsabhängig und kann sowohl bei Dom, als auch bei Sub vorkommen.

      Wenn allerdings einer der Beteiligten meint, dass es besser wäre, auf eine (geplante oder spontane) Session zu verzichten, dann sollte er das seinem Partner unbedingt sagen und der Partner sollte ganz unbedingt darauf eingehen.

      Sofern es meine Sub ist, die mich bittet auf eine Session zu verzichten, ist mir dieser Wunsch heilig und ich nehme es nicht persönlich. Es gibt ja viele schöne alternative Möglichkeiten, die Zeit dann trotzdem miteinander zu verbringen: Gespräche, Kuscheln, in den Arm nehmen ... was davon am besten passt, um mein Verständnis und meine Zuneigung zum Ausdruck zu bringen und ihr Wohlbefinden vielleicht wieder zu steigern, hängt wiederum von der Situation und dem genauen Grund ihres Unwohlseins ab.

      LG Baribal
      Das Für und Wider wurde ja schon oft genug erörtert. Was ich aus meiner persönlichen Sicht noch anmerken möchte ist, dass wenn man sich nicht in der Lage fühlt zu spielen und es aber z.b. seinem Partner zu liebe macht, oder weil man glaubt dadurch in eine bessere Stimmung versetzt zu werden, sollte schon gut auf sich hören, ein Absturz bei seelischen Problemen kann näher sein als einem lieb ist.
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Ich sage es jetzt mal ganz plump. Wenn ich extrem gestresst von vielen Aufgaben, Problemen und heißem Wetter bin, dann bin ich mindestens im ersten Moment ein sozial unverträglicher Arsch. Ganz einfach. Da brauche ich mindestens einen Moment für mich, um runter zu kommen.

      Da kann mir in den meisten Fällen ein Partner, bei dem ich zur Ruhe kommen kann, sehr helfen. Aber wehe, wenn auch dieser ab der ersten Minute mich voll fordert oder einfach nur stresst... da wären wir dann wieder bei der Einleitung, Arsch sein und so.... Was ich im übrigen nur ungerne und dazu auch noch unbewusst bin. Selbst die Intensität war mir unbewusst, bis mir jemand aus meinem engsten Umfeld das klar gemacht hat. Und das war hart.

      Um wieder zum Thema zu kommen. Ich kann sehr unausgeglichen sein. Unausgeglichenheit ist in meinen Augen ein verdammt schlechter Berater, egal wobei. Im Bett umso mehr. Dennoch würde ich ein Treffen nicht absagen. Für mich gibt es noch andere Aktivitäten als Sex, die ich mit betreffenden Menschen machen kann. Wäre das nicht möglich, wäre es nie so weit gekommen. Von daher wäre dann als Lösung ein entspannter gemeinsamer Abend. Was daraus wird, das sei dann dahin gestellt.

      Und andersherum verhält es sich genau so. Ich verbringe lieber einen entspannten Abend, als eine erzwungene Session, nur weil es so geplant war. Das wird in der Regel einfach nicht schön werden.


      In dem Sinne einen lieben Gruß


      Patrator
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...