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      Guten Abend liebe Forumsmitglieder,

      ich weiß, dass es irgendwann dazu schon einen Thread gab, aber den konnte ich nicht finden. Falls der noch existiert, würde ich mich über einen Link freuen :)

      Mein Partner (eigentlich Switcher) äußert immer häufiger den Wunsch dominiert zu werden. Meine Rolle ist das überhaupt nicht und es fällt mir schwer. Manchmal weiß ich einfach nicht, was ich tun soll oder was er sich in diesem Moment wünscht. Wir sprechen zwar vorher (und nachher) darüber, aber wie das so ist, sieht die Ausübung anders aus.
      Zum Teil wünscht er sich auch etwas, was sehr über meine eigenen Grenzen geht und auch mich einiges an Überwindung kostet und manchmal kann ich dann auch nicht ganz einschätzen wie weit ich mit ihm gehen kann und frage ihn dann.
      Insgesamt ist es für ihn nicht sooo befriedigend wie er es gerne hätte. Den Wunsch möchte ich ihm aber gerne erfüllen und dehalb interessiert mich, ob es unter euch auch Subs gibt, die hin und wieder ihren Partner dominieren? Wie lebt ihr diese Rolle? Was tut ihr, um authentisch zu wirken? Und was hilft euch dabei?

      Liebe Grüße,
      Merci.
      Hallo Merci,

      in der dominanten Rolle könnte ich mich auf Dauer auch nicht wohlfühlen und würde darin sicher auch nicht authentisch wirken. Ich habe zwar auch eine geringfügige dominante Seite, aber die macht nur schätzungsweise 10% meiner Gesamtsexualität aus, das allein würdem ich also niemals glücklich machen. Wenn es ergeben sollen, würde ich die dominante Rolle vielleicht doch mal unverbindlich ausprobieren, weil ich mir sage, es kann nie verkehrt sein (nicht nur beim BDSM), auch mal die Perpektive der "Gegenseite" kennen zu lernen.

      Vielleicht fällt es dir leichter, den Wunsch deines Partner zu erfüllen, wenn du das für dich auch in diesem Sinne betrachtest: Als ein Angebot, einfach mal spielerisch die Perpektive des (dominanten) Gegenparts einzunehmen, um gewissermaßen das eigene Weltbild, den eigenen Horizont zu vervollständigen - um dich hinterher umso bewusster wieder der submissiven Rolle hingeben zu können.

      Das wären meine Gedanken, die mir dazu einfallen. Etwas Konkretres kann dir mangels praktischer Erfahrung auch nicht vorschlagen.
      Hierzu noch ein paar Gedanken:

      Merci schrieb:

      Den Wunsch möchte ich ihm aber gerne erfüllen und dehalb interessiert mich, ob es unter euch auch Subs gibt, die hin und wieder ihren Partner dominieren? Wie lebt ihr diese Rolle? Was tut ihr, um authentisch zu wirken? Und was hilft euch dabei?

      Die Fragen wäre, ob du überhaupt eine authentische, sadistisch-dominante Ader in dir trägst, auch wenn sie nur gering ausgeprägt ist. Wenn du eine solche Ader irgendwo in dir trägst, kann man sie vielleicht bis zu einem gewissen Grad "herauskitzeln".

      Ich möchte dir dazu eine Begebenheit aus meinem eigenen Leben erzählen, durch die ich auch mal eine versteckte sadistische Ader in mir entdeckt habe. Vor einigen Jahren kannte eine (etwas jüngere) Frau, die ich sehr gern mochte (in die ich mich auch verliebt hatte), bei der ich aber irgendwann entdeckte, dass sie mir monatelang etwas vorgespielt hatte, dass nicht der Wahrheit entsprach, dass sie mich teilweise auch belogen und getäuscht hatte. Daraufhin kam in mir tatsächlich die Fantasie auf, diese Frau für ihre miese Tour mal übers Knie zu legen und ihr so richtig ordentlich den Arsch zu versohlen.
      :leine:

      Diese Fantasien haben mich erschreckt und irgendwie hab ich mich auch dafür geschämt, weil ich mich immer sehr klar in der devote-masochistischen Rolle gesehen habe (und bis heute sehe), aber hin und wieder kann auch mal andere Seite durchkommen, die man für sich selber erst zulassen muss.

      Meine Idee dazu: Vielleicht hilft es dir, wenn du dir vorstellst, dein Partner hätte ebenfalls irgendetwas gemacht, was dich in der Realität extrem sauer und wütend machen würde. Stell dir z.B. vor, er hätte dich belogen oder hintergangen, hätte dein Auto zu Schrott gefahren, dein ganzes Geld in einer Kneipe verjubelt, oder sonst irgendetwas getan, dass bei dir den Wunsch wecken würde, ihn mal so richtig schön ausgiebig zu bestrafen.

      Vielleicht könnte das eine "Technik" sein, dir hilft, einen Zugang zur dominanten Rolle zu finden.
      @Merci ich kann deinen Zwiespalt aus eigener Erfahrung, jedoch anderer Konstellation, gut nachempfinden und ich finde es toll, dass Du das ganze überhaupt in Erwägung ziehst.
      Ich kann dir nur empfehlen tief in Dich hineinzuhorchen, ob Du nicht doch eine dominante und/oder sadistische Ader hast, die du freilegen kannst.
      Wenn dem partout nicht so ist, dann hilft es alles nix. Man kann das nicht Schauspieler, zumindest nicht in einer Beziehung und wenn es für den Partner befriedigend sein soll.
      Es gibt Menschen, die sind z.B. bisexuell, aber in einer Beziehung dennoch monogam, auch über lange Zeit oder gar immer. Es gibt auch solche Switcher, die ihre Neigung am Menschen an ihrer Seite orientieren. Nach meiner Beobachtung ist das jedoch selten, oder es bricht sich zumindest irgendwann dann doch Bahn. Wäre es für Dich denkbar Deinem Partner eine Spielbeziehung neben der Euren zuzugestehen?
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Wir haben es ganz am Anfang mal probiert, nach etwa 10 Minuten waren die alten Rollen wieder aktiv und Sub wurde bestraft, weil sie frech war :D Aber ernsthaft, ich denke, wenn man keine sadistischdominante oder masochistischdevote Ader hat, dann klappt es mit dem Rollentausch einfach nicht. Man fühlt sich unwohl, es ist ob man eine Rolle spielt, die einem ganz und gar wiederspricht. Allerdings kenne ich eine Konstellation aus dem engeren Freundeskreis, wo er rein sadistisch dominant ist, sie aber Switcherin ist. Damit sie ihre Bedürfnisse ausleben kann, haben sich die Beiden darauf geeinigt, dass sie ein männliches Pet bekommt. Das Ganze fünktioniert sehr gut, und alle drei sind glücklich. Etwas lustig finde ich allerdings, wenn wir uns mal alle treffen, er sie dominiert, sie super devot ist und keine 5 Sekunden später auf dominant schaltet und ihr Pet durch die Gegend scheucht.
      sanctuare, aus meiner sicht ist das gar nicht lustig, "zwei herzen schlagen ach in meiner brust"
      ich kann diese frau voll und ganz verstehen.
      heute bin ich sicher in der beziehung d/s, aber nur wenn dom anwesend ist
      der reiz wieder in meine dom-rolle zu gehen, in der ich jahrelang agiert habe, überfällt mich schon öfter
      deshalb ist es für außenstehende schwer nachzuvollziehen, da bin ich zerissen, herrscht chaos in mir
      aber zum thema, man kann eine rolle spielen bis zu einem gewissen punkt, in dem sich alles sträubt, spätestens da
      sollte man aufhören. reden und eine gmeinsame lösung suchen. sonst bleibt dieses seltsame gschmäckle, wie der schwabe zu sagen pflegt.
      zeit und geduld ist ebenso wichtig, immer wieder ausprobieren
      Ich glaube bei sowas kann ein Weg gefunden werden.
      Ich kenne das selber... Ich bin zwar nicht wirklich Bi, da ich doch nen Penis als unabdingbar erachte. Aber ne ganz gewaltige schwäche dür Frauen ist einfach vorhanden. Da Frage ich dann auch sehr gerne mal nach wie das Gegenüber so etwas sieht und empfindet.

      Mir würde es schwer fallen... Bzw ist es vielleicht sogar unmöglich mit dem Eintritt einer Beziehung diesem Teil meiner Sexualität auf ewig Lebe wohl zu sagen.

      Ich habe festgestellt das die möglichkeiten von nem dreier bei Männern meist gut ankommen, daher ist es schwer diese Vorgehensweisen auch auf dein Problem an zu wenden, aber vielleicht Hilft es ja doch etwas.

      Wenn du dich gar nicht in der Rolle des dominanten Pates Einordnen kannst, wie wäre es mit einer dritten Person die euch beide Dominiert?
      Oder Ihr geht ein Arrangement ein das Ihm frei räumt sich diese eine Erfüllung vielleicht bei einem anderen zu suchen.

      Ich weiss, das Ist nicht für jeden was, aber vielleicht klappt das ja.
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      Seitenwechsel aus der Sicht von einer die das gern macht.
      Erstmal ihr geht da sehr, sehr technisch ran. Hmmh es ist ja so schon schwer einen Menschen der nur eine Seite auslebt (aktiv/passiv) in eine Ecke zu stellen (sado/maso/ beides oder doch anders etc.) genau so schwer ist das bei Switchern, wir sind keine Roboter die auf der Seite so funktionieren und auf der anderen dann so. Sorry das musste gerade raus.

      So was war noch? Ach ja, NIEMAND MUSS das toll finden oder können. Keine Sub sollte in die aktive Rolle gezwungen werden, genau so wie kein Dom in die andere Richtung gedrängt gehört. Man ist was man ist und genau das ist gut so! In einer Beziehung sollte es auch möglich sein Nein zu etwas zu sagen und das sollte man immer dann tun wenn man dabei ist etwas nur zu ertragen, wenn man dabei ist was zu tun nur um des Partners Willen und nicht aus der eigenen Lust heraus.

      Mein Bunny, mein Schätzchen ist wie der Name schon vermuten lässt auf der passiven Seite Zuhause. Ich würde im Traum nicht darauf kommen und sagen "los mach mir den Rigger weil ich darauf Bock hab". Ich mache genau das nicht weil ich damit zu viel fordern würde, sogar ein großes Stück echt scheiße zu ihm wäre. Denn diese Forderung einem Menschen gegenüber der eben nicht switcht ist schon fast als würde man sagen "he du reichst so nicht aus" und das geht absolut überhaupt gar nicht.

      Versteht das bitte nicht falsch. Klar sollte man seine Wünsche und Bedürfnisse klar aussprechen, aber dann hat man auch die sorge dafür zu tragen das der Partner wirklich auf allen Ebenen mit kommt, und vor allem damit Klar kommt.
      Wiederum höre ich aber auch oft Sachen die ich persönlich unter typische Fußboden Kommunikation ablege. Der eine will, der andere macht, man redet und redet aber redet nicht voll ehrlich miteinander. Wenn man also eben kein gutes Gefühl beim Seitenwechsel hat sagt man deutlich Stop und macht nicht immer weiter bis man nicht mehr weiter weiß. Wenn einen was überfordert sagt man das bevor es in Tränen ausartet.
      Ich habe es oben glaub ich schon mal geschrieben man ist das was man ist ind ein verbiegen klappt nicht weil irgendwas bleibt dabei auf der Strecke. Im schlimmsten fall macht so ein verbiegen zu etwas das man nicht ist krank, oder es entstehen Blockaden die nicht sein müssen etc.

      Ich switche zwischen beidem aktiv und passiv hin und her. Wie ich das kann? Weil ich beide Seiten wirklich mag, weil mir beides Spaß macht. Ich switche aber nur dann wenn ich Lust dazu habe, wenn der Partner dafür stimmt, wenn es eben einfach auf beiden Seiten passt und nicht wenn es gefordert oder erzwungen wird.
      Herzlichen Dank für eure Antworten!
      Ein paar Dinge standen etwas im Raum:
      Es ist so, dass ich wenigstens eine gewisse/n Dominanz/Sadismus an mir nicht ausschließe, mein Kopfkino (bisher) aber nichts derartiges abspielt.
      Er hat selbst gesagt, dass ich es nicht tun muss, wenn ich gar nicht möchte. Es steckt also kein Zwang dahinter. Aber da es eben einer seiner Wünsche ist, möchte ich sie ihm gerne erfüllen.
      Wären wir klassisch Freund und Freundin würde ich ihm andere Partnerinnen dafür zugestehen, da es "nur" eine Affäre/Spielbeziehung ist, kann er das sowieso handhaben wie er will.

      Ihr habt tolle Vorschläge gemacht. Vielen Dank dafür! Ich schreibe demnächst mal, wie es weiterging und welche Tipps besonders hilfreich waren.
      :blumen:
      Ich bin mir heute gar rnicht mehr sicher, ob es ratsam ist, sich zu einseitig entweder auf die dominante oder die submissive Seite festzulegen.

      Meine Erfahrung ist: Wenn man dann wieder Erwarten doch noch eine andere Seiten in sich entdeckt, dann weiß man gar nicht, wie man damit umgehen soll und verdrängt sie möglicherweise wieder, weil es sie nach eigenem Selbstkonzept gar nicht geben dürfte. ;)

      Primär sehe ich mich als devot und das ist es auch, was gerne leben möchte, da setze ich eine klare Priorität für mich. Ich kann es heute aber akzeptieren, dass es hin und wieder auch (leichte) Anteile an sadistischen Gefühle gibt, die auch zu mir gehören und die mich als Menschen (und BDSMler) erst "rund" machen. Ob ich meine sadistischen Anteile jemals ausleben werde, weiß ich noch nicht, im Moment ist mir das nicht wichtig.