Wie wichtig sind Gefühle?

      Wie wichtig sind Gefühle?

      Ich habe mich letztens mit jemanden darüber unterhalten, wie groß denn die Rolle der Gefühle in der heutigen Welt ist. Wir waren uns irgendwie überhaupt nicht sicher, dann bin ich irgendwann auf einen Artikel in der FAZ gestoßen (faz.net/aktuell/gesellschaft/g…es-gefuehls-11654838.html).
      Wer Zeit und Lust hat sollte ihn lesen, ich persönlich finde den echt interessant, was selten vorkommt. :D

      Meiner Ansicht nach liegt die Autorin primär nicht falsch, denn es wird immer deutlicher, wie die Menschen in der Öffentlichkeit über ihre Emotionen berichten oder diese einfach offen zeigen. Wir Menschen haben uns sehr gewandelt, natürlich war es im Mittelalter unvorstellbar, dass ein Ritter auf dem Schlachtfeld seine Gefühle zeigt und vor seinem Feind in Tränen ausbricht. Erst in der Romantik traten die Emotionen immer weiter in die Öffentlichkeit, aber auch zu Beginn erst nur bei den Frauen, denn diese hatten meistens sonst keinen Besitz. ... Ich denke ich muss euch jetzt nicht genau aufführen wie das damals alles so war mit den Gefühlen. Das könnt ihr ja im Notfall alles dem Artikel entnehmen. ;)

      Was mich persönlich interessiert ist die Frage, ob wir denn heute wirklich unsere Gefühle noch mehr in den Mittelpunkt stellen als die Menschen während der Romantik. Natürlich ist mir schon aufgefallen, dass manchein Fremder auf einen zu kommt, um zu berichten wie blöd denn der Tag war, wenn man alleine im Zug sitzt und der jenige sich zu einem gesellt, aber das ist mir dennoch bisher nur 3 mal passiert. Ich persönlich könnte gar nicht im Zug auf eine fremde Person zu gehen und ihr von meinen Gefühlen berichten, da würde ich mir einfach total komisch bei vorkommen. Wofür habe ich denn sonst gute Freunde, denen ich dann mal das Ohr abkaue, wenn ich jemanden zum Reden brauche? Geht es euch ähnlich wie mir?

      In dem Artikel schreibt die Autorin auch, dass man heute eine Therapie braucht, wenn man seine Gefühle herunterschluckt, da hat sie schon Recht, aber ist es wirklich so extrem? Kann es nicht einfach sein, dass Menschen einen stillen Charakter haben und deshalb nicht gerne mit anderen darüber reden? Muss sowas gleich therapiert werden?

      Was bedeuten denn für euch Gefühle in eurem Leben, eurer Beziehung oder auch gar bei BDSM? Natürlich kann man kaum eine Beziehung führen ohne positive Gefühle zu einander, aber auch nicht ohne Vertrauen etc. Dennoch frage ich mich wie teif solche Gefühle in der heutigen Zeit gehen im Gegensatz zu der Romantik. Wollt ihr euch mit einem Partner längere Zeit binden oder habt ihr im Hinterkopf, dass das Leben heute einfach viel schneller geht und auch somit die Gefühle und Beziehungen eher einmal darunter leiden?

      Außerdem steht in dem Artikel, dass man sich heute aus der Gesellschaft nur dann abheben kann, wenn man ein Gefühlsleben hat. Ich sehe das eher nicht so. Es spielen meiner Meinung nach immer noch Markenkleidung und Geld eine große Rolle. Wobei es aber auch sein könnte, dass ich diese Welt nicht anders kenne und das alles einfach schon als selbstverständlich ansehe, wie vieles, was in dem Artikel steht. Mir wurde vieles erst klar, als ich den Artikel gelesen habe, schließlich bin ich in deiser Welt groß geworden und kenne es eigentlich nicht anders. :whistling:

      Ich bin echt mal gespannt, wie ihr das so seht. ^^


      Liebste Grüße

      Oboedientia
      Therapie:
      Wer keine Gefühle hat/zulassen will, für den kann eine Therapie sinnvoll/nötig sein. Wer nur mit Gefühlen hinterm Berg hält ist imho nicht therapienedürftig.

      Ich für meinen Teil könnte ohne Gefühle keinem Menschen näher kommen, etwas Vertrauen, Anziehung, Geilheit muss da sein. Mehr Brauch ich nicht um intim zu werden. Aktuell schließt das BDSM immer mit ein.

      Aber: mehr ist schöner. Ich mag Beziehungen, mag das flattern im Bauch. Bis es Liebe/Partnerschaft wird, dauert es allerdings, besonders weil Vertrauen für mich immer ein schwieriges Thema ist.
      Eine interessante Frage, wie ich finde.

      Gefühle sind auf jeden Fall wichtig, ohne sie kann ich mir eine Beziehung oder BDSM auch nicht vorstellen.
      BDSM lebt ja irgendwo auch von Gefühlen, wie Lust, Schmerz, Geborgenheit, Liebe (ja, auch das gehört, zumindest für
      mich, dazu).

      Gefühle begleiten uns doch unentwegt. Das was ich nur beobachte ist, dass die Menschen, in der heutigen Zeit, irgendwie
      manchmal Angst haben Gefühle wirklich zu zu lassen. Es ist für mich schon fast so, als wäre es ein Luxus, wenn man das kann.

      Ich meine, klar, nicht jeder rennt durch die Gegend und bindet jedem seine aktuelle Gefühlslage auf die Nase, aber ich glaube,
      dass sich heute viele Leute anderen gegenüber verstellen, um nicht ihre wahren Gefühle oder ihr wahres ich zu sehr durch scheinen
      zu lassen.

      Ich bin auch davon überzeugt, dass es in unserer schnelllebigen Zeit schwieriger ist Gefühle in einer Beziehung aufrecht zu erhalten.
      Wir haben mehr Stress, das Leben ist einfach schneller als früher. Was man daraus macht, ist da wohl der Schlüssel. Man darf sich nicht
      zu sehr in den Alltagssog ziehen lassen.

      Manchmal werden Gefühle aber auch dazu benutzt, um vielleicht sogar reuig auf andere zu wirken, so wie der Politiker, von dem in dem
      Artikel die Rede ist.

      Naja,um jetzt nicht zu sehr ins Schwafeln zu geraten, Gefühle sind eigentlich immer präsent, sie können positiv und negativ sein.
      Die Menschen die eher positive Gefühle verspüren sind vielleicht sogar glücklicher, als Menschen die eher negative Gefühle haben.
      Die große weite Welt da draußen ist schon schlimm genug, ich finde also, wir brauchen eher noch viel mehr Gefühl auf diesem
      großen blauen Erdball.

      Für mich gehören sie auf jeden Fall zum Leben dazu! :)
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      @Blue da muss ich dir zustimmen. Gefühle sind natürlich wichtig und ohne solche kann auch nichts funktionieren im Rahmen einer Partnerschaft oder sonstigem. Dennoch scheint die Ausprägung bei jedem anders zu sein. Für den einen reicht mehr für den anderen weniger und manche können auch schneller mehr Gefühle entwickeln.

      @Mrs. Mendor du meinstest, dass es purer Luxus sei, wenn man seine wahren Gefühle zeigen kann. Primär hast du da Recht, dann stimmst du also auch der Aussage der Autorin zu, dass man nur dadurch in der Gesellschaft abheben/aufsteigen kann oder wie darf ich das verstehen?
      Manchmal glaube ich auch, dass noch mehr Gefühl uns in ein paar Situationen weiter bringen kann, aber in anderen wiederrum kommen wir mit denen auch nicht weiter. Wir Menschen sind echt selten zu frieden mit dem, was wir haben oder? ;)
      @Oboedientia Genau! So in etwa sehe ich das.
      Das was schön wäre, wäre eine ausgeglichene Mischung von Gefühlen, sodass man immer und überall Erfolg damit hätte. Du sagst ja selbst, wir sind nie zufrieden.
      Es gibt da so einen schönen Spruch: Wenn ich über das Wasser laufen könnte, würde man sagen,
      noch nicht einmal schwimmen kann sein/er.
      Wahrscheinlich können wir nur versuchen, dass beste aus unseren Gefühlen in der jeweiligen Situation rauszuholen.
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      @Mrs. Mendor Stimmt. Man kann immer nur das Beste aus einer Situation machen, auch wenn man mit dieser nicht zu frieden ist.

      Ich musste dabei gerade an das Wetter der letzten Wochen denken, damit sind wir ja auch nicht zu frieden. Entweder ist es zu warm oder zu kalt, zu trocken oder zu nass, aber trotzdem macht man das Beste daraus. :D
      Ehrlich, ich glaube nicht das die Menschen heute mehr/oder weniger Gefühle haben als zu irgendeiner anderen Zeit.
      Nur die Art und weise wie man drüber redet, mag sich verändert haben und auch die Möglichkeiten eines jeden einzelnen aus einer für ihn nicht glücklichen Beziehung zu gehen.

      Gefühle waren schon immer wichtig und sind es auch heute noch, egal ob es Trauer, Liebe , Glück, Ansgst, Einsamkeit.... Zufriedenheit alle diese Gefühle gehören zu einem Menschen egal ob er heute lebt vor 1000 Jahren oder in 1000 Jahren

      eine Frau oder ein Mann der im Mittelalter in eine Ehe gezwungen wurde und mit dieser unglücklich war konnte aber noch so viel drüber reden, nur was hätte ihm es genützt, nichts, da lebte jeder in der Rolle in die er hineingeboren wurde, ob er oder sie damit glücklich war steht ja noch mal auf einem anderen Blatt.


      Oboedientia schrieb:

      Was bedeuten denn für euch Gefühle in eurem Leben, eurer Beziehung oder auch gar bei BDSM?


      Was das ganze jetzt mit BDSM zu tun hat weiss ich nicht, und ich muss auch nicht alles ständig in diesem Zusammenhang sehen, genausogut könnt ich fragen werden heute mehr Leute vom Blitz getroffen und was bedeutet das in Für Euer BDSM

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von bastet ()

      und noch eine Anmerkung.
      Warum wir heute einfach auch mehr über Gesühle nachdenken können uns darum vermert kümmern können hat auch damit zu tun das der Grossteil unser Bedürfnisse gestillt ist.
      Masslow Bedürfnispyramide.
      Als erstes müssen Bedürfnisse nach überleben gestillt werden, dann die nach Sucherheit, soziale.....
      Wir können uns heute im Gegensatz zum Mittelalter einfach den Luxus leisten uns auch darum zu kümmern, da such unsere Energie nicht nicht nur darum drehen muss wie wir den nächsten Winter überleben
      @bastet Danke für deine Antworten.

      bastet schrieb:

      Als erstes müssen Bedürfnisse nach überleben gestillt werden, dann die nach Sucherheit, soziale.....
      Da muss ich dir schon Recht geben.
      Wir Menschen scheinen nach dem Unendlichen zu streben und mit all dem, was wir haben nicht mehr glücklich zu werden.
      Also siehst du das als einen Grund warum wir heute mehr über unsere Gefühle reden und offener mit denen umgehen oder wie darf ich das verstehen?
      ja, nehmen wir mal einen Menschen der sagen wir mal in den 20 gern gelebt hat.
      Arbeitslos,, hält sich mit Hilfarbeiten über Wasser, sozialleiltungen wie Hartz 4 gibt es nicht.
      Keine Grundsicherung.
      Dieser sagen wir mal Mann hat Frau und Kinder, weiss am Morgen noch nicht ob er genug zusammenkratzen kann um die Familie am Abend satt zu bekommen, es wird von der Hand in den Mund gelebt.
      Ich glaub nicht das der sich grossartig darüber gedanken machen kann ob und wie glücklich er in seiner Ehe ist.
      Fällt ihm das überhaupt auf, ich dwnke Hunger steht da im Vordergrund seines handelns.
      Hatcer nen Job ergattert wird er sine Energie dafür aufwenden diesen zu sichern.

      Wenn dann diese Dinge gessucher sind, kann man anfangen sich um andere zu kümmern
      Hallo @all
      Hallo @Oboedientia

      Zu dieser interessanten Fragestellung möchte ich mich auch gern zu Wort melden. Ich stimme @Mrs. Mendor voll zu. Auch für mich ist es wichtig über Gefühle, Emotionen offen zu reden. War auch für mich ein schwerer Prozeß, vor allem in der Zeit der Findungsphase (Erprobung). Auch ich kann BDSM nur in einer wirklich gefestigten Liebesbeziehung zu 100 % aus- und erleben, alles Andere würde so nicht gfunktionieren, da ich genau nur mit diesem Partner über meine unsere Gefüühle reden kann...

      Liebe Grüsse

      Miss C