Gedankensammlung zu Religion und BDSM

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Gedankensammlung zu Religion und BDSM

      Guten Abend zusammen,

      ich bin immer noch recht neu im Thema BDSM und im Moment damit beschäftigt, wie meine Religion und BDSM zusammen passen.

      Kurz vorweg: Der Thread hier ist mit den Mods abgesprochen (danke nochmal dafür :blumen: ), von daher muss mich niemand auf einen Verstoß der Nutzungsbedingungen aufmerksam machen. ;)

      Also erstmal zu mir: Ich bin ein doch sehr gläubiger Mensch, wurde auch so erzogen, was aber nicht heißt, dass ich mich nie kritisch mit meinem Glauben auseinandergesetzt habe, im Gegenteil. Ich habe mich eine Zeit lang sehr damit beschäftigt, was in der Hinsicht das richtige für mich ist, habe mich in verschiedenen Konfessionen und Religionen umgeschaut und habe dann aber schnell gemerkt, dass für mich der Glaube meiner Eltern auch ziemlich gut passt. Im bin übrigens evangelisch-lutherisch. ;) Ich bin allerdings nicht auf die Kirche "fixiert", obwohl ich mich in meiner Heimatgemeinde mehr als wohl fühle. Für mich ist Kirche nicht notwendig, um zu glauben, aber sie kann dabei helfen. Ich gehe zum Beispiel auch fast nie in "normale" Gottesdienste, nur zu Feiertagen, oder wenn ich einen Jugendgottesdienst mitplane oder so.

      Und jetzt zu dem Grund, warum ich diesen Thread eröffne. Ich habe immer mal wieder gehört, dass Religion und BDSM nicht so gut zusammenpassen. Und vielleicht über BDSM an sich hinausgehend, wie sieht es mit dem Konzept von Spielbeziehungen aus? Kommt das für euch infrage? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir (und allen anderen) mal eure Gedanken zu dem ganzen Thema mitteilt. Wo seht ihr Probleme? Oder wo, denkt ihr, könnten andere (Gläubige) Probleme sehen? Habt ihr Argumente gefunden, die das sozusagen "rechtfertigen"? Wie geht ihr damit um?

      Ich stelle mir das ganze hier so vor, dass jeder einfach seine Meinung in den Raum stellt, ohne dass sie groß kritisiert wird, denn meiner Meinung nach gibt es im Glauben kein richtig und kein falsch. Es würde aber sicherlich helfen, wenn ihr kurz beschreibt, was ihr glaubt (zumindest evangelisch/katholisch/was ganz anderes/gar nicht) und wie euer BDSM grob gesagt aussieht (DS/SM, TPE oder nur einmal im Jahr ;))

      Ich schreibe später dann auch nochmal meine Gedanken dazu hier auf, aber erstmal überlasse ich euch das Feld und beeinflusse euch nicht. :D

      Liebe Grüße
      Ich
      Och, früher gerne mal inquisition-spielchen mitgemacht ;)

      Mal ernsthaft:

      Ich bin atheist/pastafari und ein Sadist. Ich habe im perversen freundes/bekanntenkreis gläubige menschen, die auch mehr zeit in ihre religion investieren als der durchschnitt, egal ob christ, islam etc.

      Bei gesprächen wurde nie was von hinternis oder dergleichen berichtet oder gar als "entschuldigung". Aber auch beim gemeinsamen spielen war religion nie ein thema und ich habe auch nie danach gefragt, für was auch?

      Ich war mit einer türkin-kurdin zusammen (prof. Domina), es gab nie probleme. Auch heute nicht wenn wir mal zusammen spielen.
      Uff...brisant 8|

      Zum Thema:
      Ich sehe mich als Agnostiker. Keine Ahnung ob es irgendwo etwas gibt. Oder danach. Oder auch nicht. Zumal ich der festen Überzeugung bin dass wir mit unseren kleinen, popeligen Hirnen und unserer pseudo -weiten Sichtweise wahrscheinlich alle zu beschränkt wären es zu erfassen, und wenn es uns in die Nase beißen würde.

      Was Religion mit Sexualität zu tun haben soll hat sich mir noch nie erschlossen. Ich denke Religion basiert auf der Festlegung unglaublich alter Verhaltensregeln.
      Einer Art Verhaltenskodex, für ein friedliches Miteinander. Damals wie heute. Klappt nur nicht immer, wie mir scheint.
      BDSM. Religion. Vermutlich Auslegungssache.
      Oh, ein faszinierendes Thema!

      ich bin Christin. Baptistin, um genau zu sein und das nicht nur auf dem Papier. ich bin aktiv in christlicher Kinder- und Jugendarbeit, arbeite in meiner Freizeit auf Zeltlagern und bin mehrmals die Woche in meiner Gemeinde.

      und ehrlich gesagt: ja, ich kann dich verstehen wenn Du dir um BDSM und Religion Gedanken machst. Habe ich auch und tue ich immer noch.

      für mich war das lange kontrovers. Mittlerweile komme ich allerdings gut aus. Jedoch sind einige Kleinigkeiten bei mir einfach drin, z.B. Würde ich nicht 'Herrin' als Anrede für den Gegenpart haben wollen. Herr ist mein Gott. Niemand sonst.

      spielbeziehung? Fänd ich dann okay, wenn niemand betrogen wird, und über längeren Zeitraum angelegt. Ich glaube so ONS etc. Könnte ich nicht.

      Argumente die das rechtfertigen?
      Wenn ich davon ausgehe, dass Gott mich geschaffen hat und mich liebt, und mich so haben wollte, dann kann ich nicht verkehrt sein. Das heißt nicht, dass alles was ich tue richtig ist, aber das meine innersten Bedürfnisse irgendwie schon richtig sind. Genauso wie ich dann z.B. Zielorientierd oder direkt bin, bin ich eben auch devot oder lesbisch. Ganz einfach.

      wenn was unklar gerne nachfragen, PN ist auch okay :)
      "It doesn't matter what you've heard,
      'impossible' is not a word!

      It is just a reason - for someone not to try."
      - Kutless, What faith can do
      Schwieriges Thema! ;)

      Wie so vieles ist es auch bei Religion und BDSM Ansichtssache.
      Ich bin Evangelisch, nicht mehr nicht weniger. Ich bin jetzt aber noch nie jemand gewesen,
      der jeden Sonntag in die Kirche geht. Dennoch kann ich einen christlichen Glauben haben.
      Dafür muss ich meiner Meinung nach nicht in der Kirche in der Bank sitzen, diesen
      Glauben kann ich überall in mir mitnehmen. Manche Punkte der evangelischen Religion halte ich für
      wichtig, andere für ein wenig überholt.
      Ich mache mir jetzt keine Gedanken, ob BDSM mit meiner Sicht von Religion zusammenpasst.
      Das hat für mich nicht viel miteinander zu tun.

      Ich kann aber gut nachvollziehen, dass es für manch religiöse Person schwierig wird beides in Einklang
      zu bringen, je nach Religion und je nachdem wie intensiv der Glaube ist.

      Probleme sehe ich eventuell bei Spielbeziehungen. Wobei es da auch wieder darauf ankommt, wie
      stark man seinen Glauben auslebt und ob man eine Spielbeziehung neben einer festen Partnerschaft
      führt.

      Wie gesagt, es ist schwierig, weil oft Auslegungssache und auf die jeweilige Persönlichkeit des
      Einzelnen bezogen.
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Oh.... interessant.

      Ich bin römisch- katholisch, bzw war. Bin inzwischen ausgetreten. Hat aber persönliche Gründe weit weg von BDSM.

      Ich bin religiös erzogen worden. Nicht übermäßig, aber ich bin (logischerweise) getauft, hatte Kommunion und Firmung und war auch sehr lange aktiv in meiner Kirchengemeinde tätig.
      Inzwischen hat für mich Glauben (was ich tue) nichts mehr mit der Notwendigkeit einer Religion / Kirche zu tun. Man kann sehr gut glauben ohne religiös zu sein.

      Ich habe schon sehr oft über das Thema BDSM und Religion nachgedacht.
      Und für mich (wichtig- meine Meinung und so) sind diese beiden Dinge nicht mal sehr widersprüchlich. Im Gegenteil. Ich finde sie sogar irgendwie ähnlich.
      Jetzt mal von der D/s Warte aus gesehen. Es gibt klare Strukturen, sehr detaillierte Regeln, die das Leben in eine Bahn lenken und die sich für mich anfühlen wie unter einer behüteten Käseglocke.
      Was macht die Religion (also ich kenne nur die Katholische gut genug um das zu beurteilen)? Auch sie gibt klar strukturierte Regeln und Gebote vor, an die man sich halten muss (sollte; aber im BDSM zwingt einen ja auch keiner, sich daran zu halten) und die einem ein Gefühl der Sicherheit vermitteln können.
      Ein Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl mit den anderen Gläubigen (wie in der Szene auf Stammtischen und Partys) und die Gewissheit, man ist nicht alleine.
      Man muss nicht groß nachdenken, im Zweifel gibt die Religion einem vor, wie man sich in verschiedenen Punkten zu verhalten hat. Im BDSM ist es (je nachdem, wie weit man zu gehen bereit ist) der Dom.

      Auch wenn es sicherlich einige als Blasphemie ansehen, ich sehe einige Gemeinsamkeiten von einer D/s Beziehung und einem starken Ausleben der Religion.

      Wenn man dann noch einen Schritt weiter bzw. zurück geht. Was war denn damals im Mittelalter, wenn man nicht nach den Vorsätzen der Religion lebte? Dann wurde man entsprechend seines Vergehens körperlich gezüchtigt.....

      In der Gesellschaft gibt es halt größtenteils leider DAS Bild von BDSM, mit einer Domina in Lack und Leder, die eine Peitsche schwingt. Das dann eine gläubige Person sich angegriffen fühlt, wenn jemand wie ich daher komme und behaupte, diese beiden Dinge sind gar nicht mal so verschieden, kann ich verstehen. Aber man kann ja reden und erklären, wie es eigentlich ist. ;)


      Bin ich die Einzige, die das Thema nicht brisant oder schwierig findet???
      Ein tief religiöser Mensch bin ich nicht. Als Christ bezeichne ich mich ganz bewusst nicht mehr (bin schon vor über 10 Jahren aus der Kirche ausgetreten), aber auch nicht als Atheist, meine verbliebene Religiosität sehe ich irgendwo im Spektrum zwischen Agnostizismus und Panentheismus.

      Wenn es überhaupt eine Verbindung zwischen Religion und Sexualität (in meinem Fall Masochismus/Devotismus) gibt, dann sehe ich diese Schnittmenge am ehesten im Aspekt der Demut. Masochismus und Devotismus haben für mich immer etwas etwas mit Demut zu tun. Demut und Folgsamkeit, aber auch Vertrauen und einem tiefen Respekt und gegenüber dem Menschen, den man liebt.

      Demut wiederum ist auch ein wichtiger Aspekt in der Religion. Demut nicht im Sinne eines blinden Gehorsams oder einer bedingungslosen Unterordnung, sondern Demut in der Weise, dass man die eigene Begrenztheit akzeptiert (auch die eigene Endlichkeit) und versucht, sich sinnvoll in die Schöpfung einzubringen, soweit das den eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten entsptricht.

      In diesem Sinne könnte Masochismus/Devotismus (wenn man es so verstehen will) auch eine spirituelle Dimension haben in der Form, dass mich meine devote Neigung immer wieder daran erinnert, dass ich nicht der Nabel der Welt bin, sondern - in bestimmten Situationen - auch die Fähigkeit zur Demut, zur Einordnung und zur vertrauensvollen Hingabe brauche, um meinen Platz in dieser Welt zu finden.

      Das sind Gedanken, die ich mir spontan dazu gemacht habe, die nicht bis ins Detail ausgereift sind. Ich bemühe mich nicht um eine religiös-spirituelle Deutung meiner Sexualität. Da im Leben aber immer alles mit allem zuammenhängt, kommt sicher keiner umher, auch Religion und Sexualität (gleich welcher Art) irgendwie unter einen Hut zu bringen.
      Interessantes Thema...
      Ich sehe das ähnlich wie @igel und @Helleschatten.
      Wobei ich das bei igel gern noch konkretisieren würde. Gott hat uns so geschaffen, was für mich in dem Zusammenhang aber noch viel essentieller ist, das Gott uns einen freien Willen gegeben hat. Und wenn zwei Menschen denselben Willen haben, bzw dieser sich ergänzt, dann kann das Ganze ja auch nicht so falsch sein, oder? ;)

      Ansonsten kann ich die Parallelen (wird das so geschrieben, ich kanns mir nie merken... :rot: ), die helleschatten zieht durchaus nachvollziehen. Und sie ergeben auch durchaus Sinn. Es ist halt nur die Gesellschaft, die ein eher negatives Bild hat, bzw eines, welches sehr vorgefertigt ist und selten andere Meinungen oder Sichtweisen zulässt.
      Und eine Führung gibt es in jeder Religion. Man befolgt Regeln/Normen, ordnet sich denen, soweit man gehen möchte unter (zB in der katholischen Kirche als einfaches Mitglied oder eben als Ordensmitglied/Priester...) Was ja auch wieder ne Entscheidung ist, inwieweit man Religion mit in seinen Alltag nimmt. Kann da auch nur die römisch-katholische Kirche beschreiben ;)
      Aber es ist natürlich trotzdem ein sehr schwieriges und unter Umständen auch brisantes Thema.

      Danke für diesen Denkansatz :)
      LG, Kirjava
      Religion ist etwas individuelles. Sicherlich, es gibt Gruppierungen, Richtungen, etc. - aber wer wirklich denkt, dass zwei Leute exakt das gleiche glauben, nur weil sie sich beide Christ/Mormone/Baptist/whatever nennen, ist arg optimistisch. Letzten Endes ist das Christentum (genau wie jede andere Religion) eine Ansammlung von sehr vielen verschiedenen Glaubensrichtungen. Selbst Religionen wie Katholizismus mit expliziten Glaubenslehren erlauben so viele Varianten, dass es schwierig ist, das noch als "eine" Religion zu sehen.

      Dementsprechend fürchte ich, wird es schwierig, da zu sagen "BDSM und Religion". Es kommt immer auf die exakte Variante der Religion an. Ein erzkatholischer Typ aus dem tiefsten bayrischen Land wird anders darüber denken als ein extrem liberaler Katholik in, sagen wir mal, Berlin. Allgemein könnte man sagen, dass Religionen natürlich träge sind. Sie stehen für absolute Wahrheiten, aber natürlich passen sie sich in Wahrheit ständig an - aber eben mit Verzögerung. Und das sorgt natürlich dafür, dass so Dinge wie die sexuelle Befreiung, die außerhalb von Religionen natürlich schon lange ein alter Hut sind (sexuelle selbstbestimmung, etc.) in Religionen erst mit Verzögerung kommen - langsamer, je größer der Apparat hinter der Religion ist. Irgendeine kleine evangelische Sekte kann sich leichter anpassen als der Katholizismus.

      Ich bin offener Atheist (Ex-Katholik, früher sogar Ministrant), deshalb bin ich für religiöse Ratschläge sicher eher unzuständig (und ich habe auch nicht vor, hier zu missionieren), aber natürlich spielt Religion für mein BDSM (24/7, alle Buchstaben *g*) keine Rolle. Sollte es einen Gott geben und er Probleme damit haben, dass Menschen sich auf kreative Art und Weise gegenseitig happy machen, dann, man verzeihe mir die offenen Worte, verdient er keinerlei Respekt. Wer an so einen Gott glauben will, darf das natürlich gerne tun... Leute, die an einen positiveren Gott glauben, werden auch keine Probleme damit haben, wenn beim Sex das Licht anbleibt ;)
      Sollte jemand ein Problem mit mir, meiner Meinung oder meiner Art, diese auszudrücken haben... Aller Wahrscheinlichkeit nach sind wir zwei erwachsene Menschen, die tatsächlich miteinander reden können... Folglich: Schick mir einfach eine Nachricht und wir reden darüber.
      ja ich bin gläubig, nur sehe ich mich mehr als chaospraktiker. meine äussere spirituelle ordnung entspricht dem nordischen heidnischen modell (odin, freya, ragnarök usw), doch im laufe der zeit drängten sich andere aspekte und sichtweisen in meinen glauben (wissen) u.a. das halt jede form von ordnung eigentlich nur halt ist für menschen die keinen halt erfahren (haben). ich habe zwei drei konstante eine davon ist; ich weiss es gibt keinen zufall.
      so lebe ich auch mein leben, meine sexualität mit und ohne kontext. impulsiv nach gusto beider. manchmal sehr zum unfrieden unserer umwelt. glaube/wissen um die andere "weltordnung" spielt in das spiel nicht rein eher das ich halt mische mal so mal so. ich habe also einen überraschungsjoker mit der richtigen partnerin in der hinterhand.
      meine 2 cent
      Mahlzeit,

      was das Thema angeht, bin ich ja auch irgendwie so ganz eigen gestrickt.
      Vorweg: ich war eigentlich evangelisch, mit Taufe und Konfirmation, bin aber vor Jahren aus der Kirche ausgetreten. Und kirchlich heiraten stand auch nie auf meiner to-do-Liste.

      Mit Religion kann ich in keinster Weise irgendetwas anfangen, denn für mich zählt der Satz "Gott hat keine Religion"!
      Die Grundlagen, an das was ich glaube, stehen in den Büchern "Gespräche mit Gott" (Band 1-3) von Neale Donald Walsch. Ich bin durch nen doofen Zufall drauf gekommen und zum ersten mal hat jemand Gott und Glauben in einen für mich logischen Zusammenhang gebracht. Mit ehrlich gesagt schnurzegal, ob der Typ angeblich jemals ein Gespräch mit Gott hatte oder nicht, denn letztendlich zählt wirklich nur die Information in seinen Büchern. Und die sind für mich wirklich nachzuvollziehen und auch verständlich. Geschrieben mit Logik und auch viel Humor. Denn Gott hat nunmal Humor - warum sollte er ihn auch nicht haben, er hat ihn schließlich "erfunden". ;)

      In meinem Glauben geht es darum, dass ich an einen Gott glaube, der sich einem täglich in Gefühlen und Gedanken präsentiert. Der der Menschheit einen freien Willen gegeben hat und zwar wirklich frei und nicht - wie in einigen Schriften behauptet - wieder reglementiert durch irgendwelche Gebote. Mein Gott, an den ich glaube, der straft auch nicht. Er lässt uns hier schalten und walten, wie wir wollen, denn das Ergebnis unseres Daseins auf Erden steht sowieso fest - wir verlassen sie irgendwann wieder und gehen "nach Hause".

      Von daher lässt sich mein Glaube durchaus mit BDSM vereinbaren. Wir sind auf Erden, um unsere Erfahrungen zu machen. Und wenn es unsere Erfahrung ist, dann BDSM uns Spaß macht und gut tut, dann ist das halt so. Ich glaube nicht an einen Gott, der dies wertet.

      Was Religion daraus macht, das ist mir völlig egal. Moralisten sind diejenigen, die sich da kratzen, wo es andere juckt.

      Aber wie gesagt, das ist mein ganz ureigener GLAUBE! Wissen tun wir eh alle nichts. Von daher kann ja jeder glauben, was er möchte und wie es ihm vielleicht im Leben hilft.
      ich bin nicht gläubig.
      Viele Dinge die der Glaube vorschreibt sind für mich schlicht ind enfach notwendig damit ein zusammenleben funktionieren kann.
      Ob moralische Aspekte, oder eben der Umgang miteinander eigentlich sind es in fast jeder Religion die gleichen Dinge.
      Viele sind heute aber einfach überholt, gerade was Sexualität angeht.
      In anderen Ländern wo z.B Frauen von der Gesellschaft noch nicht als gleichwertig gelten mag es anders aussehen und dann auch für den, die einzelne noch von Bedeutung sein um in der Gemeinschaft zurecht zu kommen.
      Andere Dinge werden immer Gültigkeit haben, wie zum Beispiel du sollst nicht töten...
      Hat für mich aber nichts mit irgendeiner höheren Macht oder Gott zu tun
      Persönlich sehe ich mich als Atheisten, ich brauche keine höheren Wesen als Erklärungsmodell oder Verhaltensvorgaben einer von außen verordneten Ethik.

      Bin ex-katholisch, ich verurteile keine gläubigen Menschen, solange sie sich nicht zu intolerantem Verhalten hinreissen lassen. Ich finde Wissen über unsere Kultur, zu der auch die Religionsgeschichte gehört, sehr wichtig und habe mich viel damit auseinander gesetzt.

      Was mich aber immer verwundert, ist, dass ein Grossteil der Religionsvertreter meint, anderen, meist fremden Menschen Vorschriften für ihr Intimstes, ihre Sexualität zu machen. Warum werden diese Aspekte, diese Teile der heiligen Schriften und religiösen Traditionen bis heute in dieser Weise betont?

      Aus meiner Sicht ist das weit weg vom "Kerngeschäft" der Religionen, der Perspektive für eine jenseitige Existenz und ein vielleicht ein friedliches Miteinander zu fördern.
      Warum werden oftmals Minderheiten ausgegrenzt und stigmatisiert?
      Geht es da um Machtausübung von den Vertretern der Religion?
      Religion ist für mich ein Reizthema.

      Ich sehe mich als Atheisten und Naturalisten. Ich versuche humanistisch zu handeln und zwar im Sinne des kategorischen Imperativs nach Kant. Ich sehe mich auch als Skeptiker und lege großen Wert auf Evidenz. Soweit, so unromantisch!

      Der Papst und ich sind uns allerding sehr ähnlich. Es gibt auf diesem Planeten rund 30.000 Gottheiten.
      Der Papst glaubt an 29.999 nicht und ich an 30.000 nicht. Wie ihr sehen könnt ist die Abweichung minimal. :ironie:

      Ich bin der festen Überzeugung das zwei mündige Menschen ( das Wort Erwachsen lasse ich mal außen vor) miteinander tun und lassen können was sie wollen. Sofern das Handeln auf gegenseitiger Zustimmung basiert. Es gibt keine Instanz, Macht oder ähnliches das dieses Grundrecht in Frage stellen darf.

      Wenn jemand sehr gläubig ist respektiere ich das denn es ist schließlich sein Recht (bzw. seine Meinung). Immer ernst nehmen muss ich ihn/sie deswegen allerdings nicht. Denn Glaube ist letztendlich auch nur eine Meinung und nichts Besonderes auch wenn es demjenigen schwerfällt die zu akzeptieren.

      @Herr Basti darf ich Dir eine persönliche Frage per PN stellen?

      Viele Grüße

      Phobosx

      Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können,
      und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.


      Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker
      ok ihr werdet lachen aber 3 Jahre meines Lebens hatte ich tatsächlich vor evangelischer Pfarrer zu werden und habe mich entsprechend in jener Zeit meiner Jugend (Konfirmation) in Bibel, Kirchengesetze, Kirchengeschichte und auch in Koran und Torah eingelesen. Später entschied ich mich dann, dass das Christentum nichts für mich ist und bin inzwischen bekennender Asatruar und "Hobby"Godhi der auch in dieser Religion unterricht gibt. Ich befasse mich auch mit vergleichender Religionswissenschaft aber mehr am Rande und als Vertreter einer Glaubensgemeinschaft (Asatru, Pantheistisch ALLVATER Odin etc. ^^ hab auch Videos dazu gemacht auf Youtube um zu zeigen wie oft Pantheismus in der Edda thematisiert wird und wo es historisch nachweislich in diesem Glauben vorkam) spreche ich auch öfter mit Geistlichen anderer Religionen - überwiegend aber katholische und evangelische Solche, und auch mit den Zeugen Jehovas - Letztere überraschen übrigens oft positiv, jedenfalls hierzulande. Daher hoffe ich einiges beitragen zu können:


      Ich schrieb:

      Ich gehe zum Beispiel auch fast nie in "normale" Gottesdienste, nur zu Feiertagen, oder wenn ich einen Jugendgottesdienst mitplane oder so.
      Ein U Boot Christ ^^ Taucht nur zu speziellen Anlässen aus der Versenkung auf ^^ Na das macht nix sind die Meisten.



      Ich schrieb:

      Ich habe immer mal wieder gehört, dass Religion und BDSM nicht so gut zusammenpassen.
      Das kommt ganz auf die Religion, die Auslegung und die jeweilige BDSM Praktik an. Damit kein XXL Vortrag daraus wird beschränke ich mich mal aufs Christentum:

      D/S ist aus christlicher Sicht absolut kein Problem im Gegenteil - D/S wird sogar in der Bibel ganz klar gefördert. Das Weib soll dem Mann untertan sein, Das Weib hat in der Gegenwart eines Mannes zu schweigen, Die Frau hat ihrem Mann zu dienen, die Frau wird in der Bibel als eine Art besseres Haustier gehandhabt und allerlei Regeln wie sie ihrem Manne zu dienen hat und das er sie bei Ungehorsam zu züchtigen hat (ergo bestrafen)
      Die Zeugen Jehovas leben das sogar ganz ohne BDSM Bezug aus - weil es ein Teil der Bibel ist und damit eindeutig christlich. Konservative Katholiken stehen da ebenso dazu. Ist also gar kein Problem - lies mal Paulus Briefe und Levitikus da findest du viel dazu, aber auch in den Psalmen. Oder nimm dir biblische Figuren, wie sie mit ihren Frauen und Nebenfrauen verfahren etwa Abraham und ganz besonders David der alte Weiberheld.
      Bondage und S/M sind im Rahmen der Züchtigung der Frau absolut legitim und gar kein Problem.

      Schwieriger wird es mit Fetischen - Petplay zum Beispiel ist nich einmal zur Züchtigung annehmbar weil der Mensch als Krone der Schöpfung zuerst mal Mensch ist. Und Sex soll auch der Schwangerschaft dienen und nicht dem reinen Vergnügen - es spricht nichts dagegen Sex oft zu haben und genüsslich zu gestalten aber eine Schwangerschaft sollte schon möglich sein. Echte Hardcore Christen machen kein Oral, Anal oder Gummi bzw. andere Verhütung, Ausnahme wäre nur wenn man unfruchtbar ist, dann darf man auch so. War glaub ich auch mal bei Moses Bücher irgendwo.


      im Asatru ist die Regel ganz leicht - nichts ist verboten sofern Beide es freiwillig wollen und es keine bestehende Ehe gefährdet - also der eventuell nicht beteiligte Ehepartner seine Einwilligung gibt.

      BDSM Kleidung könnte man als Verbot im Christentum auslegen da sie ja wirklich keinem anderen Zweck als der Lust dient ^^
      Im neuen Testament könnte man indess den Paulus - Jesus Konflikt verschieden auslegen. Paulus war klar für die Unterdrückung der Frau, Jesus....nicht gerade für die Gleichstellung aber deutlich respektvolleren Umgang, man könnte also BDSM (sollte man sowieso nur!) mit gegenseitigem Einverständnis machen und ohne die Frau zu demütigen oder zu erniedrigen - ausserhalb des Schlafzimmers.

      Ausserdem sollte es sich auf Ehepartner beschränken - keine One Night Stands oder Spielbeziehungen.
      Die evangelische Kirche ist was Sex angeht liberaler als die katholische Kirche - ganz ehrlich mein Pfarrer hat auch n BDSM Keller - ja wenn man sich gut versteht und öfter da zu Hause einkehrt kriegt man das mit ^^ Allerdings ist das Sache des Ehepaares und man sollte seine sexuellen Gelüste nicht verbreiten - also nicht drüber sprechen oder gar auf Spielparties gehen. Sowas ist Sache der Ehepartner.

      Meine Frau und ich sind beide Asatru (Mein Patron Wotan, meine Hauptgottheit Freya, bei ihr Freya und Skadi) und wir leben BDSM seit ein paar Jahren aus. Wir machen vor allem D/S, Petplay und etwas S/M und Bondage, wir machen unsere Art von 24/7 - also immer wenn die Kinder ausser Haus sind und wir Zeit haben. Sessions nur etwa einmal die Woche, Sex mit BDSM Bezug - sie einfach mal benutzen oder ein bisschen petplay oder Spanking etc. so ca. einmal täglich, ausser natürlich man ist krank, oder sie hat ihre Tage.

      An TPE wagen wir uns langsam heran, ich habe eine Vollmacht über ihr Konto und wir arbeiten an einer Vollmacht für ihre behördlichen Sachen weil sie Papierkram hasst ^^ Aber wir sind immer noch ein Paar mit Kindern und sie kann jederzeit eine Auszeit vom 24/7 bzw. TPE einfordern wenn sie diese braucht. Ansonsten spielen wir mit so Sachen wie mit Plug im Höschen, Halsband und Fesseln (Unter Kleidung) einkaufen gehen etc.

      Ich habe auch neulich im Thema zu BDSM Grundlagen einen Aufsatz verfasst inwieweit BDSM und Buße zusammenpassen - warum selber Geisseln wenns der Partner tun kann ^^

      In den Rahmen passt auch BDSM als spirituelle Schule - gerade im Christentum lehrt es Hingabe, Demut, Liebe, Ertragen, Erlösung...

      So, persönliche Sicht und zum Pantheismus - in meiner Sicht sind wir alle göttlich, im Endeffekt alle aus der selben göttlichen Quelle und mit ihr Verbunden in einer harmonischen Ordnung. So gesehen kann man lernen, aber nie sündigen oder was falsch machen.
      Im Asatru Gibt es das Konzept von Sünde gar nicht - dafür gibt es das Konzept der Wiedergeburt. Ergo, am Ende kommts darauf an was für ein Mensch man war, irgendeinem Gott wird man schon gefallen und sofern man sich an grundlegende Regeln wie Ehre, Gastrecht, Mut etc. gehalten hat gibts auch ein schönes Paradies zum verweilen bis zum wiederkehren. Die Sexualität ist dahingehend völlig wurscht.
      Da ist alles reine Absprache zwischen den Leuten - von den Wikingern Wissen wir dass sie da sehr liberal waren - Homosexualität ja gar transexualität war akzeptiert (blöde Witze gabs trotzdem) aber alles war erlaubt solange man für ein Miteinander in der Gesellschaft gearbeitet hat. Also so Dorfmentalität jeder der bei der Ernte hilft ist gern gesehen egal was er sonst so macht, das interessiert einfach keinen - weder Menschen noch Götter. Freya mag sich als einzige Gottheit für Sexpraktiken interessieren aber solange alle Beteiligten dabei Lust haben fördert sie gern jede Perversion.

      Arphen schrieb:

      D/S ist aus christlicher Sicht absolut kein Problem im Gegenteil - D/S wird sogar in der Bibel ganz klar gefördert. Das Weib soll dem Mann untertan sein, Das Weib hat in der Gegenwart eines Mannes zu schweigen, Die Frau hat ihrem Mann zu dienen, die Frau wird in der Bibel als eine Art besseres Haustier gehandhabt und allerlei Regeln wie sie ihrem Manne zu dienen hat und das er sie bei Ungehorsam zu züchtigen hat (ergo bestrafen)

      Genau in solchen archaischen Bibelstellen liegt ein Grund, warum ich heute nicht mehr als Christ bezeichnen möchte. Christsein wäre für mich gleichbedeutend mit einem unkritischen Bibelglauben, der keinerlei Hinterfagung zulässt. An einem solchen Bibelglauben
      (der Frauen z.B. tatsächlich als das Eigentum des Mannes betrachtet), würde ich krank werden.
      Vielen vielen Dank für eure Antworten! :blumen: Mit so vielen und so ausführlichen hatte ich gar nicht gerechnet :D

      Ich kann gut verstehen, dass viele, besonders die, die "wenig" (im Sinne von nicht sehr streng im krichlichen Sinne) bis gar nicht glauben, nicht verstehen können, was Religion mit Sex zu tun hat, oder warum man da einen Zusammenhang sieht. Für mich ist das ganz einfach. Ich bin Christin, und zwar als ganzer Mensch. Nicht nur, wenn ich in der Kirche bin oder wenn ich im Alltag hin und wieder mal bete. Ich bin immer Christ und setze mich in allen Bereichen meines Lebens damit mehr oder weniger auseinander. Und nur, weil ich gerade Sex habe, kann und will ich meine Religion nicht einfach in den Wind schießen. ;)

      igel schrieb:

      und ehrlich gesagt: ja, ich kann dich verstehen wenn Du dir um BDSM und Religion Gedanken machst. Habe ich auch und tue ich immer noch.

      für mich war das lange kontrovers. Mittlerweile komme ich allerdings gut aus. Jedoch sind einige Kleinigkeiten bei mir einfach drin, z.B. Würde ich nicht 'Herrin' als Anrede für den Gegenpart haben wollen. Herr ist mein Gott. Niemand sonst.
      Ja, das war auch so ein Punkt, an dem ich hängen geblieben bin. Obwohl ich mir da ziemlich unschlüssig bin. "Herr" ist ja im Grunde genommen kein Begriff, der tatsächlich nur Gott meint, was bei "Gott", zumindest wenn ich davon spreche, anders ist. In der Bibel ist HERR ja, wenn man es so sehen will, auch nur ein Platzhalter für einen Begriff, den es im Deutschen einfach nicht gibt. Ich glaube, wenn ich einen Dom mit "Herr" ansprechen würde, ist das ziemlich intim und ich versuche ihn damit auch nicht zum göttlichen zu erheben. Trotzdem ist mir da noch etwas unwohl bei dem Gedanken, dieser Begriff ist religiös ja doch schon ziemlich geprägt, sozusagen "Moral von außen anerzogen"...

      Helleschatten schrieb:

      Ich habe schon sehr oft über das Thema BDSM und Religion nachgedacht.
      Und für mich (wichtig- meine Meinung und so) sind diese beiden Dinge nicht mal sehr widersprüchlich. Im Gegenteil. Ich finde sie sogar irgendwie ähnlich.
      Jetzt mal von der D/s Warte aus gesehen. Es gibt klare Strukturen, sehr detaillierte Regeln, die das Leben in eine Bahn lenken und die sich für mich anfühlen wie unter einer behüteten Käseglocke.
      Was macht die Religion (also ich kenne nur die Katholische gut genug um das zu beurteilen)? Auch sie gibt klar strukturierte Regeln und Gebote vor, an die man sich halten muss (sollte; aber im BDSM zwingt einen ja auch keiner, sich daran zu halten) und die einem ein Gefühl der Sicherheit vermitteln können.
      Ein Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl mit den anderen Gläubigen (wie in der Szene auf Stammtischen und Partys) und die Gewissheit, man ist nicht alleine.
      Man muss nicht groß nachdenken, im Zweifel gibt die Religion einem vor, wie man sich in verschiedenen Punkten zu verhalten hat. Im BDSM ist es (je nachdem, wie weit man zu gehen bereit ist) der Dom.
      Stimmt, das sehe ich auch so. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es mir zu ähnlich ist... Ich glaube nicht, dass es wirklich Gotteslästerung ist, aber ich möchte nicht "leichtfertig" dareinrutschen...

      Sieur schrieb:

      Was mich aber immer verwundert, ist, dass ein Grossteil der Religionsvertreter meint, anderen, meist fremden Menschen Vorschriften für ihr Intimstes, ihre Sexualität zu machen. Warum werden diese Aspekte, diese Teile der heiligen Schriften und religiösen Traditionen bis heute in dieser Weise betont?

      Aus meiner Sicht ist das weit weg vom "Kerngeschäft" der Religionen, der Perspektive für eine jenseitige Existenz und ein vielleicht ein friedliches Miteinander zu fördern.
      Warum werden oftmals Minderheiten ausgegrenzt und stigmatisiert?
      Geht es da um Machtausübung von den Vertretern der Religion?
      Das ist etwas, was ich so gar nicht erlebe. Klar gibt es diese Menschen, die gibt es aber nicht nur unter religiösen Menschen. Und andersherum gibt es auch viele Menschen, die meinen, anderen Leuten ihre (Nicht-)Religion vorschreiben zu müssen. Mit Sicherheit werden solche Stimmen zu Religion und auch zu Sex (allgemein oder BDSM) schnell hitzig und mit Sicherheit nicht immer respektvoll. Und vor allem, wenn Religion und Sex zusammen Thema sind, sind alle ziemlich emotional bei der Sache. Und da wird es dann meistens von allen Seiten unsachlich...

      Arphen schrieb:

      Ein U Boot Christ Taucht nur zu speziellen Anlässen aus der Versenkung auf Na das macht nix sind die Meisten.
      Neenee, moment mal, da hast du was falsch verstanden! :P Ich gehe schon relativ häufig in die Kirche, ca 20 mal pro Jahr, nur halt fast nie in die herkömmlichen Sonntagmorgen-10Uhr-Gottesdienste. Und ich bin in einem Ausschuss aktiv, als ich noch da gewohnt habe, war ich jede Woche im Jugendkeller. Also alles andere als U-Boot-Christ ;)


      Arphen schrieb:

      D/S ist aus christlicher Sicht absolut kein Problem im Gegenteil - D/S wird sogar in der Bibel ganz klar gefördert. Das Weib soll dem Mann untertan sein, Das Weib hat in der Gegenwart eines Mannes zu schweigen, Die Frau hat ihrem Mann zu dienen, die Frau wird in der Bibel als eine Art besseres Haustier gehandhabt und allerlei Regeln wie sie ihrem Manne zu dienen hat und das er sie bei Ungehorsam zu züchtigen hat (ergo bestrafen)
      Wenn ich dich ein bisschen korrigieren darf, ich finde du verallgemeinerst viel zu sehr. Ich würde nicht sagen, aus christlicher Sicht, sondern aus rein biblischer Sicht. Ich bin zwar Christ, glaube aber nicht Wort für Wort an die Bibel. Die Bibel ist unter vielen Einflüssen entstanden, die mit Sicherheit nicht alle göttlich waren (zumindest nicht direkt ;)). Ich finde es sehr wichtig, zu beachten, dass in der Bibel auch einfach ein großteil an damaligen gesellschaftlichen Normen drinsteckt, die nicht unbedingt christlich sein müssen. Sie erzählt auch einfach einen großen Teil an Historie, die nicht direkt mit Religion zutun hat, sondern lediglich gleichzeitig passiert ist. Das wird für mich vor allem bei solchen Textstellen deutlich... Aber soviel dazu, ist alles nur meine Meinung :D
      Puh Religion hmmm

      Ich versuche das jetzt mal ganz Vorsichtig.
      Erstmal verstehe ich nicht was genau Religion mit BDSM zutun haben soll. Es ist mir damals im ersten zu diesem Thema existierenden Strang nicht eingeläuchtet und tut es heute ein paar Monate später noch immer nicht. Es tut mir echt leid aber wenn ich irgendeiner Religion angehören möchte oder zugezählt werden will dann ist das die Wissenschaft ansonsten verstehe ich mich als komplett Religionsfreihe Zohne.

      Meine sicht auf die Bücher wie die Bibel ist die selbe wie auf Märchenbücher für kleine Kinder heute.
      Für mich sind es Sammlungen von uralten Märchen. So wie man mir vom traurigen Feenprinzen unter dem Meer erzählt hat, so hat man anderen Kindern in anderen Epochen halt zum Einschlafen oder als lehrreiche Fabel so was erzählt.
      Andere Religiöse Bücher sind für mich und meinem Empfinden nach eher etwas wie sehr alte Gesellschaftliche Regeln zum Zusammenleben und Gesetze.

      Ich habe so meine 25 Stressecken mit allen Religionen.
      Zum einen sage ich klar Religion gehört nicht in die Schule und schon gar nicht mit Noten bewertet einfach weil kein Raum für echte eigene Meinungsbildung und Kritik gelassen wird. Frei nach ob das Kind richtig "glaubt" siehst du an den Noten auf dem Quartalsschein alle 3 Monate.
      Es gibt einfach Fragen die nicht zu meiner Zufriedenheit beantwortet wurden und werden von allen Religionen queer Beet. Klar hatte ich schon Gespräche mit Vertretern verschiedenster Glaubensrichtungen und habe dort meine Fragen gestellt nur ist es immer der gleiche Mist der da als Antwort kommt.

      Zu dem Punkt Sexualität und Religion also etwas das in die Religionsethik fällt habe ich auch so meine Meinung.
      Es ist eigentlich egal welche der vorherrschenden Religionen man nimmt sie alle tabuisieren auf ihre Art und weise die Sexualität und gehen nicht wirklich gut mit Frauen und der sicht auf sie ind dem Bild das sie von Ihnen machen um.
      Wie oben schon erwähnt mir erschließt sich einfach nicht was genau nun Religion und Glaube mit BDSM genau zu tun haben. Ich finde absolut keinen Ansatzpunkt der hier greifen könnte einfach weil die Aussagen zu Sexualität sehr deutlich sind und keinen wirklichen Spielraum für neu Interpretationen lassen ohne den Texten zu wiedersprechen.

      Ich schrieb:

      Ich bin immer Christ und setze mich in allen Bereichen meines Lebens damit mehr oder weniger auseinander. Und nur, weil ich gerade Sex habe, kann und will ich meine Religion nicht einfach in den Wind schießen.
      Das verstehe ich gut - einer der Gründe warum ich Asatruar geworden bin - da schert sowas Keinen, es gibt gewisse Grundregeln wie immer sein Wort halten, nicht bis zum Verlust der Kontrolle saufen, Gastfreundschaft etc. aber man ist weitestgehend frei zu tun was man will - allen Göttern kann mans eh nicht recht machen also hält man sich an diejenigen die einem Selbst nahe sind. Und am Endeffekt zählt was für ein Mensch man überwiegend war, da kommt man nicht in eine Hölle nur weil man keine absolut reine Weste hat. Und die Wiedergeburt ist natürlich auch ein Faktor ^^



      Ich schrieb:

      Trotzdem ist mir da noch etwas unwohl bei dem Gedanken, dieser Begriff ist religiös ja doch schon ziemlich geprägt, sozusagen "Moral von außen anerzogen"...
      Im deutschen ist das Wort Herr eigentlich recht neutral geworden. Einst meine es Leute von niederem Adel, inzwischen ist jeder Mann per Anrede "Herr" in der Bibel wird HERR wenn es sich auf Gott bezieht groß geschrieben und stellt eine andere Konnotation her. Wenn für dich "Herr" nur Gott ist - in der lateinischen Bibelfassung wäre der Herr Dominus (lateinisch - Herr des Hauses, ältestes männliches Familienmitglied) oder du machst es wie die Zeugen und sprichst Gott nur bei seinem Namen an Jehova - man soll den Namen nicht Unnütz führen aber führen darf man schon.
      Und sonst gibts eine Reihe Begriffe die man für seinen Dom nehmen kann - Meister, Maestro, Sklaventreiber ^^ Ihr könnt euch da viel ausmachen was sich stimmig anfühlt, von Adelstiteln zu Kirchentiteln...nur eure Heiligkeit würd ich nicht nehmen, euer Gnaden dagegen ist schon witzig ^^




      Ich schrieb:

      Klar gibt es diese Menschen, die gibt es aber nicht nur unter religiösen Menschen
      Richtig. Und man sollte nicht so pauschalisieren - es gibt Strömungen im Christentum denen Vorschriften zum Sexualleben sehr egal sind (etwa lutherisch^^ oder Mormonen) und Solche die es sehr streng sehen (katholisch, Zeugen) und einen HAUFEN Religionen bei denen das Thema Sex überhaupt keine Rolle spielt - Hinduismus, Buddhismus, Asatru, Griechisch-römisch etc. Die meisten Religionen halten sich aus dem Schlafzimmer raus.




      Ich schrieb:

      Wenn ich dich ein bisschen korrigieren darf, ich finde du verallgemeinerst viel zu sehr. Ich würde nicht sagen, aus christlicher Sicht, sondern aus rein biblischer Sicht
      Die Bibel ist die Grundlage jeder christlichen Strömung - manche haben etwas abweichende Bibeln aber die Bibel ist und bleibt die Grundlage. Die Auslegung variiert sehr stark man denke an die Katharer oder den Franziskanerorden, man gewichtet verschiedene Bibelstellen verschieden stark und manche Bibelstellen widersprechen sich gar wo für Christen im Zweifel das neue Testament Vorzug hat, aber egal wie mans auslegt oder Themen behandelt die in der Bibel gar nicht erwähnt werden bleibt die Bibel die Grundlage der christlichen Religion - und laut der Bibel selbst ist die Bibel Gottes Wort. Da kann man durchaus anderer Meinung sein aber so stehts drin. Im Endeffekt darf man aber auch mal sündigen - dafür gibt es ja Beichte und Buße. Der wichtige Aspekt dabei ist nur die Reue und die hätte ich bei BDSM sicher nicht ^^ Aber wie gesagt je nach Auslegung und Praktik ist das ja gar nicht sündig.

      Letztlich sehe ICH es so - dem christlichen Gott ist es völlig egal was dir im Schlafzimmer Spaß macht solange es mit einem festem Partner oder Ehegatten ist bzw. keine Ehe gefährdet, es nicht mit Tieren ist (Sodom, Gomorra) und du dich nicht über den Mann erhebst alsod as biblische Rollenbild verdrehst, Sub ist völlig ok.
      Und ich persönlich glaube, das schwappt aber von meinem Asatru rüber, der christliche Gott siehts nicht so eng wie seine Kirche - wenn du mal sündigst, herrjeh es gibt so viele Möglichkeiten ein guter Christ zu sein....ich würde ne Strichliste führen als Gott - mir ginge es drum, dass du n gutes reines Herz und einen wohlwollenden Verstand hast, und wenn du dann auf Erden mehr Gutes als Schlechtes tust ist alles in Ordnung. Wie langweilig und schrecklich wäre ein Paradies so ganz ohne Perverse? Eine Ewigkeit gefangen mit Spiessern die nur Missionarstellung machen? Neeeee....nix für mich ^^



      Schallgewitter schrieb:

      Ich habe so meine 25 Stressecken mit allen Religionen.
      Challenge Accepted. Darf ich erfahren Welche? Ich denke meine Religion unterscheidet sich von den großen Religionen doch so weit, dass du überrascht wärst ^^ Ich würd gern diese Fragen gestellt bekommen =) Und dann sehen wir ja obs der Gleiche Mist ist. Ich denke aber er ist es nicht ^^ Asatru weicht doch sehr von der "Religionsnorm" ab, zumindest hatte ich auch immer Fragen die Christen, Juden, Muslime ja sogar Buddhisten recht gleich beantworteten. Hindus waren schon anders und Asatru nochmal anders

      Arphen schrieb:

      ich würde ne Strichliste führen als Gott - mir ginge es drum, dass du n gutes reines Herz und einen wohlwollenden Verstand hast, und wenn du dann auf Erden mehr Gutes als Schlechtes tust ist alles in Ordnung.
      Genauso sehe ich es auch.


      (Problem ist nur für viele: Was gehört alles zu GUT und was zu SCHLECHT?
      Für Fanatiker ist alles, was nicht ihrem Glauben entspricht, schlecht. )
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud