Gibt es unter euch praktizierende Christen?

    Gibt es unter euch praktizierende Christen?

    Da man hier ja alle Fragen stellen darf, ohne dass einem der Kopf abgerissen wird, probiere ich es mal mit dieser da oben.
    Und falls ihr diese Frage mit "Ja" beantworten möchtet, wie kriegt ihr dann BDSM und Christsein unter einen Hut.
    Und falls ihr dann doch lieber mit "Nein" antworten möchtet, dann los. ;)
    Ich möchte erstmal nicht schreiben, warum ich diese Frage habe, damit ihr möglichst unvoreingenommen antworten könnt.

    Ich freue mich schon auf eure Antworten und bin sehr gespannt. Ich bekomme auch gerne private Nachrichten und werde auch zurück schreiben, wenn das gewünscht ist.

    Lieben Gruß
    Rosalie

    (Hoffentlich gibt es hier nicht doch dämliche Fragen und frau wird dafür dann gesperrt? :S )
    Dann mach ich mal den Anfang!

    Ich bin zwar Christin, praktiziere dieses jedoch nicht in dem Sinne, als dass ich wöchentlich in die Kirche gehe.

    Ich glaube an Gott, aber nicht unbedingt an die Institution der Kirche.

    Bin sehr gespannt, was diese Frage mit BDSM zu tun hat.

    Ehre deine Frau und ehre deinen Mann. Ehrt man nicht, wenn man die Wünsche des anderen erfüllt, egal, wie diese aussehen? :engel01:
    Ich gehöre keiner Kirche mehr an, bin aber nach wie vor Christin (einmal getauft, immer getauft) und kann damit auch gut leben. :D Ob ich das Christsein lebe? Ich weiß nicht so genau, auf jeden Fall nicht intensiv. In die Kirche gehe ich auch nicht mehr, da es meistens nur hohles blabla ist. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber sie sind in meinen Augen selten. Direkt an Gott glaube ich auch nicht, abe eine höhere Macht gibt es meiner Meinung nach schon. Und Jesus? Dass er Gottes Sohn war, wage ich zu bezweifeln, dass er ein guter und überzeugender Prediger (mit Frau und vielleicht Kindern) war, der die Welt ein bisschen besser machen wollte, das denke ich. Aus der Kirche bin ich ausgetreten, da ich mich mit dieser Institution nicht mehr abfinden kann. Für mich war es letztendlich nur noch wie die Mitgliedschaft in einem Verein, an dem ich kein Interesse mehr habe und der mir auch nichts mehr gibt. Ich bin aber auch nicht auf der Suche nach einer neune Religionsgemeinschaft. Insofern muss ich sagen, dass ich recht zufrieden mit dem Christentum an sich bin. Was nun das Christsein mit BDSM zu tun hat, sehe ich auch nicht, aber du wirst es uns ja vielleicht bald sagen. Ich lebe nach dem Motto "leben und leben lassen". Ich meine, jeder darf glauben an wen oder an was er/sie will. Ich bin für Toleranz auf allen Seiten, ob nun Christen, Muslime, Juden und was es sonst noch für Religionen gibt. Ich mag es nicht, wenn jemand versucht, mich oder andere zu bekehren. Jeder muss für sich selber herausfinden, was für ihn das richtige ist, was ihm gut tut...solange es keinem anderen schadet.
    Und hier ist vielleicht die Parallele zu BDSM. Jeder soll für sich entscheiden, wie er seine Sexualität ausleben möchte, was ihm fehlt, gut tut, was er braucht und geniesst...solange es keinem anderen schadet.
    Zu allererst möchte ich mich für die Antworten bedanken.
    Ich finde es wirklich toll, dass ihr mein Geschreibsel gelesen habt und euch
    auch noch Gedanken dazu gemacht habt. :)

    Am Anfang möchte ich euch gerne erzählen, was für mich
    praktizierendes Christentum bedeutet. Es bedeutet für mich nicht nur einfach „Ja,
    ich glaube an Gott!“ oder einmal in der Woche in die Kirche zu gehen oder
    überhaupt dieser Institution anzugehören. Es bedeutet für mich, sich mit der
    Bibel zu beschäftigen, was hat sie mir zu sagen? Es bedeutet aber auch in dieser Gemeinschaft tätig zu sein, z.B. ehrenamtlich. In der Diakonie mit zu machen.
    Seine Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen. Einen Gottesdienst zu leiten,
    eine Predigt oder Andacht zu halten, eben die besonderen Fähigkeiten, die ich
    geschenkt bekommen habe, einzusetzen. Andere Menschen in Sachen Bibel zu
    unterrichten. Im Hintergrund zu arbeiten. Die Deko für ein besonderes Thema zu
    besorgen. Z.B. passend zur Jahreszeit, wie im Augenblick das Ernte-Dank-Fest. Und
    ich versuche nach dem Vorbild von Jesus zu leben. Es gibt sicher noch mehr
    Beispiele, aber ich denke, das reicht auch.

    Als Christin glaube ich an Christus. Wisst ihr wie die Jünger
    ihn damals genannt haben, als er lebte? Sie nannten ihn Herr oder Meister.
    Vielleicht könnt ihr ab hier mein Dilemma schon erahnen.

    Ich habe mich ganz langsam in Sachen Sexualität verändert. Ich bin übrigens seit 25 Jahren verheiratet
    und immer mit demselben Kerl. :-p. Früher war es so, dass ich nicht wirklich
    Spaß am Sex hatte. Das hat sich jetzt total geändert. Und in den letzten
    Monaten haben sich eben auch meine Fantasien verändert. Mich fesseln zu lassen,
    hab ich da im Kopf. Nichts mehr machen zu können, aber eben auch nichts machen
    zu MÜSSEN, hat einfach was. Und dann habe ich angefangen, mich damit zu
    beschäftigen. Habe viel im Internet gesucht und habe festgestellt, dass es da
    was gibt, dass sich BDSM nennt. Und habe versucht raus zu finden, was alles
    dazu gehört. Ob das was ist, was zu mir passt? Und dann habe ich angefangen,
    Angst zu bekommen. Was wäre wenn….

    Ich bin schon immer jemand gewesen, wenn ich Dinge angehe,
    dann entweder ganz oder gar nicht. Und mein Kopf muss von vorne bis hinten
    alles bedenken.

    Also, was wäre wenn ich es toll finden würde, wenn mein Mann mir
    Schmerzen zufügt? Mir den Hintern versohlt, oder mit einem Gürtel oder
    Kochlöffel zuschlägt? Nein, das kann doch nicht sein! Ich wurde als Kind auf diese
    Weise bestraft und das fand ich gar nicht schön. :( Und eigentlich möchte ich mich
    auch nicht verprügeln lassen. Aber ich habe ganz bestimmt eine devote Ader. Und
    würde es dann nicht dazu gehören, das mit sich machen zu lassen? Mich
    erniedrigen lassen, anspucken, beschimpfen, ohrfeigen lassen und das
    freiwillig? Mich erziehen lassen? Ich? Eine erwachsene Frau? Die ich mit Alice
    Schwarzer aufgewachsen bin? Nicht mehr entscheiden zu WOLLEN? Meinen Mann Herrn
    oder Meister zu nennen? Nein, nein, das will ich nicht. Das klingt einfach nur falsch für mich. Oder doch ja, das will
    ich? Weil, die Vorstellung, sich fallen lassen dürfen unglaublich verführerisch
    klingt. Einfach nur mal machen, was man gesagt bekommt. Nicht denken müssen.

    Und dabei habe ich in meine ganzen Gedanken meinen Mann noch nicht mal eingeweiht.

    Jetzt ist das doch ne ganze Menge geworden und während ich
    hier sitze und tippe, bin ich schon wieder am Heulen. Und es ist ganz schön persönlich geworden ups .
    Ein kleines bißchen haben mir eure ganzen Beiträge und natürlich auch die Seite von Gentledom geholfen,
    etwas Ordnung in meinen Kopf zu bekommen.

    Ich denke, die Frage, die bleibt, ist, wie ist mein Weg?
    Wie finde ich aus diesem Chaos wieder raus?

    Ich danke euch fürs Durchhalten und vielleicht habt ihr ja ne Idee


    Lieben Gruß
    Rosalie
    Liebe Rosalie,
    alle christlichen Gemeinschaften, sind auch nur Menschen mit Fehlern und Gott hat uns die Sexualität auch zur Freude gegeben, was allgemein angezweifelt wird.
    Ich denke, die meisten Christen in Anführungsstrichen sehen nur schwarz und weiß, es gibt aber viele Grauzonen, weil jedes Leben an sich individuell ist. Ich liebe Jesus und er mich, auch wenn ich manchmal über die Stränge schlage und den falschen Weg gehe oder falle, er hilft mir auf, bis mein Leben wieder in sanfterem Fahrwasser ist. Und er freut sich grundsätzlich, wenn es mir gut geht und ich mich freue, wie ein Vater oder eine Mutter über ihre Kinder. Gott sei Dank, vergibt er mir meine Verfehlungen und liebt micht trotzdem.
    Ich suche noch Christen, die nicht fundamentalistisch und verurteilend sind und die nicht abhauen, wenn ein Mensch in der Krise sitzt, die nicht Angst haben, " Sünde" wäre ansteckend, die nicht glauben, dass sie unfehlbar sind.
    Jede Lebenssituation ist einmalig und du kannst sicher sein, dass Gott auch deine und eure Situation sieht, euch liebt und bei euch ist.
    Danke Sternchen für deine Worte. Das klingt so, als würdest du mich ein bißchen verstehen. Das tut gut.
    Ich bin übrigens auch der Meinung, dass unsere Sexualorgane eben so sind, wie sie sind, damit sie uns auch Spaß machen. Denn zum Kinder zeugen bräuchten wirdie ganzen schönen Gefühle drumherum nicht.
    Ich denke, ich kann die Verwirrung, die in deinem Kopf vorgeht, das Dilemma in dem du dich momentan befindest, einigermaßen nachvollziehen. Auch, wenn ich an dieser Stelle wahrscheinlich nicht die Richtige bin, dir Tips zu geben, will ich doch noch einmal meinen Senf dazugeben.
    Erstes Problem: Nach kirchlicher Anschauung, dient die Sexualität nur dazu, sich fortzupflanzen. Sie soll keinen Spaß machen, dient nur als Mittel zum Zweck. Gott gab sie uns, um unsere Art zu erhalten.
    Aber: wenn Gott uns so gemacht hat, wie wir sind, hat er uns homo- und heterosexuell, dominant und devot, sadistisch und masochistisch geschaffen. Er gab uns die Gefühle, das Empfinden, den freien Willen.
    Ich muss jetzt dazu sagen, dass ich nicht glaube, dass irgendein Gott uns erschaffen hat, aber im Christentum, in der Bibel wird es so dargestellt. Also: wenn er uns doch nach seinem Ebenbild erschaffen hat, dann ist es doch gut so, wie wir sind! Dann kann jeder seine Neigungen ausleben, wie er möchte, dann kann da nichts verwerfliches dran sein. Und er kann auch nichts dagegen haben.
    Zweites Problem: Frauen haben stark und emanzipiert zu sein, sie sollen sich dem Mann nicht unterwerfen, da sie gleichgestellt sind. Wie kann es da sein, dass sich eine Frau von ihrem Mann schlagen lassen möchte?
    Aber: ist es nicht schön, einfach mal die Zügel aus der Hand zu geben, sich fallen zu lassen, dem geliebten Menschen sich voll und ganz zu öffnen, ihm die Verantwortung zu übertragen? Von ihm an Grenzen und darüber hinaus geführt zu werden? Was ist daran verwerflich, hierdurch die eigene Stärke kennenzulernen? So, wie du dich und deine Tätigkeit in der Gemeinde darstellst, trägst du viel Verantwortung und musst sehr selbstbestimmt und eigenverantwortlich arbeiten. Da ist es bestimmt eine Erleichtrung, einmal diese Verantwortung und Beherrschtheit komplett abzulegen.
    Weiter kann ich hierzu nichts sagen, da ich noch viel zu unerfahren in diesen Dingen bin.
    Da ich weder dich noch deinen Mann kenne, kann ich schlecht beurteilen, wie du ihn in deine Gedanken zum Thema BDSM einweihen kannst. Auch darin habe ich keine Erfahrungen. Aber was ich von anderen hier mitbekommen habe, hat es oftmals sehr gut funktioniert, den Partner in die eigene Gefühlswelt diesbezüglich einzuweihen und diese Seite der Sexualität zusammen zu erforschen.
    Ich hoffe, dass sich noch andere, weitaus erfahrenere Teilnehmer hierzu bei dir melden und dir weiterhelfen können.
    Ich wünsche dir Kraft, Mut und Stärke, diesen Weg weiter zu erforschen. Natürlich auch viel Spaß dabei!
    Hallo Rosalie

    Ich muß erstmal sagen, dass ich getauft bin, in einen besonderen kirchlichen Kindergarten (der erste integrations Kindergarten) gegangen bin und mich auch später aus Überzeugung für ein Konfirmation entschieden habe.
    Mit den Jahren habe ich mich mehr und mehr von der Kirche entfernt. Zuerst habe ich Religionen als eine Art Begleiter zum Leben gesehen, aber auch diese Zeit ist vorbei.

    Ich bin auch ein "Kind" von Alice Schwarzer und habe die Emma auch ziemlich lange abonniert gehabt und aufmerksam gelesen.
    Ich bin eine große Verfechterin der Emanzipation.
    Das heißt (für mich), dass ich wählen kann. Ich kann für mich entscheiden, ob ich lieber eine "normale" sexuelle Beziehung führen möchte oder ob ich BDSM praktizieren will. Denn es ist MEINE und nur meine Entscheidung. Für dieses Recht haben viele Frauen in der Vergangenheit sehr gekämpft. Jetzt ist das Ergebnis unser Privileg.

    Aber zurück zu dem, was ich eigentlich sagen wollte. Ich denke das dein Problem eher ein Ethisches ist und kein religiöses.
    Viele, gerade Außenstehende, sehen BDSM mit einer devoten Frau als ein Rückschritt.
    Ich denke, dass es ein Fortschritt ist, wenn wir als Frauen es wählen können.
    Ich lasse mir nicht vorschreiben, was ich tun soll und wie ich in bestimmten Situationen zu handeln habe.

    Sorry, klingt hart, aber so ist meine Meinung, aber dein Kopf ist ja noch dran ;)
    LG
    Angua

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Angua ()

    Ach Mensch, vielen Dank für eure Antworten. Ich freue mich darüber. Und ja, der Kopf ist noch dran. ;)
    Außerdem, damit ich mal Ordnung in meinen Kopf bekomme, sind verschiedene Ansichten doch hilfreich.

    Emanzipation ist unser Privileg, das hast du schön formuliert, Angua. Und das stimmt natürlich, ich habe damit einfach das Recht zu entscheiden, was ich tun will oder eben auch nicht.
    Und meinem Mann hab ich neulich schon mal so Fesselspiele untergejubelt, aber Cowgirl, du hast natürlich auch recht, dass ich in dieser Richtung etwas unternehmen sollte.
    Im Moment weiß ich halt noch nicht wirklich, was ich möchte und was nicht, aber auch das könnte man natürlich gemeinsam rausfinden.
    Ich gehöre auch noch der Kirche an und pflege auch Kontakt zu unseren Küster und Pastor ,glaube auch an Gott gehe aber auch nicht regelmässig in die Kirche würde auch niemals aus der Kirche austreten. Bdsm und Kirche mhh habe ich mir noch nie Gedanken gemacht in der Bibel steht jeder Mensch ist vor Gott gleich . Ich finde jeder soll sein Leben so Leben wie er es für richtig hält so lange kein anderer dadurch Schaden erleidet.( Die Katholische Kirche ist ja auch nicht ohne Bdsm wird dort nur anders betitelt) ;) Die Bibel enthält noch so einige andere Sätze die Frau ist des Mannes untertan u.s.w.das kann man jetzt auslegen wie man möchte , was spricht dagegen zu Glauben und trotz dessen seine sexuellen Neigung auszuleben jeder Mensch hat auch ein Recht aufs Glücklich sein so lange man dabei Gerecht bleibt . Viele haben ihre eingefahrene Meinung und können nicht über den Tellerrand schauen. Schade aber solche Menschen muss man auch respektieren

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von carolin30 ()

    ach Rosalie - immer locker bleiben zu Jesus Zeiten war das ganze Thema denke ich bald lockerer als Heute...Ich hab auch mal die Bible gelesen (auch den Koran und die Gita) und schau mal wie da mit den Frauen umgegangen wird...

    Ich denke wenn du es mit deinem Mann machst brauchst du dein Gewissen nicht belasten. Nur solltest du vielleicht bald mal mit ihm drüber reden.

    Ein für mich absolut genialer Film ist übrigens "24/7 - The Passion of Life" von Roland Reber und was er in seinem Interview über die Idee hinter dem Film sagt ist der Hammer. Sieh ihn dir an - ein Christ kommt auch in einer der Hauptrollen vor...

    Ansonsten hatte ich auch noch einen typischen Fersehfilm gesehen (leider weiß ich nicht mehr wie er heißt und die Notizen sind in einer der Umzugkisten verpackt). Da ging es in der Nebenhandlung auch um das Sexualleben - und zwar war in den Hauptrollen ein Pfarrer und sein Frau die gleich neben der Kirche auf dem Dorf leben - keine Lust jetzt den ganzen Film zu erklären...Aber sie hatte auch herausgefunden, dass er im Wohnzimmer paar Pornozeitungen versteckt hat und sich die immer reinzieht bevor er zu ihr ins Bett steigt...

    Rede mit deinem Mann! Es geht um Sex - es geht nicht um verbotene Sachen - Es geht um euer Glück!

    und nicht umsonst gibt es auch die hier :engel01: :whip: - schau mal wie schön die zusammen passen.

    Und wenn ich dich richtig versteh geht es dir ja um Hingabe und Demut - Dienen. Was soll daran nicht in des Erfinders Sinne sein?

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Armando Verano ()

    Glaube???


    Also bin ich praktizierender Christ nun ich denke nein. Auch
    wenn ich glaube das ich christlicher bin als mancher Mensch in meiner alten
    Gemeinde. Ich hab nirgends so viel Niedertracht und Mobbing erlebt wie in der
    Kirche. Die Kirche ist ein Haus mehr nicht, jedenfalls für mich. Sie war schon
    immer eine Institution die nach Macht und Reichtum strebt. Ich bin deshalb aus
    der Kirche ausgetreten und weil ich inzwischen nicht mehr an die Grundsätze der
    Kirche glaube.



    Christ???


    Nun ich glaube das die Erde mal von einem ich nenne es mal
    Es geformt wurde. Ich glaube aber auch das sich dieses Wesen dann schnellstens
    aus dem Staub gemacht hat, als es gesehen hat was die Welt durch dir Menschen
    geworden ist. Ich glaube das wir Menschen uns selber Himmel und Hölle machen.
    Ich glaube definitiv nicht das wir alles was wir schlecht oder gut machen an
    einen Gott abgeben können. Wir Menschen sollten lernen eigenverantwortlich zu
    handeln und mit Selbstverantwortung. Ich habe eine sehr heftige Vergangenheit
    und dennoch glaube ich nicht das Gott was dafür kann. Ich glaube das manche
    Menschen eben schlecht sind in ihrer Art und Charakter. Alles auf einen Gott
    abzuwälzen wäre mir zu einfach.



    Die Bibel ist für mich ein gutes Beispiel wie Legenden
    entstehen, aber müssen sie deshalb wahr sein. Märchen sind genauso entstanden,
    durch immer währende Überlieferungen und Erzählungen, sicher haben sie einen
    Kern der wahr ist, für mich wars das aber auch. Jesus hat sicher gelebt aber war
    er der Sohn Gottes wer weiß? Ich glaube er war ein großer Mann und auch weise
    und er muss ein guter Entertainer gewesen sein. Er half den Menschen auch sicher durch
    therapeutische Worte und schenkte ihnen neuen Lebensmut und nahm ihnen so ihre
    Blindheit und ihren Lebenshunger. Aber Gottes Sohn daran zweifle ich doch sehr.



    Ich bin ich!!!


    Ich selber bin inzwischen ein Teil Atheist und Buddhist. Ich
    glaube an meine eigenen Kräfte und meine Stärke, an das Gleichgewicht der
    Kräfte und an die Natur, die immer einen Weg findet.Ich handle
    selbstverantwortlich und schiebe niemandem, außer meinen Erzeugern in der
    Kindheit die Schuld für meine heutige Art zu handeln zu. Ich glaube das alles
    was lebt verdient hat mit Respekt und Ehrfurcht behandelt zu werden und das
    auch in einer BDSM Beziehung und meiner Homosexualität gerade dort Respekt und
    Ehrfurcht das wichtigste sind. Glaube ich da vor allem das mein Gegenüber mich
    mit Respekt behandelt.



    Leider Dinge von
    denen die Kirche in meinem Leben wenig verstanden hat. Ich tolleriere jeden Menschen und jeden
    Glauben solang er die Rechte des anderen akzeptiert und respektiert. Jeder soll
    bitte nach seiner Art glücklich werden.
    Ich glaube das ich damit jedem gerecht werde und wenn nicht auch nicht schlimm
    denn ich bin auch nur ein Mensch!!!!



    Sry für den langen Text aber, ich finde auch nicht kurz abzuhalten. Da es für mich eine Lebenseinstellung ist. :whistling:

    jetzt ist´s mir eingefallen

    der Film heißt "Wie im Himmel" ist ein schwedischer - total schön und wie gesagt in einem Handlungsstrang wird auch die Bigotterie des Kirchenlebens, an einem Beispiel des Pfarrers, offen gelegt...

    So oder so - ich liebe Filme und Bücher - beides fehlt mir zur Zeit manchmal - und dieser ist einer der guten.
    ANSCHAUEN
    Hallo ihr,

    ich bin ganz froh über eure ganzen Antworten, über eure persönlichen Sichtweisen. Sie sind doch sehr unterschiedlich und von daher einfach sehr hilfreich, weil sie mir geholfen haben, mein Problem von allen möglichen Seiten mal an zu schauen. Sie haben mich dabei unterstütz einige Bretter vor meinem Kopf weg zu räumen.
    Und falls es euch denn interessiert, ich hatte heute morgen mit meinem Mann ein klärendes Gespräch. Und da er nicht schreiend weggelaufen ist ;) und auch sonst ganz aufgeschlossen schien, habe ich das Gefühl, er hat auch so seinen Spaß an der Sache.

    Also nochmal ein dickes Dankeschön an euch.

    Achso, und Armando, eins muss ich zur Bibel ja noch sagen, Paulus hätte sich so einige Sprüche über Frauen echt schenken können. Da hat er echt sowas hier :miffy: verdient.

    Lieben Gruß
    Rosalie
    Ich finde, dass sich die Werte der zehn Gebote auch mit BDSM leben lassen. Mein Glaube an die Kirche ist an den weltlichen Vertretern gescheitert, bevor ich überhaupt etwas von BDSM gehört habe. Dennoch finde ich die Gebote wichtig.
    Ich habe hier ja so einiges gelesen und festgestellt, dass BDSM unglaublich, sagen wir mal, bunt ist. Und die Palette, wie ich das empfinde, geht von :fie: "waaaah, das ist gruselig, da krieg ich Angst" über :pillepalle: "völlig bescheuert" bis hin zu :D "das ist toll".
    Ich habe auch selten mit Menschen kommuniziert, die so sehr bei sich selber sind. Die, mit sich selbst so im Reinen sind. Die, für sich selber, aber eben auch für die anderen, so viel Respekt empfinden und den auch ausdrücken. Wobei ich da mal so Frischlinge, wie mich selber, rausnehme. Da ist das noch ein bißchen anders.

    Die 10 Gebote sind für unsere ganze Gesellschaft sowas wie eine Eizelle. Sie finden sich sogar in unserer Rechtsprechung wieder. Ohne so eine Grundlage gäbe es nur Chaos.

    Ich würde im Rahmen von BDSM aber sogar noch ein Stückchen weiter gehen. "... Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Es ist kein anderes Gebot größer als diese."
    Ich nehme an, dieses Zitat von Jesus kennt ihr. Dieses Gebot und noch ein anderes (das ist aber in diesem Zusammenhang erstmal schnurz) waren ihm unglaublich wichtig. Ihm liegen die Menschen sehr am Herzen. Und diese Stelle
    "...wie dich selbst" vergessen ganz viele Christen. So bekloppt das klingen mag. Die denken dann so ganz verkrampft immer an die anderen. Daran dass sie bloß in ihrem Leben ja alles richtig machen. Und vergessen sich selbst dabei. Außerdem wollen sie natürlich auch ein gutes Vorbild für die anderen sein.

    Mir ist aufgefallen, dass dieser lila Satz da oben, in seiner Gänze hier ganz oft anzutreffen ist.

    Das hatte ich schon länger im Kopf und wollte es euch gerne mal "sagen".
    Danke an die Phönix und poel, dass ihr mir dazu die Gelegenheit gegeben habt.
    :)

    Lieben Gruß
    Rosalie


    Vereinzelte ...

    ich hatte heute morgen eine sehr nette Unterhaltung mit Rosali, in der ich ihr ein wenig über meine Ideen zum Glauben berichtet habe, der Einfachheithalber hab ich den Text schlicht aus dem Chat kopiert.

    Ich bitte Rechtschreibfehler oder leicht Unschlüssigkeiten oder holprige Formulierungen zu übersehen, zu dem Zeitpunkt war ich 28 Stunden auf den Beinen ;)





    (12:06:02) Rosalie:
    (12:12:42) Satyr le Grey: du hast mich nach meinem Glauben gefragt ...
    ...


    (12:15:34) Satyr le Grey: schau dir diese 2 kleinen Wunder an ... diese göttliche fügunge, den Zufall ... denn ... nenn es wie du möchtest ...


    (12:15:42) Satyr le Grey: xy hat heute frei - ich morgen

    (12:15:56) Satyr le Grey: ganz genau an der stelle, an der wir beide es wirklich brauchen

    (12:16:04) Satyr le Grey: richtig?

    (12:16:12) Rosalie: ja

    (12:16:34) Satyr le Grey: wie auch immer du diesen Umstand nennst ...

    (12:17:07) Satyr le Grey: wenn du ihn betrachtest und WAHRnimmst ... dann ist es etwas wunderschönes ... dass "einfach passiert" ist

    (12:17:49) Satyr le Grey: und wenn du diesen augenblick genießt und fühlst und siehst .... dann lebst du im Paradies ... auf erden

    (12:20:40) Rosalie: ich frage mich, was dabei das "Wissen" ist

    (12:21:14) Satyr le Grey: das wissen hier - um den Umstand - dass es so ist

    (12:21:58) Satyr le Grey: es braucht keine irgendwie genannte externe interne oder sonstige Verursachung

    (12:22:02) Satyr le Grey: es ist

    (12:22:34) Rosalie: so ganz einfach? ohne um tausend ecken denken zu müssen?

    (12:22:52) Satyr le Grey: ja

    (12:23:33) Satyr le Grey: wir sind einfach nur gewohnt "jedem Kind einen Namen zu geben" ... anstatt es im Arm zu halten und den Moment in dem man mit ihm lacht zu genießen

    (12:24:25) Satyr le Grey: durch unser werkzeug des ausdrücken könnens - haben wir uns vom sein im ist entfernt ...

    (12:26:09) Satyr le Grey: und an der stelle vereint sich auch meine (!) Art des BDSM mit allem wovon ich überzeugt bin

    (12:26:43) Satyr le Grey: ich versetze meine partnerin in einen Zustand des reinen seins - dahin wo das denken aufhört und nur das gefühl da ist ...

    (12:27:40) Satyr le Grey: ich halte keine Sub - als niederes wesen

    (12:27:53) Satyr le Grey: ich erkenne in ihrer Dehmut ihre wahre größe

    (12:28:06) Satyr le Grey: und verehre diese so gut es mir möglich ist

    (12:29:08) Rosalie: wow

    (12:30:08) Satyr le Grey: meine Sub ist mein "heiliger gral" das höchste und wervollste dass mir geschenkt wurde - ich habe es nicht - ich darf es aber halten

    (12:30:14) Rosalie: ich fürchte, da steckt mein problem. mein kopf ist immer an, immer will ich erst über alles nachdenken, bevor ich mich dazu durchringen kann, irgendwas zu tun

    (12:31:07) Satyr le Grey: und genau da setzt die mischung aus dominanz und unterordnung - aus vertrauen und halten an

    (12:31:32) Satyr le Grey: genau da setzt die Mischung aus Zärtlichkeit und "Gewalt" an ...

    (12:31:51) Satyr le Grey: es ist nur dazu da die Sinne zu stimulieren um den Kopf auszuschalten

    (12:32:12) Satyr le Grey: im schönsten spiel, dass zwei menschen miteinander spielen können - im sich lieben und ehren

    (12:32:22) Satyr le Grey: in der vereinigung zum höheren

    (12:32:46) Satyr le Grey: wenn ich meine Partnerin stimuliere ... dann achte ich auf jede regung - auf jeden Atemzug ...

    (12:32:56) Satyr le Grey: auf jedes härchen, dass ich einzeln bewege

    (12:33:07) Satyr le Grey: in dem augenblick werde ich zu ihr

    (12:33:14) Satyr le Grey: zu ihren augen zu ihren ohren

    (12:33:22) Satyr le Grey: zu ihrem dass will ich tun

    (12:33:38) Satyr le Grey: und kann ganz darin aufgehen

    (12:34:16) Satyr le Grey: sie erhält das Geschenk des erhebens in die gänze der Freiheit weg vom Denken

    (12:34:23) Satyr le Grey: nur ins gefühl

    (12:34:33) Satyr le Grey: und ich ... das ihrer Dankbarkeit

    (12:34:45) Satyr le Grey: wir werden eines ...

    (12:35:10) Satyr le Grey: dass ist mein ansatz

    (12:35:38) Rosalie: wunderschön

    (12:35:59) Satyr le Grey: ein andres bild ...

    (12:36:13) Satyr le Grey: es ist wie eine rosenblüte, die ich in den händen halte

    (12:36:22) Satyr le Grey: auf der ein schmetterling sitzt

    (12:36:54) Satyr le Grey: und ich versuche diese blüte zu tragen - ohne den Schmetterling zu erschrecken - denn er soll in innerem Frieden sitzen bleiben dürfen

    (12:38:18) Rosalie: ohne, den schmetterling zu erschrecken --- gutes bild

    (12:38:33) Satyr le Grey: und ... mein wunsch ist genau das zu vermitteln, damit jeder einen anderen genauso achten kann - sei es die Partnerin, das Kind, den Nachbarn ... oder den Penner an der ecke ...

    (12:39:14) Satyr le Grey: jedes tier - jede Pflanze - alle haben diese Beachtung verdient ...

    (12:39:36) Satyr le Grey: denn wir alle zusammen als eines genommen - wir sind zusammen Gott ...

    (12:39:59) Satyr le Grey: und erst wenn wir alle so leben - dann ist sein sein da - überall

    (12:40:31) Rosalie: hm
    (12:40:31) Satyr le Grey: und auch hier wieder - welchen Namen du gibst - das Ergebnis - das Gefühl - ist das gleiche ...


    Ich hebe das Horn und grüße aus dem Hain ...

    Religion und BDSM

    Hallo,
    ich denke, Schmerzen und Demut gehörten immer zu Religionen, seien es nun sogenannte Naturreligionen, wo kunstvolle Narben und Tatoos den Weg zu Göttern ebnen sollen, oder Dinge wie das Knien auf harten Bänken und ungekochte Ebsen in den Schuhen von christlichen Wallfahrern.
    Meine realen Erfahrungen mit BDSM halten sich in Grenzen, mit Schmerzen allerdings kenne ich mich aus. Der Schmerz hat mich in gewisser Weise "Gott" näher gebracht. Anfangs wollte ich den Schmerz nur noch los werden, egal wie, doch irgendwann wurde mir klar, dass die Schmerz nicht vergeht so lange ich ihm nicht die ihm gebührende Aufmerksamkeit zolle. Also höre ich auf ihn zu ignorieren und zu bekämpfen.
    Erst wurde er es schlimmer, weil bewusster, doch dann habe ich ihn angenommen und es wurde besser. In dem Moment hatte ich plötzlich das Gefühl nicht mehr allein zu sein. Etwas - jemand war bei mir, gab mit Kraft und half mir. Es war mein Weg zu Gott, wenn du es so sehen möchtest.
    Für mich ist nichts schlimmes daran. Die Natur hat Schmerzen immer mit Freuden und dem Ausstoß von Glückshormonen verbunden. Ich denke da nur an eine Geburt, zu der Schmerzen gehören. Gott, oder wie auch immer du es nennen magst, wird seinen Grund dafür haben.
    Vielleicht hilft dir das weiter.
    Mir jedenfalls hat es geholfen darüber nach zu denken.
    Gruß
    Kathynca