Abschied - Where did I go wrong

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      Abschied - Where did I go wrong

      Abschied


      Ich laufe einen Weg entlang und schaue auf das Wasser des Sees. Es ist Sommer und obwohl die warme Luft mich umgibt, den Duft des Waldes um mich herum nehme ich nicht wahr. Meine Gedanken kreisen um die Frage, warum ich eigentlich hier bin. Er, mein Freund und Partner seit nun schon 2 Jahren, möchte mit mir sprechen. Es gäbe Dinge die er mir sagen müsste, das waren seine Worte und in mir entsteht eine traurige Vermutung.
      Schritt für Schritt nähere ich mich unserem Treffpunkt. Ich weiß ich bin spät aber ich habe es nicht eilig. Zögerlich nähere ich mich einer Gestalt im Schatten einer großen Linde, bleibe vor ihr stehen und erwidere ihren Blick, während sich der Moment in die Länge zieht. In deinen Augen steht geschrieben, weswegen du mich sehen wolltest. Meine Vermutung wird zur Gewissheit.

      Wieso schaut man manchmal einen Menschen an, so voller Gefühle – Liebe, Sehnsucht, Angst vor der Größe der Dinge und weiß doch das es niemals reichen wird. Die Sekunden in den meine Finger in dieser alt bekannten Geste vor den Konturen deiner Lippen in der Luft verweilen, bevor ich sie wieder sinken lasse. Mir wird klar ich hab dich verloren und etwas in mir zerbricht.

      Der Mann den ich in meinem Leben, den ich an meiner Seite haben wollte schaut mich voller Kälte an, während ich den Schmerz nicht ertragen kann und in die Knie gehen. Die Tränen langsam meine Wangen entlang rinnen und ich die Menschen kurz wahrnehme die mich vom Weg aus betrachten. Es ist mir egal, ich will nicht verlieren. In einem letzten Versuch nehme ich alle Kraft zusammen und schaue ihm in die Augen, frage mit brechender Stimme „Warum? Erklär mir warum…“

      Er will nicht antworten, das kann ich deutlich spüren, doch so leicht habe ich nie aufgegeben. „Ich brauche einen Grund!“, schreie ich ihn an und in jedem Wort klingen Wut und Verzweiflung, lauter als ich sie ertragen kann. Im Sonnenuntergang betrachte ich seine Silhouette die sich immer weiter verdunkelt. Die Schatten erschweren es mir die Gefühle zu erkennen, die von seiner Stimme verborgen werden, während er antwortet: „Du hast einen Weg gewählt, auf dem ich dich nicht begleiten kann. Ich wollte das nicht, ich kann das nicht…“

      Ich zittere, ob seiner Worte wegen oder weil langsam die Kälte durch meinen Körper flutet, ich weiß es nicht. Sollte das alles gewesen sein?
      Ja, ich höre was er sagt, aber ich verstehe es nicht. Er wirft mir einen letzten Blick zu, der mehr vermittelt als all die Dinge, die hätten noch ausgesproch werden können, bevor er sich abwendet und geht…

      Verloren.