In einem Gespräch viel folgender Satz:

Ziel ist doch das Du glücklich wirst. Die Methode ist doch egal.

SM ist nur ein Mittel. Sich so geben zu können wie man es fühlt. Hemmungs- und schamlos sich der Raserei hinzugeben.


Kann eine Neigung auch eine Methode sein?
Ist eine Methode nicht nur ein Mittel zum Zweck, zur Zielerreichung?

Ich bin da völlig verwirrt...ich dachte ich habe es kapiert und sehe meine Neigung als Teil von mir.
Eine Neigung, die nur durch den richtigen Gegenpart Erfüllung finden kann.
Nicht durch Methoden.


Was sagt Ihr dazu?

Im Grunde ist der Satz richtig - BDSM ist auch nur ein Mittel zum Zweck. Ein Mittel das viele Urtriebe des Menschen befriedigt und unsere ältesten Instinkte anspricht, und auf viele Arten einen Kick geben kann. Andere Menschen brauchen andere Methoden um ihre Ziele zu erreichen - hat ja nicht Jeder die gleichen Ziele und Bedürfnisse, daher sind auch nicht alle Methoden für jeden ratsam.

Für uns hier denke ich funktioniert BDSM hervorragend um unsere Bedürfnisse zu decken sonst würden wirs ja kaum machen

Mein BDSM, hat sich im laufe der Zeit, immer wieder verändert. Gründe gab es viele aber vor allem, weil ich mich verändert habe. BDSM habe ich nie als Mittel zum Zweck gesehen, da für mich der richtige Partner, für die einzelnen "Praktiken" passen muss. Meine Neigungen haben sich vermehrt, nur kann ich sie nicht mit jedem ausleben. Für mich ist es nicht einfach ein Mittel, da ich keine Erfüllung mit dem falschen Partner finde.

Ich denke da kommt es auch auf die Definition des Begriffs Mittel zum Zweck an.
Sieht man es wertneutral, ist der Satz sicher richtig.
Ich interpretiere den Begriff aber als bewusste Steuerung.
Also, man setzt gewisse Mittel bewusst ein um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen.
Dann wiederum passt der Satz für mich garnicht.

Ich habe beim ersten lesen @kleines-sub-Biest recht gegeben, bei ihrer Antwort, denn auch ich brauche den passenden Gegenpart für vieles was ich ausleben möchte.
Bei näherer Betrachtung denke ich aber das es nicht ganz richtig ist.
Wenn wir vom ausleben von Bedürfnissen reden und das ganz banal auf 'essen' projezieren, was definitiv ein Grundbedürfnis ist, welches jeder befriedigt wissen muss, so ist es doch auch so, das ich zB Gulasch liebe aber es gibt Menschen, die das so zubereiten, das ich es nicht mag. Heisst, es braucht den richtigen Koch um genießen zu können.
Ähnlich ist es beim BDSM. Ich sehe es für mich als Bedürfniss Befriedigung, brauche aber eben den richtigen Gegenpart.

againstallodds schrieb:

SM ist nur ein Mittel. Sich so geben zu können wie man es fühlt. Hemmungs- und schamlos sich der Raserei hinzugeben.

Ist BDSM ein Mittel zum Zweck!?
Für mich definitiv wenn es darum geht, zufrieden zu leben, wenn es darum geht, ausgeglichener zu sein, wenn es darum geht, mich selbst immer wieder neu zu (er)finden.

Wenn ich mir deinen Text zweimal durchlese, frage ich mich allerdings, in welchem Kontext deine Frage entstanden ist!? (Siehe Zitat)

Geht es darum 'Raserei' (im Sinne von >Gewalt, Unterdrückung, Abwertung, wahnhaftem Verhalten) zu rechtfertigen?
Geht es um Hemmungs- und schamloses Ausleben reell böser Emotionen und Triebe unter dem Deckmantel von BDSM?

Die Formulierung "Hemmungs- und schamlos sich der Raserei hinzugeben. " macht mich stutzig, denn ich persönlich habe bisher niemanden kennen gelernt, dessen BDSM ich so beschreiben würde. Hemmungs- und schamlos wohl schon aber "sich der Raserei hinzugeben" hat für mich (bei der Formulierung) einen sehr negativen Touch, dem ich so definitiv widersprechen würde.

Natürlich möchte ich hemmungslos meine Neigung ausleben. (Von schamlos bin ich noch n Stück entfernt- aber was nicht ist )
Und ich möchte mich auch dem hingeben, was ich empfinde.
Und ja, BDSM ist das "Mittel zu Zweck".

Aber Raserei? Nein! Jeder Schlag, jede Berührung, jede Anweisung, jedes 'Spiel' ist ganz bewusst erlebt, weder wahnhaft, noch kopflos und sicher weit ab von Raserei.


Wenn ich jetzt was komplett in den falschen Hals bekommen hab, sry.
Ansonsten einen schönen Tag gewünscht

Ich habe als ich deinen Beitrag das erste mal gelesen habe, nicht so richtig verstanden, was dich da beschäftigt. Nach ein paar Antworten habe ich es jetzt hoffentlich verstanden und sehe es so ähnlich wie 'Krat' und 'kleines-sub-biest'

Natürlich erlebe ich meine Bedürfnissbefriedigung durch das Ausleben
meiner Neigung, aber ich würde nicht alles (z.B. falscher Partner/ kein Gefühl) in Kauf nehmen oder alles dafür tun, nur um mein Ziel zu erreichen. Und meine Neigung empfinde ich nicht als Methode. Ich kann sowohl mit als ohne, natürlich lieber mit .

Mittel zum Zweck, endlich sich so zeigen zu dürfen wie man ist, würde ich sagen. Ich würde sehr viel vermissen, könnte ich BDSM nicht mehr ausleben. Ich bin seit ich es darf, ein anderer Mensch geworden.

Also ich habe jetzt ne Weile über die Aussage nachgedacht. Ich muss aber sagen ich finde irgendwie keinen richtigen Zugang zu dieser Aussage.

Wenn man weit genug geht, ist jedes Handeln eines Menschen Mittel zum Zweck. Hinter jeder Aktion steckt bewusst oder unterbewusst eine bestimmte Motivation oder ein bestimmtes Ziel. Aber diese Ansichtweise wäre mir definitiv zu eindimensional und darauf wollte ich mich als Mensch nicht reduzieren lassen.

Also meine Antwort wäre: Man könnte es so formulieren. Der, der dies aber für sich so macht, tut mehr ehrlich gesagt ein bisschen leid. Aber wenn er damit Frieden findet bitte. Für mich wäre das nichts.

Ich denke da für mich ganz simpel und einfach: Der Weg ist das Ziel.

....danke Ihr Lieben,

es ist mir jetzt klar, was genau mich an der Aussage so verwirrt hat oder besser gesagt...gestört hat.

"Raserei" - ist negativ belegt und läßt an alles mögliche denken - vom durchgeknallten Psycho bis zum Amokläufer - aber sicherlich nicht an einen verantwortungsvollen Dom. Das SM Mittel zum Zweck ist habe ich für mich klären können, aber das Thema "Raserei" gehört nicht in diesen Kontext.