Selbstschutz vs. Warnung vor dem "Feind"

      Selbstschutz vs. Warnung vor dem "Feind"

      Ich möchte einfach mal ein paar Gedankengänge mitteilen, die mich seit einiger Zeit beschäftigen und bin auf Eure Meinung gespannt.

      Selbstverantwortung

      Grundsätzlich sehe ich das so, dass jeder Mensch für sich selbst die Verantwortung zu übernehmen hat! Das gilt auch bzw. vor allem für sub's, die sich auf eine Beziehung mit stetigem Machtgefälle einlassen möchten.

      Ich halte es allerdings für recht schwierig, wenn man sich einmal voll und ganz dem dominanten Part unterworfen hat, hier noch eine gewisse Eigenständigkeit zu bewahren. Man hat zu gehorchen, man hat gelernt zu vertrauen und man hat die Bereitschaft entwickelt sich einem anderen Menschen unterzuordnen - auch wenns weh tut und über die eigenen Grenzen hinausgeht. (was ja auch durchaus von beiden Seiten so gewollt ist)
      Eine D/s Beziehung kann dadurch erst, auch als sehr intensiv und vor allem auch als sehr innig empfunden werden - für beide Seiten. (Hörigkeit = Zugehörigkeit)

      Nur ist im Rahmen von 24/7, TPE..., für die sub ihre Eigenständigkeit zu bewahren und in diesem Rahmen auch die Selbst-/Eigenverantwortung zu übernehmen, in diesem Augenblick nicht nur schwierig, sondern in meinen Augen auch fast schon unmöglich.

      Daher ist es auch sehr wichtig genau zu prüfen, wem man dieses Vertrauen schenken möchte.

      Aber selbst wenn man für sich geprüft hat, ist dies natürlich kein Garant dafür, dass man nicht doch jemandem auf den Leim geht, der lediglich nur seine Bedürfnisse im Auge hat.

      Jetzt gehören Demütigung, Schmerz und das hieraus resultierede Leid, ebenfalls zu einer solchen Beziehung für die sub durchaus dazu.
      Wenn eine sub entsprechend "angefixt" wurde, ist die Gefahr recht groß dass sie in eine Art Hörigkeit abrutscht und es sehr lange dauert, bis dass sie erkennt, das es keine Zugehörigkeit ist, sondern es bei Hörigkeit bleibt. Es kostet sie dann erst recht, sehr viel Kraft sich aus einer solchen destruktiven Beziehung zu lösen. (Und viele scheitern hierbei sogar. Nehmen sich im schlimmsten Fall das Leben oder bleiben für den Rest ihres Lebens zum größten Teil beziehungsuntauglich weil sie eine zu große Angst davor haben zu vertrauen)

      Egal ob die sub sich getrennt hat oder sie wie ein altes Paar Schuhe, getrennt wurde, egal ob sie sonst ein gutes Selbstwertgefühl haben sollte und/oder Selbstbewusst ist, ihre Unterwerfung und die damit verbundene Machtabgabe haben sie trotzdem geschwächt.

      Das ist vergleichbar mit den Gefühlen eines Kindes, welches von jetzt auf gleich alleine gelassen wird. Eine sub fühlt sich in einem solchen Augenblick unsagbar hilflos, traurig, einsam, ängstlich und auch zum Teil ziemlich überfordert mit dem was auf sie zukommt. Das Gefühl der Sicherheit und auch der Geborgenheit löst sich von jetzt auf gleich in Luft auf. Ihr Vertrauen in sich, in die Welt insgesamt wird ziemlich nachhaltig gestört bzw. um nicht zu sagen, sogar zerstört.

      Warnung vor dem "Feind"

      In solchen Momenten oder nach einer solchen Erfahrung, habe ich häufig gehört, dass sich so manche sub gewünscht hätte, vorher gewusst zu haben was der Dom/Herr "ihres Herzens" für ein Mensch ist. Vor allem, wenn es sich tatsächlich um einen eindeutig kranken Menschen gehandelt hat, was meistens erst viel zu spät erkannt wird. (Gilt natürlich auch für den umgekehrten Fall)

      Auf Grund der Neigungsschwerpunkte in der Szene, finden sich doch einige Menschen, die eher auf die Couch gehören - um es salopp zu sagen - als in ein D/s Beziehungskonstrukt.

      Natürlich ist es indiskutabel einen öffentlichen Pranger aufzustellen, denn schließlich kann sich auch jeder Mensch ändern. Aber rein gedanklich würde man sich einen solchen so manches mal wünschen. ;)

      Jetzt frage ich Euch mal wie ihr das seht und welche Erfahrungen ihr gemacht habt.

      An die subs:
      Seit ihr immer in der Lage gewesen, nach Eurer Unterwerfung, Eure Selbstverantwortung wahrzunehmen?
      Habt ihr nach Eurer Trennung das Problem gehabt, Euren Gefühlen noch vertrauen zu können? (Gerade weil das schmerzhafte Verhalten des Doms, durchaus zum Spiel gezählt wurde und somit auch gefühlsmäßig positiv untermalt wurde)

      An die Dominanz:
      Seit ihr Euch Eurer Verantwortung insoweit bewusst, welche Auswirkungen eine D/s Beziehung , in der die Unterwerfung der sub gewünscht und angenommen wird, auf Euer Gegenüber hat?
      Wie geht ihr nach einer Trennung mit Eurer sub um, die im Zweifel dann nur noch einen Schatten ihrer Selbst ist?

      Bin gespannt auf Eure Antworten! :)
      Ich habe ein paar deiner Beiträge gelesen und jedes Mal bekomme ich ein eher nicht so ganz positives Gefühl dabei... :gruebel:



      MiachSearc schrieb:

      (Hörigkeit = Zugehörigkeit)
      Du setzt Hörigkeit mit Zugehörigkeit gleich? Bzw. sagst im Grunde das viele Sub´s zu blind, ergeben, verliebt, abhängig oder sonst was sind um den Unterschied zu bemerken oder zu begreifen.

      Ja es gibt Fälle wo Frauen nicht merken was Sache ist. Sehen wir jeden Tag im TV. Da ist es wurscht ob Sub oder Stino. Aber es ist nicht die Mehrheit. Ich glaube nicht das viele Sub´s den Unterschied nicht kennen. Und ich gehe fest davon aus wenn du dies als echte These hier in den Raum stellst erntest du von den meisten Sub´s hier ordentlich Gegenwind.

      Hörigkeit ist die negative sexuelle und/oder psychische Abhängigkeit zum Partner.

      Zugehörigkeit ist ein positives "Wir" Gefühl.


      MiachSearc schrieb:

      Seit ihr Euch Eurer Verantwortung insoweit bewusst, welche Auswirkungen eine D/s Beziehung , in der die Unterwerfung der sub gewünscht und angenommen wird, auf Euer Gegenüber hat?
      Wie geht ihr nach einer Trennung mit Eurer sub um, die im Zweifel dann nur noch einen Schatten ihrer Selbst ist?
      Die erste Frage lasse ich ja noch halbwegs angehen... aber die zweite Frage da hört´s dann aber auf...

      Auch hier gibt es wieder unterschwellige Unterstellungen.

      In einer "normalen" oder sagen wir gesunden (BDSM) Beziehung gibt es diesen Zustand nicht. Kann es nicht geben weil beide aufeinander acht geben, sich Halt geben, füreinander da sind, sich lieben und alles tun um den geliebten glücklich zu machen.

      Ich kann ja nun nicht für das gesamte Forum sprechen aber ich behaupte mal der Großteil der dominanten Anwesenden findet diese Frage krass. Da frage ich mich ehrlich was du wohl so für Erfahrungen gemacht hast und ob du da nicht Dinge auf die Allgemeinheit projizierst die eigentlich nur dich selbst betreffen.

      Egal wie ich es drehe und wende, ich komme immer zum gleichen Ergebnis. In einer gesunden Beziehung endet keiner der Beiden als Schatten seiner selbst. Dies passiert nur in einer ungesunden, negativen evtl. tatsächlich von Hörigkeit durchzogenen Beziehung. Also ich hatte noch keine/n Sub die/der sich zum Ende umbringen wollte oder nicht mehr in der Lage war ihr/sein Leben selbst zu leben.

      Wie gesagt, sicher gibt es das, keine Frage. Aber es ist nicht der Standard, nicht üblich und nicht die Mehrheit.


      :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      MiachSearc schrieb:

      Nur ist im Rahmen von 24/7, TPE..., für die sub ihre Eigenständigkeit zu bewahren und in diesem Rahmen auch die Selbst-/Eigenverantwortung zu übernehmen, in diesem Augenblick nicht nur schwierig, sondern in meinen Augen auch fast schon unmöglich.
      Das sehe ich anders. Als Herr fällt es in meine Verantwortlichkeit dafür zu sorgen das sie ihre Eigenständigkeit und Existenzfähigkeit behält. Der Schlüssel dafür liegt vor dem Beginn einer Beziehung die sich in diese Richtung entwickeln soll. Anfangs waren es immer Spielbeziehungen ohne die Überlegung ob sich daraus eine Fortentwicklung Richtung 24/7, TPE ergeben könnte. Einige haben sich bis zu einem bestimmten Punkt weiterentwickelt. Dadurch war die Gelegenheit gegeben die Partnerin kennen und einschätzen zu lernen. Was mir die Entscheidunger leichtert hat ob es Sinn machen könnte diesen Weg einzuschlagen. Mein Fazit: In beiden Fällen waren es sehr starke Frauen die sich darauf eingelassen haben. Die Selbst-/Eigenverantwortung sicherzustellen bestand darin temporär ihre Grenzen zu erweitern und ihr eigenverantwortliche Bereiche zu übertragen.

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.
      Ich bin ja blos son Seil Switcher. Aber hmm, wie schreibe ich das jetzt? :gruebel: Also ich kann und will nicht für alle hier sprechen, steht mir auch nicht zu. Aber ich habe mir bis her jeden Partner genau angesehen (ich meine jetzt die kennenlernen Phase) und auch wenn Beziehungen mit unterschiedlichster "Neigung" oder einem bestimmten Modell zu Ende waren war ich nie ein Schatten von mir selbst. Man rennt ja nicht quasi Blind in eine Beziehung?
      Richtig daneben gegriffen habe ich genau ein mal und selbst da war ich nicht kaputt oder ähnliches danach. Ich kann auch anders rum von mir mit gutem Gewissen sagen das nach einer Trennung der andere auch nie irgendwo so kaputt war wie du schreibst.
      Als sehr kritisches Mitglied dieses Forums kann ich sagen hier sind so viele starke und vor allem Kritische Sub's (nicht allen) aber einem großen Teil halte ich für enorm Stark und geistig so Fit das sie sich ihren gegenüber genau ansehen und dabei das Hirn an haben. Und sich sehr bewusst sind auf was sie sich evtl. einlassen.

      Wo von ich nichts halte ist eine schwarze Dom Liste. Ganz ehrlich die meisten sind keine Dummdom, denn die sind wirklich extrem selten. Man ist nur mit dem Begriff sehr schnell bei der Hand. Viel mehr würde ich es begrüßen wenn man auch als Sub, Sklavin,Bottom oder Bunny mal einen Schritt nach hinten geht, diese "gefärdete Spezies" Haltung aufgibt und an stelle des Dummdom mal die größe zeigt und sagt okay es hat einfach nicht gepasst weil x,y,z. Mir passt auch nicht jeder Rigger oder Dom in den kram, das macht ihn oder sie aber nicht schlecht es macht nur das wir nicht kompatibel zueinander sind. Für eine anderen Menschen kann dieser aber perfekt passen.

      Den rest hat @Rozabel sehr schön auf den Punkt gebracht. Egal ob normale oder stark BDSM lastige Beziehung man ist gegenseitig für einander da wenn es passt.

      Rozabel schrieb:

      Ich habe ein paar deiner Beiträge gelesen und jedes Mal bekomme ich ein eher nicht so ganz positives Gefühl dabei... :gruebel:
      Es ist möglich das in meinen Worten zum Teil noch das mitschwingt was ich erlebt habe. Wenn das zu einem unguten Gefühl führt, dann tut mir das leid.

      Aber dazu ist doch ein solches Forum da. Sich auszutauschen, andere Meinungen zu erfahren und vielleicht hierdurch die eigenen Gedanken wieder gerade zu rücken.


      Rozabel schrieb:


      MiachSearc schrieb:

      (Hörigkeit = Zugehörigkeit)
      Du setzt Hörigkeit mit Zugehörigkeit gleich? Bzw. sagst im Grunde das viele Sub´s zu blind, ergeben, verliebt, abhängig oder sonst was sind um den Unterschied zu bemerken oder zu begreifen.
      Ja es gibt Fälle wo Frauen nicht merken was Sache ist. Sehen wir jeden Tag im TV. Da ist es wurscht ob Sub oder Stino. Aber es ist nicht die Mehrheit. Ich glaube nicht das viele Sub´s den Unterschied nicht kennen. Und ich gehe fest davon aus wenn du dies als echte These hier in den Raum stellst erntest du von den meisten Sub´s hier ordentlich Gegenwind.

      Hörigkeit ist die negative sexuelle und/oder psychische Abhängigkeit zum Partner.

      Zugehörigkeit ist ein positives "Wir" Gefühl.

      Da habe ich mich wohl nicht ganz so klar ausgedrückt.

      In einer D/s Beziehung, zumindest so wie ich sie erlebt habe und viele aus dem dortigen Umfeld es ebenfalls praktiziert haben, wurde die "Hörigkeit" also die bedingungslose Unterwerfung und den entsprechenden Gehorsam nicht nur vorausgesetzt, sondern auch eingefordert.

      Dies führte zu einem wirklich sehr starkem Gefühl der Zugehörigkeit, bei uns beiden.


      Rozabel schrieb:



      MiachSearc schrieb:

      Seit ihr Euch Eurer Verantwortung insoweit bewusst, welche Auswirkungen eine D/s Beziehung , in der die Unterwerfung der sub gewünscht und angenommen wird, auf Euer Gegenüber hat?
      Wie geht ihr nach einer Trennung mit Eurer sub um, die im Zweifel dann nur noch einen Schatten ihrer Selbst ist?
      Die erste Frage lasse ich ja noch halbwegs angehen... aber die zweite Frage da hört´s dann aber auf...
      Auch hier gibt es wieder unterschwellige Unterstellungen.

      In einer "normalen" oder sagen wir gesunden (BDSM) Beziehung gibt es diesen Zustand nicht. Kann es nicht geben weil beide aufeinander acht geben, sich Halt geben, füreinander da sind, sich lieben und alles tun um den geliebten glücklich zu machen.

      Wenn meine Aussage als Unterstellung rübergekommen ist, dann entschuldige ich mich hierfür, denn es war nicht meine Absicht hier irgend jemanden auf die Füße zu treten.

      Aber ich habe leider viele kennengelernt und kann hier auch aus eigener Erfahrung heraus sprechen, dass die Gefahr in einer BDSM Beziehung durchaus gegeben sein kann von einer "gesunden" Form ind eine "destruktiven" Beziehung umzukippen.

      Das gilt im übrigen nicht nur für BDSM Beziehung, denn sonst wäre die allgemeine Scheidungsrate nicht so hoch. Und auch hier ist es nicht allgemeingültig, das einfach so auseinander gegangen wird, ohne das irgendwelche Blessuren zurückbleiben können.

      Rozabel schrieb:


      Ich kann ja nun nicht für das gesamte Forum sprechen aber ich behaupte mal der Großteil der dominanten Anwesenden findet diese Frage krass. Da frage ich mich ehrlich was du wohl so für Erfahrungen gemacht hast und ob du da nicht Dinge auf die Allgemeinheit projizierst die eigentlich nur dich selbst betreffen.
      Egal wie ich es drehe und wende, ich komme immer zum gleichen Ergebnis. In einer gesunden Beziehung endet keiner der Beiden als Schatten seiner selbst. Dies passiert nur in einer ungesunden, negativen evtl. tatsächlich von Hörigkeit durchzogenen Beziehung. Also ich hatte noch keine/n Sub die/der sich zum Ende umbringen wollte oder nicht mehr in der Lage war ihr/sein Leben selbst zu leben.

      Wie gesagt, sicher gibt es das, keine Frage. Aber es ist nicht der Standard, nicht üblich und nicht die Mehrheit.
      Ich behaupte einfach mal, dass der Teil der dominanten Anwesenden, die die Frage krass finden, dann auch nicht die Form von D/s leben, wie ich sie kennengelernt habe und daher der überwiegende Teil auch nicht nachvollziehen kann.

      Was jetzt nichts schlechtes heißen soll.

      Die die das nicht verstehen, weil sie D/s nicht in dieser Form praktizieren, denen wird es auch nicht passieren das ihre sub nach einer Trennung in sich zusammen fallen würde. Denn sie haben dann keine völlige Unterwerfung der sub für sich erhalten. (Und nein, liebe subbies - nicht aufregen - das ist jetzt kein Werturteil, dass das eine besser und/oder das andere schlechter sein soll!!!!)

      Bezüglich Deines letzten Satzes:
      "Wie gesagt, sicher gibt es das, keine Frage. Aber es ist nicht der Standard, nicht üblich und nicht die Mehrheit."

      Wer legt denn fest, was Standard ist oder üblich?

      Vielleicht gehört die Art von D/s wie ich sie kennen und auch lieben gelernt habe zu einer Minderheit!

      Aber ich dachte wir reden hier über D/s? Wir reden über Machtgefälle? Wir reden über eine besondere Form, die man leben möchte?

      Da gehört in meinen Augen auch diese Lebensform einer D/s-Minderheit dazu, sowie die entsprechenden Probleme die dort entstehen können.
      @Oblomow
      Das ist wundervoll und spricht für Dich was Du da geschrieben hast. Deine Partnerinnen sind da zu beneiden und so sollte es in meinen Augen auch sein.

      Leider gibt es aber auch Doms/Herren die nicht rechtzeitig die Bremse ziehen, falls sie feststellen das die Partnerin nichts für sie ist oder aber sie nehmen es einfach billigend in Kauf und spielen ein böses Spiel. Indem sie Schritt für Schritt ihre sub so einwickeln, dass sie blind vertraut und hiernach völlig aus den Wolken fällt, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Da kann man als Frau noch so stark sein und/oder klug sein @Schallgewitter, da kann sich niemand von freisprechen das einem das nicht mal selbst passieren würde.


      Schallgewitter schrieb:


      Wo von ich nichts halte ist eine schwarze Dom Liste. Ganz ehrlich die meisten sind keine Dummdom, denn die sind wirklich extrem selten. Man ist nur mit dem Begriff sehr schnell bei der Hand. Viel mehr würde ich es begrüßen wenn man auch als Sub, Sklavin,Bottom oder Bunny mal einen Schritt nach hinten geht, diese "gefärdete Spezies" Haltung aufgibt und an stelle des Dummdom mal die größe zeigt und sagt okay es hat einfach nicht gepasst weil x,y,z. Mir passt auch nicht jeder Rigger oder Dom in den kram, das macht ihn oder sie aber nicht schlecht es macht nur das wir nicht kompatibel zueinander sind. Für eine anderen Menschen kann dieser aber perfekt passen.

      Ich gebe Dir da vollkommen Recht. Ist nur nicht so leicht umzusetzen, wenn man an jemanden gerät (und das ist leider nach meinen Erfahrungen nicht so selten in der BDSM Szene, daher habe ich das ja angesprochen), der einem etwas vorspielt.

      Aber selbst wenn es für eine Weile nur gepasst hat und sich hiernach getrennt wird, sind die Gefühle einer sub (Angst, Hilflosigkeit, Einsamkeit, Sehnsucht, Vertrauensverlust, Verlust des Glaubens an sich selbst), nach einer solchen D/s Beziehung wie ich sie kennengelernt habe und in meinem Umfeld auch praktiziert wird, um ein vielfaches größer als es denn - um es mal mit @Rozabels Worte zu sagen - der Standard wäre.

      MiachSearc schrieb:

      An die Dominanz:
      Seit ihr Euch Eurer Verantwortung insoweit bewusst, welche Auswirkungen eine D/s Beziehung , in der die Unterwerfung der sub gewünscht und angenommen wird, auf Euer Gegenüber hat?
      Ich finde das tatsächlich eine sehr wichtige und interessante Frage, auch wenn ich - genauso wie @Rozabel die Verknüpfung von Hörigkeit und Zugehörigkeit in dieser Form nicht mittragen kann.

      Rozabel schrieb:

      Ich kann ja nun nicht für das gesamte Forum sprechen aber ich behaupte mal der Großteil der dominanten Anwesenden findet diese Frage krass.
      Kann ich mir gut vorstellen, deswegen möchte ich -nur der einfacheren Diskussion wegen- die Menge der D/s Beziehungen mal in "härtere" und "weichere" Gangarten unterteilen. Für Liebhaber der weicheren Gangart ist dieser Gedankengang tatsächlich krass.

      Bitte bedenkt aber, daß das ganze Themenfeld SM/BDSM aufgrund der von der Mehrheit der Menschen als extrem und pervers angesehenen Praktiken erst im letzten Jahrzeht aus der zwangsweise 'krankhaften' Ecke herausgekommen ist. Heute sind Auspeitschen, Halsband, u.s.w. schon fast ein Standart-Repertoire.
      Dennoch gibt es auch heute noch die BDSMler, die weiterhin Extreme ausprobieren und Ihre Grenzen ausloten. Dazu gehören im D/s auch extreme Beziehungsformen in Bezug auf Abhängigkeiten, Konditionierungen u.s.w. Und ja, in dem Kontext ist die Frage von @MiachSearc dann wirklich essentiell.

      MiachSearc schrieb:

      Daher ist es auch sehr wichtig genau zu prüfen, wem man dieses Vertrauen schenken möchte.
      Wen die "härtere" Gangart reizt, kann ich dies nur dringendst empfehlen. Und genau dieses genaue Prüfen ist ein Grund warum kurzfristige "Spielbeziehungen" aus der Ecke der "härteren" Spieler argwöhnisch betrachtet werden. Es kostet Zeit und Aufwand sich kennenzulernen.
      Dazu gehören nicht nur persönliche Treffen sondern auch die Unterhaltung mit dem Umfeld des zukünftigen Partners. (Wer googeln mag: "vetting" ist der engl. Begriff, einen adäquaten deutschen kenne ich nicht.) Und meines Wissens gibt es zumindest in den größeren offline-Netzwerken in Deutschland ein recht gutes Informationsnetzwerk unter den Subs, bei denen man sich auch mal dezent erkundigen kann. - Stammtische gibt es ja fast überall.

      MiachSearc schrieb:

      Das ist vergleichbar mit den Gefühlen eines Kindes, welches von jetzt auf gleich alleine gelassen wird. Eine sub fühlt sich in einem solchen Augenblick unsagbar hilflos, traurig, einsam, ängstlich und auch zum Teil ziemlich überfordert mit dem was auf sie zukommt. Das Gefühl der Sicherheit und auch der Geborgenheit löst sich von jetzt auf gleich in Luft auf. Ihr Vertrauen in sich, in die Welt insgesamt wird ziemlich nachhaltig gestört bzw. um nicht zu sagen, sogar zerstört.
      Das ist IMHO eine sehr gute Beschreibung, wenn eine tiefe D/s Beziehung auseinandergeht. Das kann durchaus traumatisch sein.

      @Rozabel: Ich glaube Dir zwar, daß die Mehrheit der Frauen den unterschied zwischen Hörigkeit und Zugehörigkeit kennt, das Problem liegt m.E. aber woanders:
      Gerade Menschen die noch nicht so viel Erfahrung in diesen Beziehungsformen haben sind sehr schnell von der Tiefe der Emotionen überrascht und haben damit keine Erfahrung ("Sub-Frenzy", etc). Dadurch fällt es dann schwer den nötigen emotionalen Abstand zu der Beziehung zu haben um zu erkennen, was gerade wirklich passiert.
      Und diese Story hört Mann (und Frau wohl noch häufiger) mit schöner Regelmäßigkeit bei Einsteigertreffen oder kleineren Gesprächsrunden. Das kommt durchaus häufig vor.

      MiachSearc schrieb:

      Seit ihr Euch Eurer Verantwortung insoweit bewusst, welche Auswirkungen eine D/s Beziehung , in der die Unterwerfung der sub gewünscht und angenommen wird, auf Euer Gegenüber hat?
      Entsprechend ist meine Antwort: Ja! - Ob ich ihr immer so gerecht werde, wie ich es mir wünsche? Ich kann hier nur mein Bestes geben, und mich ständig weiterentwickeln.

      MiachSearc schrieb:

      Wie geht ihr nach einer Trennung mit Eurer sub um, die im Zweifel dann nur noch einen Schatten ihrer Selbst ist?
      Also, wenn sie "nur noch ein Schatten ihrer Selbst ist" habe ich grob was falsch gemacht! Das Ziel so einer Beziehung ist doch nicht, den anderen aufzulösen, oder kaputt zu machen.
      Insofern möchte ich lieber die Frage so formuliert beantworten:

      "Wie geht ihr nach einer Trennung mit Eurer sub um, die im Zweifel dann noch stark (emotional) abhängig ist?

      Ich persönlich versuche sie so gut es geht "herauszubegleiten". Genauso wie man nach Analdehnung oder einer Konditionierung von Orgasmen, diese wieder rückgängig machen sollte, so muß auch die psychische Abhängigkeit ( aka Beziehung) langsam heruntergefahren werden. Dies ist nach meiner Erfahrung mindestens soviel Arbeit wie das Aufbauen des Vertrauens für eine solche Beziehung.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      MiachSearc schrieb:

      In einer D/s Beziehung, zumindest so wie ich sie erlebt habe und viele aus dem dortigen Umfeld es ebenfalls praktiziert haben, wurde die "Hörigkeit" also die bedingungslose Unterwerfung und den entsprechenden Gehorsam nicht nur vorausgesetzt, sondern auch eingefordert.
      Eigentlich wollte ich es bei dem einen Beitrag belassen. Den es war klar das du aus einer ganz persönlichen,schlimmen Lebenserfahrung schreibst. Aber man kann das so nicht stehen lassen.
      Wenn ein Herr Hörigkeit verlangt dannist das der allerletzte Zeitpunkt ihm zum Teufel zu schicken.
      Hörigkeit in einer TPE Beziehung entsteht wenn der Herr nicht aufpasst. Es ist auch möglich das ersie nicht unterbinden kann, aber er kann dafür sorgen das draus keine negative Richtung für die Sklavin entsteht.

      MiachSearc schrieb:

      Aber ich dachte wir reden hier über D/s? Wir reden über Machtgefälle? Wir reden über eine besondere Form, die man leben möchte?

      Da gehört in meinen Augen auch diese Lebensform einer D/s-Minderheit dazu, sowie die entsprechenden Probleme die dort entstehen können.
      Machtgefälle also eine Gefällebeziehung wird von den beiden bewusst und unter bestimmten Voraussetzungen eingegangen und weiterentwickelt. Man lässt sich nicht auf eine derartige Lebensform auf der Basis eines Metakonsensein.


      MiachSearc schrieb:

      Aber ich habe leider viele kennengelernt und kann hier auch aus eigener Erfahrung heraus sprechen, dass die Gefahr in einer BDSM Beziehung durchaus gegeben sein kann von einer "gesunden" Form ind eine "destruktiven" Beziehung umzukippen.
      Meiner Meinung nach hat in einer solchen Beziehung von Anfang an nichts gepasst sonst kippt so etwas nicht.

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.

      MiachSearc schrieb:

      Es ist möglich das in meinen Worten zum Teil noch das mitschwingt was ich erlebt habe
      Ah okay das ist sehr gut möglich, würde für mich zumindest das Gefühl erklären welches ich immer beim lesen hatte.

      MiachSearc schrieb:

      Aber dazu ist doch ein solches Forum da. Sich auszutauschen, andere Meinungen zu erfahren und vielleicht hierdurch die eigenen Gedanken wieder gerade zu rücken.
      Na klar ist das Forum dafür da. Ich habe auch nichts gegenteiliges behauptet. Wir machen doch hier auch genau das oder nicht? ?(

      MiachSearc schrieb:

      In einer D/s Beziehung, zumindest so wie ich sie erlebt habe und viele aus dem dortigen Umfeld es ebenfalls praktiziert haben, wurde die "Hörigkeit" also die bedingungslose Unterwerfung und den entsprechenden Gehorsam nicht nur vorausgesetzt, sondern auch eingefordert.

      Dies führte zu einem wirklich sehr starkem Gefühl der Zugehörigkeit, bei uns beiden.
      Diese Art die du da beschreibst halte ich für gefährlich. Im Grunde bestätigst du das auch denn logischerweise stürzen Subs die derart... hmm... gefordert werden viel eher ab am Ende der Beziehung als eine Sub die eine gesunde Form der Beziehung er/gelebt hat.

      MiachSearc schrieb:

      Aber ich habe leider viele kennengelernt und kann hier auch aus eigener Erfahrung heraus sprechen, dass die Gefahr in einer BDSM Beziehung durchaus gegeben sein kann von einer "gesunden" Form ind eine "destruktiven" Beziehung umzukippen.
      Das kann immer passieren. Wir sind halt alles nur Menschen und Menschen machen Fehler.

      MiachSearc schrieb:

      Ich behaupte einfach mal, dass der Teil der dominanten Anwesenden, die die Frage krass finden, dann auch nicht die Form von D/s leben, wie ich sie kennengelernt habe und daher der überwiegende Teil auch nicht nachvollziehen kann.
      Das kann u.U. möglich sein ja aber ich zb. habe eine TPE Beziehung mit allem Drum und Dran geführt und ich sage aus MEINER Erfahrung das die Art wie du es erlebt hast auch innerhalb dieser Minderheit nicht gerade angestrebt wird.

      MiachSearc schrieb:

      Denn sie haben dann keine völlige Unterwerfung der sub für sich erhalten
      Öhm da möchte ich dann mal widersprechen... nur weil sie vielleicht nicht die Art gelebt haben wie du sie erlebt hast kann man nicht einfach hingehen und sagen dann haben sie sich nicht völlig unterworfen. Du sagst das weil du deine Definition von völliger Unterwerfung hast. Andere haben aber evtl. auch eine andere. Somit sollte man da vorsichtig sein. Für die einen ist xy Zeichen der völligen Unterwerfung, in deinem Fall diese Hörigkeit und für die anderen ist es etwas anderes. Aber keiner kann vom anderen sagen du hast dich ja gar nicht völlig unterworfen. Das ist immer jeweils persönliche Empfindungs- und Definitionssache.

      MiachSearc schrieb:

      Wer legt denn fest, was Standard ist oder üblich?
      Die Mehrheit. Zig Milliarden Menschen. Davon sagen 1 Mio ein Brot hat rechteckig zu sein. 100.000 sagen ein Brot hat Rund zu sein. 5 sagen ein Brot hat oval zu sein. Was davon wird letztlich als Standard angesehen? Das was die Mehrheit... somit die 1 Mio. Menschen sagen nämlich das ein Brot rechteckig zu sein hat. Ist es das nicht ist es nicht mehr "normal".

      Damit sage ich nicht das mir das gefällt!

      MiachSearc schrieb:

      Vielleicht gehört die Art von D/s wie ich sie kennen und auch lieben gelernt habe zu einer Minderheit!
      Ja das würde ich sogar so unterschreiben. Diese Form wie du sie kennst ist eine gelebte Minderheit.

      MiachSearc schrieb:

      Aber ich dachte wir reden hier über D/s? Wir reden über Machtgefälle? Wir reden über eine besondere Form, die man leben möchte?

      Da gehört in meinen Augen auch diese Lebensform einer D/s-Minderheit dazu, sowie die entsprechenden Probleme die dort entstehen können.
      Ja, Ja und Ja.

      Natürlich gehört auch jede Minderheit dazu. Und selbst wenn es etwas wäre was nur zwei Menschen auf der Welt ausleben, auch das gehört dazu. Egal wie viele oder wenige etwas gut finden oder leben. Ich vertrete klar die Meinung das jeder seine Daseinsberechtigung hat solange es keine ernsten krankhaften Züge besitzt. Wenn du diese Art BDSM wirklich als DEIN BDSM ansiehst ist das völlig okay. Warum auch nicht? Es ist weder an mir noch an den anderen das zu beurteilen. ABER, da du selbst scheinbar schlecht da raus kamst wirst du mir vielleicht zustimmen das diese Art mit großer Vorsicht zu genießen ist...


      :coffee:
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      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Moon-Beast schrieb:

      @Rozabel: Ich glaube Dir zwar, daß die Mehrheit der Frauen den unterschied zwischen Hörigkeit und Zugehörigkeit kennt, das Problem liegt m.E. aber woanders:
      Gerade Menschen die noch nicht so viel Erfahrung in diesen Beziehungsformen haben sind sehr schnell von der Tiefe der Emotionen überrascht und haben damit keine Erfahrung ("Sub-Frenzy", etc). Dadurch fällt es dann schwer den nötigen emotionalen Abstand zu der Beziehung zu haben um zu erkennen, was gerade wirklich passiert.
      Und diese Story hört Mann (und Frau wohl noch häufiger) mit schöner Regelmäßigkeit bei Einsteigertreffen oder kleineren Gesprächsrunden. Das kommt durchaus häufig vor.
      Ja es stimmt, sehr viele Subs sind überrascht von der Intensität der plötzlich freigesetzten Gefühle. Keine Frage. Aber diese, ich nenne es mal vorübergehende emotionale Verwirrung mit Hörigkeit zu vergleichen oder gar gleichzusetzen halte ich für falsch denn dem ist nicht so.

      Dennoch kann es gerade für einen Anfänger, wenn die Beziehung im Hoch des Emo Chaos beendet wird ein absoluter Gefühlsabsturz sein. Absolute Zustimmung. Doch man kann hier auch nicht immer den Dom dafür verantwortlich machen. Es ist halt so das es vielen Anfängern so geht. Sind halt auch nur Menschen *fg*.

      :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Rozabel schrieb:

      Diese Art die du da beschreibst halte ich für gefährlich. Im Grunde bestätigst du das auch denn logischerweise stürzen Subs die derart... hmm... gefordert werden viel eher ab am Ende der Beziehung als eine Sub die eine gesunde Form der Beziehung er/gelebt hat.
      @Rozabel Darf ich dich bitten, vielleicht in diesem Fall auf die Formulierung "gesunde Beziehung" zu verzichten?

      Ich weiß zwar, was Du damit sagen willst. Aber es drängt alles, was nicht in die 'heile sauberen Welt' passt in den krankhaften Bereich und ist damit sehr ausschließend.

      Wieso ist eine Beziehung in der "Hörigkeit nicht nur gefordert sonder eingefordert wird" automatisch Krank? Falls es an der Wortwahl "Hörigkeit" liegt, ersetze ich das mal mit dem beliebten Hingabe:
      "es wird Hingabe nicht nur gefordert, sondern eingefordert".
      Und falls das "einfordert" das Problem sein sollte: Es ist neben dem Fordern (aber nichts dafür tun) eben die aktive Variante etwas zu fordern (und sich dafür einzusetzen, daß es auch geliefert wird).
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Rozabel schrieb:

      Dennoch kann es gerade für einen Anfänger, wenn die Beziehung im Hoch des Emo Chaos beendet wird ein absoluter Gefühlsabsturz sein. Absolute Zustimmung. Doch man kann hier auch nicht immer den Dom dafür verantwortlich machen. Es ist halt so das es vielen Anfängern so geht. Sind halt auch nur Menschen *fg*.
      Oh, den Satz (fettdruck) höre ich insbesondere als MaleDom gerne ;) Danke!

      Aber sind nicht gerade die Doms (m/w) es die die Führung übernehmen wollen? Die bestimmen wollen wo es lang geht? - Dann sollten wir auch ein Auge darauf haben, welche Konsequenzen unsere Führung hat. Insofern ist es doch wichtig, daß Dom sich -so von Sub zugelassen- auch bei der Beendigung der Beziehung noch um Sub kümmert, anstatt ihn wie ein nasses Handtuch fallen zu lassen.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Moon-Beast schrieb:

      @Rozabel Darf ich dich bitten, vielleicht in diesem Fall auf die Formulierung "gesunde Beziehung" zu verzichten?

      Ich weiß zwar, was Du damit sagen willst. Aber es drängt alles, was nicht in die 'heile sauberen Welt' passt in den krankhaften Bereich und ist damit sehr ausschließend.
      Du hast natürlich recht, mitnichten war es meine Absicht dies so zu projizieren. Ganz im Gegenteil. Mir viel verständnishalber nur kein anderer Begriff dafür ein.


      Moon-Beast schrieb:

      Wieso ist eine Beziehung in der "Hörigkeit nicht nur gefordert sonder eingefordert wird" automatisch Krank? Falls es an der Wortwahl "Hörigkeit" liegt, ersetze ich das mal mit dem beliebten Hingabe:
      "es wird Hingabe nicht nur gefordert, sondern eingefordert".
      Und falls das "einfordert" das Problem sein sollte: Es ist neben dem Fordern (aber nichts dafür tun) eben die aktive Variante etwas zu fordern (und sich dafür einzusetzen, daß es auch geliefert wird).
      Das nachfolgende ist MEINE Definition diese muss niemand teilen!

      Wieso? Weil Hörigkeit negativ ist. Hörigkeit bedeutet sexuelle aber ganz besonders psychische Unterdrückung/Beeinflussung/Konditionierung usw.. Wobei ich da mit dem Wort "krank" vorsichtig wäre, das habe ich nicht gesagt oder behauptet. Ich sage lediglich Hörigkeit ist negativ.

      Und nein... Hörigkeit kann man nicht einfach mit Hingabe ersetzen. Denn beides ist grundverschieden. Hingabe ist nicht schlecht. Hingabe ist ein warmes, positives Gefühl.


      :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Wie ich oben geschrieben hatte, verstehe ich Deine Beweggründe.

      Im Prinzip geht es meistens und den Meisten ja auch gar nicht um echte Hörigkeit, sondern um Hingabe. Nur leider wird das dann aufgrund des schönen Kribbelns mit entsprechend gefärbten Worten be- oder umschrieben. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus das tieferes Nachfragen bei der im obigen Beispiel genannten Gruppe das auch zu tage gefördert hätte. - Ob das den Beteiligten allerdis klar ist, kann ich nicht beurteilen.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist
      Okay was immer du erlebt hast das tut mir sehr leid für dich. Du wirst mit Sicherheit etwas daraus gelernt haben für deinen weiteren Weg @MiachSearc. Ich halte dieses sehr tiefe fallen allerdings nicht für etwas rein BDSM spezifisches. Auch eine nicht BDSM Beziehung kann sehr tief gehen und sehr intensiv und hoch Emotional sein. Tut mir leid aber was das angeht gehe ich nicht mit.

      Ganz ehrlich jetzt so wie du schreibst puh scheint da auf beiden Seiten irgendwo viel nicht wirklich gepasst zu haben. Ich bin ja nun schon recht lange im BDSM unterwegs und diese Schauspieler sind selten und das sie nicht sehr schnell auffliegen ist auch sehr selten. Meistens sind es die, welche auf Teufel komm raus sofort los rennen die nicht genau hinsehen und nicht kritisch genug sind. Die sind dann leider "leichte" Beute. Aber auch hier kann ich die schuld nicht nur einer Seite geben, beide haben ihren Teil beigetragen. Infos gerade Sicherheitsrelevante Infos für Sub's gibt es zu hauf im Netz. Man kann die sich ansehen oder man lässt es.

      Nach der Beendigung einer Beziehung muss irgendwann auch mal gut sein. Gut liest sich kalt, aber es ist so. Ich habe null Probleme danach noch ein oder zwei mal beim Kaffee ein klärendes Gespräch zu führen kein Ding ich pflege sohar recht gute Freundschaften zu meinen Ex Partnern. Aber dann muss Ruhe in dem Thema Trennung sein ich würde mich nicht zum Taschentuchspender degradieren lassen. Mein Standpunkt ist ab einer gewissen Zeit sollte der/die Ex dann bitte allein klar kommen oder sich Hilfe suchen. wenn ich raus bin bin ich raus und nicht noch Wochen oder Monate lang der Nachsorge verpflichtet. Das Leben geht weiter sollte es für beide Seiten tun.

      Tut mir wirklich ehrlich leid für dein schlechtes Erlebnis aber und das muss ich jetzt mal so klar und deutlich sagen, machst du nicht den Eindruck das du damit abgeschlossen hättest.
      Ich will dann auch mal meine zwei Cent dazu geben (das wollte ich ja schon immer mal sagen ^^)

      Ich bin ja mit meinem Dom verheiratet. Ergo wird es natürlich so oder so in gewisser Weise weh tun, sollte ich ihn je verlieren.
      Und mit meiner Lady ist es ohnehin zeitlich begrenzt, trotzdem denke ich nicht, dass es mich von den Füßen hauen wird, wenn sie weg geht.

      Man verliert ja aber mitunter auch einen Freund, das tut immer weh und da spielt die Konstellation in meinen Augen weniger eine Rolle.


      Allerdings, und das ist für mich der auffälligste Teil deines Posts, empfinde ich das hier auch absolut nicht:

      MiachSearc schrieb:

      ihre Unterwerfung und die damit verbundene Machtabgabe haben sie trotzdem geschwächt.
      Ganz im Gegenteil. Ich fühle mich unglaublich gestärkt bei all dem, was mir passiert.


      Daher kann ich das was du beschreibst nicht nachempfinden. Aber ich glaube nicht, dass es auf jede und jeden zutrifft. Es wird wie so vieles auch einfach eine Charakterfrage sein.

      Das war jetzt wieder typisch Manu- wirr. Ich hoffe, es ist trotzdem verständlich.

      Schallgewitter schrieb:

      Nach der Beendigung einer Beziehung muss irgendwann auch mal gut sein. Gut liest sich kalt, aber es ist so. Ich habe null Probleme danach noch ein oder zwei mal beim Kaffee ein klärendes Gespräch zu führen kein Ding ich pflege sohar recht gute Freundschaften zu meinen Ex Partnern. Aber dann muss Ruhe in dem Thema Trennung sein ich würde mich nicht zum Taschentuchspender degradieren lassen. Mein Standpunkt ist ab einer gewissen Zeit sollte der/die Ex dann bitte allein klar kommen oder sich Hilfe suchen. wenn ich raus bin bin ich raus und nicht noch Wochen oder Monate lang der Nachsorge verpflichtet. Das Leben geht weiter sollte es für beide Seiten tun.

      Tut mir wirklich ehrlich leid für dein schlechtes Erlebnis aber und das muss ich jetzt mal so klar und deutlich sagen, machst du nicht den Eindruck das du damit abgeschlossen hättest.
      Eine solche Einstellung hätte mir mit Sicherheit vor ein paar Jahren auch geholfen und auch dazu geführt das ich damit hätte abschließen können.

      Leider wurde aber in der Zeit (2 Jahre) von seiner Seite aus, natürlich auch von meiner Seite, der entsprechende Kontakt immer wieder erneut aufgenommen. Interessanterweise sind wir uns genau in der Zeit immer näher gekommen und haben uns Dinge anvertraut, über die ich selbst und er ebenfalls, noch mit keinem gesprochen hat.
      Dies führte dazu, das meine Gefühle für ihn immer aufs neu zurückkamen, so wie bei ihm ebenfalls.

      Das schlimmste für mich bei der ganzen Sache ist aber, dass ich einfach genau hierüber nicht offen mit ihm reden konnte, um nicht zu sagen - auch durfte.
      Jegliche Kritik an ihm, wurde unterbunden und meine Konditionierung bewirkte das ich den Mund gehalten habe. Eine Konditionierung die nur dadurch entstehen konnte, weil er mich nicht mit Schlägen o.ä. gestraft hat, sondern mich über meine Verlustangst manipuliert hatte.

      Gesehen hatte ich das alles, verstanden was in mir vorgeht und warum ich so reagierte ebenfalls, aber die Gefühle haben sich ihre eigene Wege gebahnt.

      Ein offenes Gespräch mit ihm, wo ich schreien und toben könnte. Wo ich ihm einfach nur mal an den Kopf ballern dürfte wie sehr ich mich verletzt fühle und vor allem wie hilflos ich dieser Konditionierung ausgeliefert bin, würde mich wahrscheinlich weiter bringen.

      Eine ehrlich gemeinte Entschuldigung und das Recht auf freie Meinungsäußerung von ihm eingeräumt zu bekommen, ohne das er sich einem solchen Gespräch entziehen würde, würde mich wahrscheinlich eher aus dieser Konditionierung befreien können, als irgendwelche psychotherapeutischen Sitzungen.


      Moon-Beast schrieb:



      MiachSearc schrieb:

      Wie geht ihr nach einer Trennung mit Eurer sub um, die im Zweifel dann nur noch einen Schatten ihrer Selbst ist?
      Also, wenn sie "nur noch ein Schatten ihrer Selbst ist" habe ich grob was falsch gemacht! Das Ziel so einer Beziehung ist doch nicht, den anderen aufzulösen, oder kaputt zu machen.Insofern möchte ich lieber die Frage so formuliert beantworten:

      "Wie geht ihr nach einer Trennung mit Eurer sub um, die im Zweifel dann noch stark (emotional) abhängig ist?

      Ich persönlich versuche sie so gut es geht "herauszubegleiten". Genauso wie man nach Analdehnung oder einer Konditionierung von Orgasmen, diese wieder rückgängig machen sollte, so muß auch die psychische Abhängigkeit ( aka Beziehung) langsam heruntergefahren werden. Dies ist nach meiner Erfahrung mindestens soviel Arbeit wie das Aufbauen des Vertrauens für eine solche Beziehung.
      Das eine Trennung immer mit Schmerzen verbunden ist, hängt nicht nur mit der Art einer Beziehung zusammen. Letztendlich wird aber jeder damit alleine fertig. Spätestens nach ein paar wenigen Wochen ist das Thema insoweit gegessen, das man schon wieder mit einem Lächeln im Gesicht sich zurück erinnern kann.


      Daher würde ich sagen das, in dem Augenblick wo eine sub es "nötig" hat "herausbegleitet" zu werden, ist sie bereits schon ein Schatten ihrer selbst. Vor allem wenn eine solche Beziehung langsam runtergefahren wird und die Hoffnung auf ein zurück zu "ihm" über Monate um nicht zu sagen über Jahre hinweg immer wieder durch weitere Kontaktaufnahme genährt wird.

      Sorry, @Moon-Beast aber diese Einstellung sich selbst hierzu berufen zu fühlen, eine Beziehung langsam runterzufahren zu können, so wie es letztendlich mir passiert ist, ist in meinen Augen einfach arrogant und den Gefühlen seiner sub gegenüber schlichtweg ignorant.

      Nichts in der ganzen Beziehung zu meinem Herrn, egal über welche Grenzen er mich auch geführt hatte, habe ich als so traumatisch empfunden, wie ein solch ausschleichendes Beziehungsende.
      Ist es nicht so, das die Hingabe die Hörigkeit nach sich zieht. Bei mir war es jedenfalls so bei meinem ersten Dom.
      Ich war innerlich so bereit zu gehorchen und mein Leben auf ihn auszurichten. Durch die Fernbeziehung behielt ich
      zum größten Teil die Kontrolle über mich. Aber innen lief eine ganz andere Uhr ab, in den ersten Tagen nach der Trennung
      lief ich wie gegen Wände, er war so präsent wie immer. Ich kämpfte mich Tag für Tag durch meine Gefühle. Wir haben versucht
      unsere Probleme irgendwie zu lösen und gefühlte 10 mal getrennt und wieder versöhnt. Mir fiel auf das ich mit jedem mal stärker wurde und auch nein sagen konnte.
      Es ist noch nicht solange her und ich spüre das es mir sehr schwer fällt ihn als Vergangenheit zu betrachten. Er war das Maß der Dinge für mich, von ihm habe ich alles gelernt, aber unsere Vorstellungen gingen zu weit auseinander.
      Was ich eigentlich sagen will ist das ich äußerlich gestärkt bin , aber innerlich die Abhängigkeit noch stark spüre.

      Helleschatten schrieb:


      Allerdings, und das ist für mich der auffälligste Teil deines Posts, empfinde ich das hier auch absolut nicht:

      MiachSearc schrieb:

      ihre Unterwerfung und die damit verbundene Machtabgabe haben sie trotzdem geschwächt.
      Ganz im Gegenteil. Ich fühle mich unglaublich gestärkt bei all dem, was mir passiert.

      Daher kann ich das was du beschreibst nicht nachempfinden. Aber ich glaube nicht, dass es auf jede und jeden zutrifft. Es wird wie so vieles auch einfach eine Charakterfrage sein.

      Das war jetzt wieder typisch Manu- wirr. Ich hoffe, es ist trotzdem verständlich.

      Oh, das war mehr als verständlich. ;)

      Da hatte ich wohl die Hälfte vergessen zu sagen.

      Natürlich hatte ich mich in der Sicherheit der Beziehung und wo wir zusammen waren, so stark wie noch nie gefühlt. Er hatte das Beste aus mir rausgeholt und mich gestärkt. Auch wenn er leider mit genau dieser Stärke letztenendes dann nicht mehr klar kam.

      Das was ich mit dem Geschwächt meine, ist tatsächlich das Gefühl welches man dann nach dem Ende einer solchen Beziehung erfährt. Es ist heftiger, als jegliches Trennungsende was ich bis dahin erlebt habe.

      MiachSearc schrieb:

      Daher würde ich sagen das, in dem Augenblick wo eine sub es "nötig" hat "herausbegleitet" zu werden, ist sie bereits schon ein Schatten ihrer selbst. Vor allem wenn eine solche Beziehung langsam runtergefahren wird und die Hoffnung auf ein zurück zu "ihm" über Monate um nicht zu sagen über Jahre hinweg immer wieder durch weitere Kontaktaufnahme genährt wird.

      Sorry, @Moon-Beast aber diese Einstellung sich selbst hierzu berufen zu fühlen, eine Beziehung langsam runterzufahren zu können, so wie es letztendlich mir passiert ist, ist in meinen Augen einfach arrogant und den Gefühlen seiner sub gegenüber schlichtweg ignorant.
      Ja, das habe ich bei entsprechenden Diskussionen öfters gehört. Aber schaut Euch doch mal an wie eine Ehe oft zuende geht:
      Erst fallen die Zärtlichkeiten und kleinen Gesten weg und im Laufe der Zeit entfernt man sich mehr und mehr voneinander. - Ist das nicht eine unbewußte Form von 'Herausbegleitung' die unabsichtlich von dem Partner, der sich trennen will eingeleitet wird? Natürlich leidet der andere Partner da. Gerade weil er nicht weiß was los ist.
      Wenn ich als Dominanter in einer Beziehung feststelle, daß es nicht harmoniert, daß gewisse Bedürfnisse nicht erfüllt werden können (in beide Richtungen). Dann kann ich entweder die Zügel loslassen und die Beziehung auseinanderbrechen lassen (z.b. indem ich die Koffer des Mädels vor die Tür stelle *brrr*). Oder ich behalte die Zügel in der Hand und sehe zu das ganze 'zivilisiert' zu beenden.

      Um das mal etwas praktischer zu gestalten:
      bei einer meiner letzten Beziehungen (6 Jahre) war das "herausbegleiten" lange und sehr gute Gespäche in denen wir aufgearbeitet haben, was unsere Bedürfnisse sind, und wo es hakte. Natürlich wurde das auch oft emotional und anstrengend. Aber es hat geklappt. Anschließend haben wir eine neue Wohnung und Arbeitsplatz für sie gesucht und den Umzug organisiert.
      Wir haben heute noch gelegentlich Kontakt - und keine Angst es ist nicht die Hoffnung zurückzukehren, sondern das Interesse um das Schicksal eines Menschen der einem mal viel Bedeutet hat.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist