Vorurteile-Gedanken zur Treue-Sehnsucht

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      Vorurteile-Gedanken zur Treue-Sehnsucht

      Ausnahmsweise hab ich mal keine Frage.
      Ich muss einfach mal ein paar Gedanken niederschreiben.


      Wie schnell sind wir doch immer mit unseren Vorurteilen...

      Wie schnell Urteilt man über andere, auch ohne es zu wollen...

      Wie kann man nur unaufrichtig sein... Wie kann man nur Betrügen... Wie kann man nur andere Menschen belügen... Wie kann man seine Ehe aufs Spiel setzen...

      Wie schnell hat man sich seine Meinung gebildet : Ehebrecher sind Lügner ... Sie stürzen Andere ins Unglück... Zerstören Familien...

      Denen kann man nicht trauen... Wer einmal betrogen hat, tut das immer wieder...


      Ich sag euch was : das ist alles Mist.

      Kein Mensch kann eine Situation wirklich beurteilen, wenn er sie nicht erlebt hat.

      Und Niemand sollte so anmaßend sein und Andere verurteilen, bevor er weiß wovon er redet !


      Nehmen wir mal an, ich hätte eine gute Freundin.
      Sie ist verheiratet, hat Kinder, einen Job, alles ist meist okay, sie lebt ihr Leben, es läuft...

      Trotz einiger Ehejahre und der Kinder hat sie Sex ( mit ihrem Mann ) und nicht mal schlechten, wenn auch deutlich seltener als sie es sich wünschen würde.
      Sie hat die Hosen an, trifft die Entscheidungen, ist für alle der Fels in der Brandung und die Schulter zum ausweinen.
      Sie geht stets voran, ist stark, für jeden immer da.

      Keiner stellt sich ihr in den Weg, sie kann im Grunde machen was sie will und keiner zweifelt es an oder weißt sie in ihre Schranken.
      Es ist wie es ist. Es ist gut so. Sie braucht die Kontrolle und die hat sie.

      Leider hat man im Leben aber auch oft nicht die Kontrolle.

      Die Kinder sind mal krank, oder das Schicksal schlägt mal zu und und dann steht sie da, mit leeren Händen und alleine.

      Sie hat die Verantwortung aber die Kontrolle ist plötzlich weg und es gibt niemanden, der ihr das Gefühl geben kann das Alles wieder gut wird.
      Sie ist das letzte Glied in der Kette. Wenn Jeder die Verantwortung weiter reicht endet es bei ihr und sie nimmt es an, aber was wenn sie es mal nicht kann?

      Was kommt dann? Panik
      Keiner kann sie halten, keiner die Führung übernehmen, keiner ist stärker, sie kann die Führung nicht abgeben, sie traut es keinem zu, sie kann nicht vertrauen.

      Scheiße!!!
      Natürlich rappelt sie sich auf,immer wieder, sie ist ja stark... was bleibt ist Angst... vorm nächsten Kontrollverlust, vorm nächsten Alleinsein.
      Is halt so...


      Beim Sex hat sie Spass, er befriedigt sie auch wenn es irgendwie oberflächlich scheint und nicht lange anhält.
      Manchmal kann sie sogar ganz kurz abschalten, ganz kurz loslassen und dann heult sie Rotz und Wasser, weil sie ganz kurz frei und unbeschwert war.
      Is halt so...

      Immer ist da das Gefühl, dass da mehr sein muss, mehr Intensität, mehr loslassen, mehr frei sein, mehr...
      Ja was mehr? Sie weiß es nicht.


      Eines Tages erfährt sie von BDSM.
      Da gibt es wirklich Leute, die nennen sich Dom und haben Subs, die sich ihnen unterwerfen ???
      Verrückte Welt!
      Naja, wenns ihnen Spass macht, bitte... aber für mich wäre dass ja nix...

      Von Wegen...

      Genau das ist es, was sie braucht, wonach sie sich sehnt, ihr Leben lang und von ganzem, allerliebsten Herzen.
      Das ist ihr Schlüssel, ihr Weg, ihre Bestimmung...
      Sie will es mehr als alles auf der Welt, sie will geführt werden, erniedrigt, unterworfen, geschlagen werden sie will Schmerzen spüren, bestraft werden, Leidenschaft,Ekstase,in ihre Schranken gewiesen werden,machtlos sein, sie will das jemand ihr die scheiß Kontrolle entreißt und sie endlich zwingt frei zu sein, los zu lassen, nur sie selbst zu sein... nur für einen Moment.

      Sie sehnt sich danach zu kämpfen, mit Leib und Seele, mit all ihrer Kraft und zu verlieren.

      petrol schrieb:

      ... und ich finde mich in der ganzen breiten Thematik wieder :yes:

      Dito
      Und es ist tröstlich nicht allein zu sein. Leider gibt es nur sehr wenige Menschen, die das überhaupt verstehen können. Nach außen ist man die Unverstandene, von der man ja nie erwartet hätte, dass sie eines Tages mal das Haus verlässt.
      @BlackSunny
      ... geteiltes Leid ist schon mal halbes Leid :blumen:
      Ich schreibe aber bewusst jetzt etwas allgemeiner, weil es hier ja doch öffentlich ist.
      Mein Haus ist noch mein Haus, jedoch versuche ich momentan den Spagat zwischen meinem bisherigen Leben und meinen neuen "Erkenntnissen" ;)
      Ich habe mir aber bewusst eigene Freiräume wieder zurückerobert, um auch wieder ich selbst sein zu können! ... und eben nicht mehr immer für "alle" auf Abruf bereit zustehen und alles easy zu managen und im Griff haben zu müssen.
      Ich mach seit Jahren Yoga und meditiere und darüber habe ich im ersten Schritt auch wieder mehr zu mir gefunden und die Kraft, neue ungewöhnliche Wege zu gehen.
      Leider haben es einige Freundschaften nicht so gut "verkraftet".
      Wer Schreibfehler findet, darf sie gerne behalten. :D
      Hallo @Jody ^^

      Ich finde deinen Text auch sehr gut geschrieben, ich kann es sogar nachempfinden, auch wenn ich auf der anderen Seite stehe :)

      Doch, was genau hat dies mit deiner Überschrift zu tun? Ich hatte eher mit etwas anderem gerechnet, schreibst du doch
      "Vorurteile-Gedanken zur Treue-Sehnsucht Teil 1"
      Vorurteile zur Treue Sehnsucht? Klingt für mich als würde man jemandem der Treu ist genau dies vorwerfen, es verurteilen. Was genau möchtest du damit ausdrücken?
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Jody schrieb:

      Sie sehnt sich danach zu kämpfen, mit Leib und Seele, mit all ihrer Kraft und zu verlieren.
      So schön beschrieben und am Ende kommt pure Wahrheit zu stande und man fühlt sich verstanden.

      Danke, dass du in Worten besser ausdrücken kannst, was ich fühle, aber nicht in der Lage bin zu erklären. <3 :blumen:
      Ich hätte eine kleine Verständnisfrage:

      Ich verstehe nicht ganz, was der Text mit Fremdgehen und Lügen zu tun hat :pardon: ,
      oder kommt das in Teil 2?
      Nur weil man BDSM auslebt oder ausleben möchte, bedeutet das ja nicht zwangsläufig, dass man
      untreu wird.

      Oder stehe ich auf dem Schlauch? :)
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)

      Vorurteile-Gedanken zur Treue- Sehnsucht Teil3

      Ihre Sehnsucht wächst, wird immer stärker Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat...

      Nichts ist mehr in Ordnung, sie ist unglücklich... er weiß es doch... aber er kann ihr nicht geben, was sie braucht.

      Soll sie ihm das so sagen?

      Soll sie ihn so verletzen?

      Wie würde sie sich fühlen,wenn er ihr sagte, sie sei ihm nicht mehr genug...

      dass kann und will sie ihm nicht antun... auf keinen Fall,......aber........ was ist mit ihr?


      Sie hat Kinder, sie muss an die Kinder denken und an ihren Mann und nicht an sich selbst. ... So !!! Vom Tisch!!!!!!!!

      So einfach ist es nicht...


      Haben ihre Kinder nicht auch eine zufriedene, ausgeglichene Mama verdient?

      Sie trifft sich weiter mit einem Dom. Er ist ein Freund geworden, er versteht sie und akzeptiert, dass sie ihren Mann nicht betrügen will.
      Manchmal berührt er sie, sie wusste nicht wie gut sich diese Zärtlichkeit anfühlen kann...

      gleichzeitig ist er präsent, aufmerksam, fragt sie wie es ihr geht, was sie sich wünscht, führt sie ganz zart und ohne Betrug, oder?

      Sie denkt über Dinge nach wie: ein bisschen Schlagen wird doch okay sein... nur mal Fesseln?...Das ist ja kein Sex...Er wollte seit 6 Jahren keinen Analsex, nur am Anfang... wenn er doch wohl meinen Po nicht will, darf dann ein Anderer...?

      Verdammter Mist! Schnell wider raus aus dem Kopf, das wäre Betrug! So ist sie nicht!!! So ist sie nicht!! So ist sie nicht! So ist sie nicht? . . .


      Es ist die Hölle, sie ertrinkt in Gefühlen, weiß nicht mehr wo oben und unten ist, sie kennt sich selbst nicht mehr...

      Sie fühlt sich so einsam und leer und ist gleichzeitig kurz vorm Platzen.

      Sie Kämpft . . . gegen sich ... für sich ... mit sich ... und er liegt neben ihr und schläft...

      Sie kann doch nichts dafür, sie ist doch jetzt kein schlechter Mensch geworden, oder vielleicht doch?

      Wie kann plötzlich falsch sein, was sich so richtig anfühlt und gleichzeitig richtig sein, was sich sich so beschissen falsch anfühlt?

      Sie wollte das Alles nicht und dennoch ist es so gekommen.

      Sie liest von Menschen, die BDSM schon lange Praktizieren und sagen, sie könnten darauf verzichten, wenn der oder die eine kommt und das nicht mitlest und Andere verbietet.
      Lügen die sich selbst an? Oder sind die einfach nicht mehr so hungrig, ja ... ausgehungert, wie sie nach Leben... diesem Leben? Nach BDSM?

      Kann man irgendwann genug davon kriegen? Temporär, okay aber für immer?...

      Für sie ist es eine Sucht, sie hat dass Gefühl als könne sie nicht mehr ohne, als brauche sie es wie Nahrund und Wasser zum überleben.

      Ein Grundbedürfnis ... Kann man ihr das verwehren? Muss sie darauf verzichten? Sie hat doch nur ein Leben, muss sie dass opfern?

      Kann er sie nicht frei geben und doch bei ihr bleiben, ihr eine Spielbeziehung erlauben? Müsse er das nicht, wenn er sie liebt? Könnte sie das?

      Hat sie das Recht ihn danach zu fragen, darum zu bitten? Sie will ihn nicht verletzen ... ist dass noch möglich?...

      es gibt Paare, die machen das so, da klappt das ... aber weh tun würde sie ihm und was, wenn er es versucht und nicht schafft? ... was wenn sie etwas tut, was er zwar erlaubt, ihr aber nicht verzeihen kann... was wenn alles kaputt geht, ......... ist schon alles kaputt?

      ......... er schläft .........

      Was nun ? Sie steht vor einem Trümmerhaufen, vor einem heulenden, verwirrten, überforderten, mickrigen Etwas..... vor sich selbst










      Kann man sie dafür wirklich Verurteilen?

      Kann man ihr die Schuld geben?

      Kann man wirklich sagen: wenn sie einen Dom hätte, den würde sie ja auch belügen und irgendwann auch den betrügen?

      Ist sie eine Lügnerin? Sie hat sicher nicht alles erzählt, aber gelogen hat sie nie...





      Es gibt im Leben nicht nur Schwarz und Weiß und auch nicht nur die Guten gegen die Bösen.

      Bevor man eine Situation nicht kennt, sollte man sich kein Urteil bilden und nicht verurteilen.
      Wir tun es alle hin und wieder und dass ist auch okay, wir sind ja auch nur Menschen..... ja auch BDSMler sind Menschen ; )

      Obermann sollte sich trotzdem immer wieder vor Augen führen dass es verschiedene Perspektiven gibt und dass aus einem anderen Blickwinkel die Welt ganz anders aussehen kann.


      Bezogen auf meine gute, liebe Freundin..... wenn ich erst mal verifiziert bin, stelle ich sie euch vor... aber im nicht-öffentlichen-Bereich...; )


      Für die, die ihre Neigung ausleben können, ohne ständige Zweifel und schlechtes Gewissen:

      Seid glücklich und unendlich Dankbar und erinnert euch ab und an daran, dass es nicht selbstverständlich ist, wie alles im Leben... :old:

      So das Wort zum ......denk.......Mittwoch ist gepredigt.
      Sorry, ich hör schon auf...
      nächstes mal wieder lustiger, versprochen

      Dann drücke ich mal "senden" und gebe mich zum Abschuss frei :huntsman:
      :lol:
      Ich versuche mal meine eigene, ganz persönliche Interpretation des Textes wiederzugeben.
      Ich betone.... es handelt sich hier um MEINE Interpretation und nicht die von @Jody. Vielleicht, erklärt Jody noch wie sie es genau gemeint hat. Wobei ich es reizvoller finden würde, wenn sich jeder von uns mal seine eigene Gedanken dazu macht. Es war ein sehr netter Denkanstoß, der Text von Jody.

      Ich denke es geht ganz einfach um Vorurteile im Allgemeinen.
      Vorurteile bezogen auf Aussagen wie "Wer einmal fremdgeht, geht immer fremd" <---- ist das wirklich so? Oder sind wir alle nur Skaven unserer eigenen Vorurteile? Sind wir bereit über unsere Grenze hinauszuschauen und Vorurteile über Bord zu werfen? Sind wir bereit trotz Vorurteile dem ganzen doch eine Chance zu geben?#

      Wie gesagt.... es geht um viele unterschiedliche Themen.

      Unter anderem BDSM. Wie oft werdet ihr mit Vorurteilen gegenüber eurer Neigung konfrontiert? Von denen ihr einfach denkt "oh, nee... nicht diese Aussage schon wieder".
      Es geht darum, dass man sich vielleicht selbst findet... die eigenen Vorurteile überwindet und dann vielleicht DOCH noch zu dem gelangt wonach man sich unbewusst gesehnt hat.

      Das Beispiel der Kontrollsüchtigen Frau, die letztendlich sich nur wünscht die Kontrolle abzugeben.... das ganze gelingt ihr nur, wenn sie gegenüber dem bdsm nicht so vorurteilsvoll ist. Sie überwindet ihr denken, lässt sich auf was neues ein und findet ihren inneren Frieden.


      Ich hoffe, ich konnte es so erklären. Ich hoffe ich habe auch ansatzweise die Autorin richtig verstanden. Letztendlich kann doch jeder von uns seine eigene Interpretation aufbauen, was er genau in diesen wundervollen Zeilen sieht. Und was für Schlüsse er sich womöglich daraus zieht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Persephone_bbw ()

      1. Frage:
      Wo finde ich Teil 2?

      2. Frage:
      An wen richtet sich dein Plädoyer gegen Vorurteile eigentlich?

      Die "Stammgäste" hier werden das was du beschreibst ganz gut nachvollziehen können - einige habe das (wie im Parallelthread zu lesen war) sogar in ähnlicher Form erlebt.

      Gegenüber Menschen, die dazu tendieren, andere Menschen, die aufgrund innerer Zwiespälte nur schlecht oder gar nicht an einer Beziehung festhalten können, als Lügner und Betrüger zu verurteilen, wirst du nur wenig ausrichten können. Wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob das immer bösartig ist oder nicht vielfach auch nur das Ventil für die Hilflosigkeit, mit der man sich Beziehungsdramen manchmal ansehen muss.
      Now my name isn't Harry ...
      unabhängig von der Teilnummerierung ;)
      Danke :blumen:

      Für den Aufwand, die Mühe und die Zeit die du dir gekommen hast, dieses Thema einzubringen, in seinem großen Umfang und deren Brisanz.
      Ich finde schön,thematisch hier auch den Gewissenskonflikt gegenüber dem Partner wiederzufinden.

      Die Fragen sind für mich aber grundsätzlich (unabhängig vom Beziehungsthema und / oder BDSM)
      Wieviel eigenen gesunden Egoismus darf man haben?
      Wieviel Verantwortung trägt und "erträgt" man (Frau)?
      Wieviel Toleranz darf man vom Partner erhoffen?
      ... die Liste ließe sich noch fortführen ;)
      Wer Schreibfehler findet, darf sie gerne behalten. :D
      Nichts für ungut @Jody, aber damit mir die Krokodilstränen kullern ob dieses schrecklichen Schicksals dieser armen chronisch untervögelten und/oder unterspielten Frau, fehlt mir noch ganz eindeutig der Teil mit der Schilderung der vergeblichn Versuche die Angelegenheit in der Partnerschaft intern zu klären, die in Umfang und Intensität und aufgewendeter Geduld dem aufrechterhalten einer ansonsten offenbar problemlosen Partnerschaft angemessen sind. Aber vieleicht steht das ja im noch nicht verfügbaren zweiten Teil.

      Jedesmal, wenn ich so etwas lese, frage ich mich das gleiche: Wieso all die ansonsten selbstbewussten Überfrauen, die in ihrem Leben alles gestemmt bekommen und irgendwann nach zig Jahren Partnerschaft auf einmal meinen ohne etwas, mit dem sie selber keine oder kaum praktische Erfahrung haben nicht mehr Leben können und dann hier aufschlagen offenbar alles auf die Reihe kriegen, außer ihrem angetrauten Stubentiger ein wenig die Krallen zu schärfen?

      Oder anders ausgedrückt: Er hat Dich doch früher schonmal in den Arsch gef****. Er wird es wieder tun, wenn Du es ihm schmackhaft machst. Wie das geht? Tia, lass Dir was einfallen. Da wäre die Ernergie besser investiert als beim abfassen solcher Zeilen mit liebevoll variierten schriftgrößen.