(BD)SM in den Mainstream-Medien

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      (BD)SM in den Mainstream-Medien

      Da im Gesundheits-Bereich gerade die Frage gestellt wurde, was "normal" ist möchte ich hier mal die Entwicklung der Darstellung des SM / BDSM in den Mainstream Medien thematisieren. Also in Kinofilmen, TV-Produktionen, etc. Sicherlich gibt es 'insider' Projekte die ein anderes Bild entwerfen, aber die sind dann nicht an so ein breites Mainstream Publikum gerichtet.

      Auslöser dafür ist unter anderem die letzte Folge von Reign (S03E07 - "The Hound and the Hare"):
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      Don Carlos von Spanien outet sich gegenüber Mary Stuart als Masochistin und möchte sich von ihr auspeitschen lassen. Dabei kommt es zu einem Szene-Abbruch und Unfall bei dem er ums Leben kommt.

      Interessant dabei fand ich nicht nur die Reaktion der Protagonistin (die ja als Identifikationsfigur der Geschichte dient), die sich auf das SM-Spiel nicht aus eigenem Antrieb einläßt, sondern aus (in diesem Fall politischem) Zwang mitmacht.
      Ebenso fiel mir die die 'historische' Veränderung auf: Don Carlos starb in Wirklichkeit an einer Verdauungsstörung vor seinem Gerichtsprozess in Spanien. in der Serie wird sein Tod als unmittelbare Folge einer SM-Handlung dargestellt.

      Rückblickend muß ich sagen hat sich das Bild des SM / BDSM in Filmen zwar gewandelt (in den 80er und frühen 90ern durften sowas nur die Bösewichte machen und es war die verbotene Faszination, die reizte) aber wirklich 'positiv' werden solche Praktiken noch nicht hingestellt.
      • "9 1/2 Wochen" endet mit einem Beziehungsabbruch
      • "Secretary" zeigt beide Charaktere als gestört (Lee Holloway wird aus einer psychatrischen Klinik entlassen) und nur weil beide Störungen "zusammenpassen" ist eine Beziehung mit Edward Grey möglich (Grey ... kenne ich den Namen nicht irgendwoher?)
      • "Shades of Grey" - Christian Grey ist in der Kindheit traumatisiert worden und hat deswegen seine S/M Neigungen
      • "Tokio Decadence" hat da IMHO noch die positivste Darstellung (Prostituierte/Manager/Künstler), allerdings weiß ich nicht, wie weit man den dem "Mainstream" zurechnen kann.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist