Zerstörung als Strafe?

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      Zerstörung als Strafe?

      Hallo :)

      Vor ein paar Tagen hat ein Dom am Rande erwähnt, dass er gerne zur Strafe Dinge zerstört. So hat er einen selbstgestrickten Schal seiner Sub vor ihren Augen verbrannt, weil sie ihn trug und ihm der Schal nicht gefiel. Bis er das erzählte, habe ich über so etwas als Strafe nie nachgedacht und war geschockt. Allein dass ihm der Schal nicht gefällt ist meiner Meinung nach überhaupt kein ausreichender Grund für so etwas.
      Wenn jemand Dinge zerstören würde, für die ich mir Mühe gegeben habe und/oder die mir etwas bedeuten, gar ein Geschenk einer vertrauten Person, würde ich denjenigen sofort verlassen.

      Jetzt interessiert mich eure Meinung dazu.
      Ist euch das schon passiert, bzw. an die Doms: Würdet ihr selbst so hndeln? Wie würdet ihr (Subs) in einer solchen Situation reagieren? Steht das auf eurer Tabuliste?

      Lieben Gruß,
      Merci.

      Merci schrieb:

      Jetzt interessiert mich eure Meinung dazu.
      Ist euch das schon passiert, bzw. an die Doms: Würdet ihr selbst so hndeln? Wie würdet ihr (Subs) in einer solchen Situation reagieren? Steht das auf eurer Tabuliste?
      Für mich ohne Wenn und Aber nicht nur ein NoGo, sondern vermutlich sogar behandlungsbedürftig. Wer Dinge mutwillig zerstört, hat meinen persönlichen Respekt verwirkt - ob Dom oder Sub.
      What? Also ich bin ja ansonsten hier nur stiller Mitleser... aber, whaaaat?
      Also, ne, geht gar nicht. Keine Ahnung ob ich da als Top bisher immer was falsch verstanden habe, aber das ginge für mich definitiv zu weit. Körperliche Schmerzen / Demütigungen für die Dauer der Session etc. ist okay, aber das ist ein grundsätzliches Zeichen der Missachtung das auch weit über die Dom-Sub-Beziehung / Session hinausgeht, weil es einfach die Person als Mensch angreift und ziemlich abwertend ist. Keine Ahnung, vielleicht gibt es Leute die darauf stehen, für mich ginge es zu weit.
      Ich finde das geht zuweit. Wäre für mich ein klares Nogo. Und außerdem kann das durchaus rechtliche Konsequenzen haben, Sachbeschädigung.

      Und Strafe soll, in meinen Augen, das Band zwischen Dom und Sub stärken - Sub soll schon merken, dass sie was falsch gemacht hat, aber sie sollte auf sich selber böse sein, nicht auf den Dom - und ich glaube wenn Dom was kaputt macht, ist sie auf Dom sauer und nicht auf sich. Zumal je nachdem was man kaputt macht einen Menschen seeeeehr treffen kann...

      Also Daumen hoch für jeden der diese Idee noch nie hatte...kaputt machen geht eindeutig zu weit. Was kommt als nächstes? Wenn Sub die falsche Anrede benutzt bricht man ihr die Beine?
      Mal ehrlich? Hat der Panne? Da fragt man sich nicht nur was das für eine Art Dom der ist, sondern auch eine Art Mensch! :pillepalle:
      Mit so einer Aktion hätte der definitiv mein Respekt, den ich vor jedem Menschen habe verwirkt.
      Außerdem hätte der ne :kopfnuss: verdient. Ich persönlich finde wer den Besitz von jemanden nicht respektiert, respektiert auch den Menschen nicht.
      Das ist weder eine Strafe im BDSM-Sinne der Freiwilligkeit und Zustimmung, noch eine dominant verantwortungsbewusste Art mit den Gefühlen seiner Sub umzugehen.

      Das ist dumminant, ohne Sinn und gefühllos. Auch wenn es nur Dinge sind, so sind sie Teil des Lebens der Sub, die in erster Linie Mensch ist und wenn er sich dieser Dinge in solch brutalen Weise bemächtigt und sie zerstört, greift er nicht nur die Sub, sondern vor allem den Menschen an. Und das GEHT ABSOLUT NICHT!

      Armselig und gefährlich ist eine ganz miese Mischung...
      Im Prinzip würde ich Euch zustimmen, aber ich finde schwer zu beurteilen, ohne wirklich zu wissen wie es zu dieser Situation kam und mehr Fakten zu kennen :)


      Trotzdem ein interessantes Thema :) Was ich mich gerade frage: Was ist zum Beispiel, wenn Dom das Höschen zerreisst/runterreisst, weil es verboten war eins zu tragen? Oder etwas in die Richtung. Ich könnte mir vorstellen, das würde niemand als behandlungsbedürftig einstufen. Wo liegt für Euch der Unterschied? Das Höschen ist genauso Besitz, wie ein Schal, also müsste das gleiche gelten oder?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nightbird ()

      Cat schrieb:

      Ich finde es schwierig hier zu urteilen, wenn man nicht alle Fakten dazu kennt.
      Also für mich vollständigst unerheblich, aus welchem Kontext etwas entstand - die Zerstörung eines Gegenstandes von materiellem oder immateriellem Wert ist aus meiner bescheidenen Perspektive indiskutabel.
      Ist die Herstellung des Gegenstandes Teil einer wie auch immer gearteten Aufgabe, ließe sich drüber streiten, aber das ist im o.g. Beispiel ja offenbar nicht der Fall.

      Easy schrieb:

      nightbird schrieb:

      Höschen ist genauso Besitz, wie ein Schal
      Der Schal war selbstgemacht. Und die Begründung war "weil sie ihn trug und ihm der Schal nicht gefiel". Das finde ich schon einen Unterschied. Just my 2 cents.
      LG
      Easy
      Natürlich. Dennoch wird hier teilweise ausschließlich damit argumentiert, dass Besitz respektiert werden sollte. Darum kam mir der Gedanke auf, wo eben der Unterschied liegt. Sorry - hätte mich einfach interessiert und darum warf ich die Frage ein.

      Bin aber schon wieder raus...
      Spoiler anzeigen
      Spieglein, Spieglein an der Wand :facepalm:
      ich erwarte nicht das es verstanden wird aber es musste raus und nö tut mir nicht leid.

      Ich möchte mal anmerken das Dinge zerstören, schlecht machen oder auch nicht annehmen durchaus eine (wenn auch nicht häufige) Spielart unter einigen BDSM'lern ist. Ich hatte mal Kontakt zu einem Paar wo sie Stunden um Stunden in der Küche stand und die tollsten Sachen gezaubert hat nur damit er mit sehr ähh sagen wir sehr klaren Worten alles in den Müll verfrachten konnte.
      Warum die zwei das so machten? Nun einfach weil es ihre Art war. Beide haben aus diesem "klein halten" oder besser dem "nicht anerkennen der Leistung" (wie auch immer) ihren positiven Kick gezogen. Sie hat das runtermachen unheimlich angeheizt, er hat die macht in dem Moment genossen.

      Jeder darf so wie er will. Denn in der Regel spricht man doch nogo und go vor dem start in was auch immer ab.
      Und das was man selbst scheiße findet muss nicht der rest der Welt auch scheiße finden.
      Bitte was ???

      Ich glaub der Herr sollte mal schwer überlegen ob er nicht seine Macht als Dom überschätzt.
      So etwas ist ein totales No Go, und würde bei mir zum sofortigen Kontaktabbruch führen.
      Es zeigt wie wenig man dieser Person abseits von allem wert ist.
      Und mein Vertrauen wäre auch sofort weg.

      Ich muss wirklich zugeben dass mich so ein verhalten schockt und wütend macht.

      nightbird schrieb:

      Darum fragte ich ja nach wo für Euch der Unterschied liegt
      Für mich persönlich im "Selbstgemacht".
      Aber das ist natürlich eine Frage der Beziehung zwischen Top und Sub. Wenn es einen von beiden kickt, okay. Für mich wäre das nur auf beiden Seiten ein NoGo.
      Ich bin da aber auch empfindlich. Ich bin Musiker und Songwriter und wenn jemand ohne triftigen Grund etwas was ich geschaffen habe mit Füssen tritt, wäre er Geschichte für mich. Weisst Du was ich meine? Es ist der Unterschied zwischen spielen und persönlich angreifen und für mich macht das einen Unterschied

      LG, Easy
      @Schallgewitter wenn dem so ist, wie Du schreibst, dann beruht es auf der Freiwilligkeit der Situation und der Akzeptanz des Ergebnisses von beiden Seiten.
      Dennoch bleibt bei MIR das Mißfallen darüber und einen BDSM-Kontext kann ich für MICH darin auch nicht erkennen.

      Korrekt ist allerdings Deine Aussage, dass man das vorher abklärt und ich Nachhinein gebe ich zu, dass aus dem Eröffnungsthreat tatsächlich nicht erkennbar ist, ob es eine solche Absprache gegeben hat oder nicht.
      Hat es sie gegeben, revidiere ich meine Ansicht dahingehend, dass es für MICH dennoch ein NoGo wäre.
      Hat es sie allerdings nicht gegeben, bleibe ich bei meiner Ansicht und die zu äußern ist glaube ich erlaubt und gewollt :)

      Schallgewitter schrieb:

      Ich hatte mal Kontakt zu einem Paar wo sie Stunden um Stunden in der Küche stand und die tollsten Sachen gezaubert hat nur damit er mit sehr ähh sagen wir sehr klaren Worten alles in den Müll verfrachten konnte.
      Dinge zu zerstören, auch wenn es sich "nur" um Essen handelt, hat für mich viel mit Respektlosigkeit zu tun. Hier kommt auch noch Dekadenz dazu, die Dekadenz, Dinge zu entwerten, während andere Menschen Hunger leiden ... Ich mag mich da nicht moralisch zu weit aus dem Fenster lehnen, und ich akzeptiere, dass es derlei gibt, aber mir fehlt dafür dennoch jegliches Verständnis.
      Hier geht es ja viel mehr um den ideellen Wert, der einem Gegenstand zugeschrieben wird. Ein Höschen zerreißen, sei es jetzt als Strafe oder als Teil des Spiels, finde ich in Ordnung, sofern die Möglichkeit vorher mal angesprochen wurde (und es nicht gerade das Lieblingshöschen ist ;) ) . Einen selbstgestrickten Schal zu verbrennen ist eine ganz andere Liga, hier stecken Emotionen und persönliche Arbeit dahinter. Natürlich kommt es auf den Hintergrund an, vielleicht musste Subbie den Schal ja stricken, um sich in Geduld zu üben :D . Vielleicht leben beide aber auch TPE. Somit wäre der Schal dann Teil des Spiels und ein Verbrennen, meiner Meinung nach, im Rahmen. Aber außerhalb davon wäre eine solche Aktion ein echtes NoGo. Weckt Erinnerungen an Situationen, in denen Eltern das selbstgemalte Bild ihres Kindes zerreißen, weil es ihnen nicht gefällt oder weil sie es für nicht gut genug befinden. Das ist auf jeden Fall harter Tobak und hat das Potential, das Vertrauen auf Dauer zu stören.
      Wer seinen Willen durchsetzen will, muss leise sprechen.
      (Jean Giraudoux)
      @nightbird nd @Cat
      Eure Ansätze sind interessant. Zu dem Beispiel mit dem Höschen, das verboten war zu tragen, besteht schon noch ein Unterschied, finde ich. Ein Höschen näht man i.d.R. nicht selbst und es ist, behaupte ich mal, doch austauschbarer als ein über lange Zeit selbstgestrickter und gut überlegter Schal.
      Wenn es eine Aufgabe war, dann hätte er es theoretisch mit den Worten "Mach's nochmal" auftrennen können. Bin mir aber sicher, dass es so nicht war.