Strafen - dogmatisch oder kreativ?

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      Strafen - dogmatisch oder kreativ?

      Sicherlich: Ordnung muss sein! Oder auch nicht? Hmm ... Fakt ist doch wohl: Wir sind höchst unterschiedliche Menschlein. Der eine liebt mehr das strukturierte Leben, ein anderer mag's eher freier, kreativer. Und das reicht doch sicher auch in "euren bdsm"?
      Konkret: An die Doms - lasst ihr Strafbücher führen und legt ihr genau fest, welche Strafe (Sanktion) auf ein Fehlverhalten folgt? Oder aber liebt und lebt ihr da Spontanität, seht den Reiz auch im weithin Unerwartbaren - im Hinblick auf die Sub?
      An die Subs - Wisst ihr relativ exakt, was euch wofür erwartet? Oder wird das relativ flexibel gehandhabt? - und falls ja: entspricht euch das oder wäre euch etwas mehr Stringenz lieber?

      Das interessiert mich! Lieben Gruß
      Marc :coffee:
      Wenn Strafe dann absolut individuell abgestimmt auf das Vergehen, wie oft das schon passiert ist, meine Laune zu dem Zeitpunkt usw. usf.

      Ein Beispiel oder eher "Problem" was immer mal wieder bei männlichen Subs auftaucht... das liebe Leid mit dem herunter klappen des Klodeckels oder gar das stehen bleiben beim pinkeln :huntsman:

      Dafür kann es dann zb. X Anzahl an Schlägen geben oder ich lasse ihn die Toi mit ner Zahnbürste schrubben oder aber wenn man einen Sub hat der nicht pinkeln kann wenn man ihm zusieht ihn die nächsten 3 oder 4 mal begleiten :D

      Ich kann da extrem kreativ werden und darum wird es bei mir nie feststehende Strafen geben... das ist viel zu langweilig, starr und in gewissem Sinne auch vorhersehbar :sleeping:

      Außerdem was mache ich bitte wenn ich mit Sub unterwegs bin? Wenn er da Bockmist baut und ich hab feststehende Strafen... da muss ich ja warten bis ich zu Hause bin denn meist ist es ja etwas das man nicht unbedingt in der Öffentlichkeit macht. Nö, da will ich genauso flexibel sein wie sonst auch. Da kann es dann schon mal sein das es schlicht ne Ohrfeige gibt (natürlich nicht mitten in der Fußgängerzone ^^ ) oder etwas anderes nettes was für ihn eine Strafe ist aber niemand sieht :whistling:


      :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Spontaneität ist für mich und wird für mich immer Lebensweg sein, denn alles minutiös zu planen, dazu fehlt mir erstens die Zeit und zweitens die Lust, ich liebe meine Sub und vertraue darauf das ich strafen angemessen und nicht drakonisch und unnötig verhänge. Ich mute mir dieses Verständnis zu. Andererseits ist es in meinem Verständnis so dass es die Notwendigkeit von Strafen nur im dazu bestimmten Kontext mit einer wirklichen Verfehlung gibt und diese einvernehmlich und in vollem Bewusstsein ausgeteilt und empfangen werden. Den Rahmen denke ich muss jeder für sich selbst stecken und verantworten. Von Straf Katalogen halte ich nichts denn ich finde das nimmt der Sache den Reiz, zumindest bei uns. Andererseits kann die Erwartung auf eine festgelegte Strafe bestimmt sehr reizvoll sein. Es ist wie fast alles, einfach subjektiv.
      Ich stelle mir das mit festem Strafmaß für irgendwelche Vergehen für mich persönlich sehr kontraproduktiv vor. Da würden mir aber jetzt nur zwei Varianten einfallen, die ich aber beide blöd finde.

      Variante 1 - ich nenne es mal Katalog: Ich weiß auf Vergehen A folgt immer Strafe A. Auf Vergehen B, Strafe B.
      Das Problem wäre nun gefällt mir eine der Strafen, z. B. B, würde ich dauernd Vergehen B begehen :D .

      Variante 2 - geht wohl in die Richtung des Strafbuchs: Zu irgendeinem Zeitpunkt wird ein Strafmaß kommuniziert, was zu irgendeinem Zeitpunkt vollzogen wird.
      Das Problem kenne ich die Strafe, weiß ich auch in welcher Situation diese ausführbar ist. Gefällt mir die Strafe nicht, werde ich versuchen die Situation, in der der Vollzug stattfinden könnte, solange hinauszögern wie möglich (Und ich bin in solchen Sachen extrem gut :D ) . In der Hoffnung sie vergisst es, oder mir fällt was ein um sie milde zustimmen.

      Ich würde das selbst für extrem anstrengend und nervig empfinden, aber ich bin nun mal so. Also ich finde spontanes und flexibles "einfach machen, anstatt quatschen" besser. Hat auch einen größeren überraschungseffekt und wenn du nicht weißt was kommen könnte, überlegst du dir halt ob es das wert ist eine Regel zu brechen ;) .
      Don't tell me what I can and can not do.
      I'd hate to have to make a fool out of you.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Sin ()

      Also ich habe beides schon erlebt und mir gefällt die Version besser, wo ich keinen Plan habe, was mich erwartet.
      Auf diesem Weg überlege ich mir lieber dreimal ob ich diesen oder jenen Spruch wirklich mache oder auf andere Art und Weise aus der Reihe tanze.
      Wenn bekannt ist, was mir gerade die größten Probleme machte, wird das gerne mal in eine Warnung eingeflochten aber das heißt noch lange nicht, dass es dann auch passiert.
      Ich persönlich finde es somit interessanter und wirkungsvoller, wenn ich nicht weiß, was für eine Strafe ich bekomme, weil ich Bammel davor habe, was er sich als nächstes ausdenken könnte.
      So bin ich viel eher an dem Platz wo ich sein möchte und spüre seine, von mir ja auch gewollte, Kontrolle deutlich intensiver.

      In ein paar früheren Beziehungen wusste ich, was ich für welches Vergehen zu erwarten habe und fand das zu absehbar und es kamen öfter Gedanken wie "Och, dafür gibts nur xyz... den Spruch mach ich.", ...das mache ich heute nur noch, wenn mir der Gag wirklich was Wert ist (ja, mein blöder Humor reitet mich gerne mal in was rein :pardon: ). Zu wissen, was die Strafe ist, bringt mich eher dazu Mist zu bauen. Selbst dann, wenn die Strafe wirklich überaus fies ist. Ist mir persönlich zu fad. Irgendwann verliert sich dann die Wirkung und ich kann vorher abwägen ob ich evtl. nicht lieber die Strafe einstecke - obwohl ich ja eigentlich gar keine will - anstatt zu folgen. Oder (obwohl ich auch das nicht will) ich gerate in Versuchung eine Strafe bewusst zu provozieren, weil es zu lange nicht geknallt hat, anstatt drum zu bitten...

      Zusammengefasst: Weiß es nicht, will es auch nicht wissen - ist für mich persönlich der bessere Ansporn.
      Dank euch für eure bisherigen, interessanten Antworten! :)
      Bisher ist der Wunsch nach kreativer Auslegung offenbar dominierend, aber es soll keineswegs der Eindruck erweckt werden, dass "klare Ansagen" der falsche oder weniger gute Weg wäre. Es ist eben Persönlichkeitssache.
      Die ... - ich nenne sie mal so - strukturiertere Variante bedeutet sicher nicht, dass sie keine Adaption oder Veränderung erfahren darf. Ich denke, permanente Statik ist etwas, mit dem die wenigsten etwas anzufangen wissen. Wobei ... - auch hier: Jeder Mensch tickt anders.

      Jinx schrieb:

      Ich persönlich finde es somit interessanter und wirkungsvoller, wenn ich nicht weiß, was für eine Strafe ich bekomme, weil ich Bammel davor habe, was er sich als nächstes ausdenken könnte.
      So bin ich viel eher an dem Platz wo ich sein möchte und spüre seine, von mir ja auch gewollte, Kontrolle deutlich intensiver.
      Sicherlich ein Argument. Das Unwissen, das Vage, schärft vermutlich auch die eigene Aufmerksamkeit ...
      Ich kann mich @Jinx nur anschliessen. Dieses Thema beschäftigt mich derzeit . Und @Sir_MarcO Strafen sind individuell einzusetzen, denn, wie du schon sagst, wir sind alle verschieden geartet. Ich finde es auch interessanter, wenn ich nicht weiss, was mich erwartet. Mein Manko sind Ironie und vorlaute Bemerkungen :rot:
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)

      Emilia schrieb:

      Mein Manko sind Ironie und vorlaute Bemerkungen
      Da ich Ironie sehr schätze, wäre hier mein Toleranzlevel relativ hoch ^^ , während ich hingegen woanders vielleicht deutlich weniger nachsichtig wäre. Ich persönlich finde, es sollte eine schöne Balance angestrebt werden, eine, die Sub nicht über Gebühr in ihrem "speziellen Charme" beschneidet, aber die auch klare Grenzen festlegt
      Aber auch das ist wiederum meine Meinung - und dann ja auch schon wieder ein ganz anderes Thema :D
      Interessante Frage Marc,
      welche ich nur aus dem Bauchgefühl beantworten kann.

      Ich muss etwas ausholen um zu antworten (nein nicht zum schlagen ;) )
      Wir hatten hier schon des Öfteren die Diskussion, ob Strafen überhaupt nötig sind, oder ob nicht Lob bessere Lösung ist.
      Ich für meinen Teil, tue mir sehr schwer damit Lob anzunehmen... Ich merke es teilweise nicht einmal, das es eben ein Lob war.
      Eine Strafe hingegen merke ich!
      Ich bin ein aufgedrehtes, quirliges, freches, freundliches und chaotisches Wesen - Struktur und eine gerade Linie tun mir gut.
      Dennoch finde ich eine Art Katalog wenn überhaupt für Kleinigkeiten sinnvoll.
      Z.B Dom erwartet das ich immer eine kurze Anrede benutzte in Mail/SMS - was mir schwer fällt!
      Wenn ich hier wüsste, oops nun gibt es XYZ ... Hätte das auch seine Wirkung, weil ich mich wohl doch besser konzentrieren würde ;)
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Ich bevorzuge ebenfalls, die die meisten der Leute die bereits geschrieben haben, die individuelle Variante bei Strafen.

      Wobei ich auch dazu sagen muss, dass ich, wenn es um 'schlagende Strafen' geht, feste Mittel bevorzuge, also dass z.B. mein Lieblingsflogger, der (bisher) nur fuer den Genuss zum Einsatz kommt, bei Strafen eben nicht verwendet wird. Sondern dass es da mehr oder weniger feste Verwendungszwecke fuer, zumindest manche, Geraetschaften gibt.
      Das massive Holzpaddle z.B. macht mir nicht im geringsten Spass ich habe ne seeeehr ordentliche Portion Respekt, wenn nicht gar Angst davor, daher kommt es, zumindest aktuell, nur bei Strafen zum Einsatz, einfach weil die Angst davor zu gross ist und so der Effekt der Strafe auch deutlicher und einpraegsamer ist.

      Emilia schrieb:

      ich würde es auch nicht mögen, mit dem bestraft werden, was mir eigentlich Freude bereiten würde.
      Ist "nicht mögen" nicht der Sinn der Sache bei einer Strafe? ;)
      Ich liebe den Rohrstock - wenn der bei ner Strafe zum Einsatz kommt, ist das eine ECHT böse Strafe... ;(
      Finde es zwar hochgradig fies wenn das passiert, aber ist auch nachvollziehbar...
      Also ich finde man kann schon mit etwas bestraft werden was man eigentlich mag. Ich werde leider wohl wegen FSK16 nicht in Detail gehen können. Aber es kann ja etwas was einem eigentlich gefällt solange benutzt oder durchgezogen werden, bis es einem nicht mehr gefällt. Also so dass eine Überreizung erzeugt wird. Das Fiese an der Sache ist man weiß beim nächsten mal nicht, wenn sie ein gutes Pokerface hat und es richtig inszeniert ist, ob es jetzt eine Belohnung oder Quälerei ist. Das waren in meiner Erfahrung die schlimmsten Bestrafungen, weil dir die Bestrafung beim nächsten mal sofort in den Kopf schießt. Wenn Sie die Sachen vorher 1, 2, 3 mal als Strafe benutzt hat und beim 4. Mal ist es eine Belohnung, dann schießen dir 1.000 Gedanken durch den Kopf oder du willst dich eigentlich gerne entziehen. Weil du denkst sie quält/bestraft dich wieder. OK besonders toll ist es aber dann wenn du beim 4. Mal dann doch kurz vor Ende festellst es ist eine Belohnung. :)
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      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Sin ()

      Mars schrieb:

      Durch den Fernbeziehungscharakter werde ich, meines schlechten Gedächtnisses zur Folge, jedoch ein Buch zur Sammlung von Sublimes Vergehen beginnen müssen.
      Ich glaube, ich gehöre auch zu denen, die im führen-Lassen eines entsprechenden Büchleins einen nicht geringen Reiz sehen - mal ganz ungeachtet dessen Gedächtnis-Funktion ^^ .
      Ich bin sehr spontan, immer in Action und kann meine Meinung auch alle 2 Sekunden ändern :D
      Von daher bin ich auch genau so, was das Strafen angeht.
      Ich entscheide aus dem Bauch heraus,was ich in dem Moment für angemessen halte und worauf ich grad Bock habe .
      Genau das fürchtet mein Sub aber.
      Diese Unberechenbarkeit, nicht zu wissen wie die Strafe nun ausfällt.
      Das wiederum finde ich dann toll :D

      Es gibt aber gewisse Dinge, da gibt es ne klare Ansage von mir .

      Punkte die mir wichtig sind, gewisse Regeln die ich sehr wertschätze.
      Werden diese nicht eingehalten droht immer dieselbe verhasste Strafe.

      Es kommt immer drauf an.
      Und zum Leidwesen meiner kleinen Labertasche bin ich schwer kreativ was Strafen angeht :whistling:
      Meiner Meinung nach ist es nicht sinnvoll festzulegen welche Strafe für welches Fehlverhalten in Betracht kommt. In diesem Bereich bin ich niemals berechenbar. Das einzige was ich im Vorfeld für mich kläre ist die Angemessenheit der Mittel. Dabei stellt sich die Frage handelt es sich um ein wiederholtes Vergehen dann werden die Sanktionen sich langsam steigern, oder geht es um ein eingefahrenes Verhaltensmuster das ich ändern will, dann werde ich mehr Geduld aufbringen.

      Die Art der Strafe hängt auch von meiner Befindlichkeit ab. Das kann dann durchaus intensiver ausfallen als Sub es vorausgesehen hat. Es genügt schon zwischen der Ankündigung und der Durchführung einige Tage vergehen zu lassen und sie meine Verärgerung spüren zu lassen.

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.