Faires Aufteilen beim Switchen

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      Faires Aufteilen beim Switchen

      Hallo ihr Lieben :)

      Zum Sonntag ein nachdenkliches Thema...

      Mein Freund und ich sind nun seit neun Monaten zusammen und seine Neigung zum Bdsm hat er erst entdeckt, als ich ihn mit meinem Geständnis konfrontiert (sprich: überrumpelt ;) ) habe, dass ich vor circa drei Jahren entdeckt habe, dass ich Richtung Sub gehe. Daraufhin haben wir uns langsam rangetastet -- und nicht nur an Bdsm, sondern bei mir ist auch Sex ein schwieriges Thema. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass er wohl ein Switcher ist. Dementsprechend mag er es auch, wenn ich ihn dann und wann dominiere, womit ich mich als Sub manchmal ein wenig schwer tue. Wenn es mir gut geht und ich genügend devoten Ausgleich habe, dann funktioniert es eigentlich recht gut. Nur tendiere ich leider in letzter Zeit dazu, seine Wünsche oft vor meine eigenen zu stellen und meine Neigung damit häufig zu unterdrücken. Was dann darin endet, dass es sich meist zum ungünstigsten Zeitpunkt in einem Absturz entlädt und ich (für ihn aus heiterem Himmel) einfach anfange zu weinen. Und ja, wir reden dann auch darüber und eigentlich wissen wir beide, was schief läuft, aber wir arbeiten dran. Also hauptsächlich ich am Wünsche-Kommunizieren. :empathy:

      Deswegen würde mich mal interessieren, wie ihr anderen Switcher das so handhabt? Woher wisst ihr, wann für euch welche Rolle angesagt ist? Legt ihr das vorher fest, ergibt sich das so aus der Session oder habt ihr gewisse Zeichen, die dem anderen Bescheid geben, dass ihr jetzt mal Zeit in einer gewissen Rolle braucht?
      Zeichen..
      Zeichen bei uns sind leise und Laute Worte.
      Gespräche…Emails , SMS….
      Es gibt bei uns keine prozentualen Anteile..so oft oder so lange hast du diesen Part.
      Man muss sich nur auf die Umsetzung einlassen und nicht gleich den Kopf hängen lassen,
      wenn es nicht so klappt und nichts davon abhängig machen.
      Wenn mein Mann mit seinem Dackelblick in die Küche kommt…
      muss er mir trotzdem sagen,
      was er gerne möchte und wenn er es mir ins Ohr flüstert. Er muss es mir sagen.
      Ich bin eher jemand, der eine SMS schreibt im Vorfeld…..
      :coffee:
      Calistra
      Hallo redandblack,

      ob es ein faires Aufteilen beim Switchen geben kann, ist immer eine heikle Frage. Das ganze Thema geht schon los bei der Frage, was denn überhaupt "fair" ist.

      Ich denke damit eine Switch-Beziehung funktionieren kann, bedarf es einer ganz klaren und direkten Kommunikation. Schwierig wird das ganze natürlich, wenn der Partner eine Person ist, die generell nicht "nein" sagen kann. Hier läuft das ganze dann in die Situation, die du gerade beschreibst. Es scheint mir ein wenig - und bitte korrigiert mich wenn ich da falsch liegen sollte - dass ihr beide eine der wesentlichen Grundgebote missachtet: Klare Absprachen vor Spielbeginn.

      Für mich wäre das Fehlen einer solchen Absprache ein absolutes No-Go für ein Spiel. Zu solchen Absprachen zählen für mich, dass klar festgelegt ist, wer welche Rolle einnimmt, welche Zeichen anzeigen, dass ein Wechsel oder ein Ende gefordert ist und vor allem dass jeder zu jeder Zeit einen Abbruch akzeptieren muss. Persönlich glaube ich nur schwer, dass dieser Funke von hier auf jetzt während des Spiels überspringt, ohne dass es vorher zu klaren Absprachen gekommen ist.

      Und nun Kopf hoch! Kommunikation ist oft schwierig, aber ich bin mir sicher, dass ihr das schon hinbekommt.

      Viele Grüße
      Oban
      Hallo ihr zwei :)

      Calistra schrieb:

      Wenn mein Mann mit seinem Dackelblick in die Küche kommt…muss er mir trotzdem sagen,
      was er gerne möchte und wenn er es mir ins Ohr flüstert. Er muss es mir sagen.
      Das klingt nach einer vernünftigen Idee, werde ich mir mal merken! ;)


      Oban schrieb:

      Es scheint mir ein wenig - und bitte korrigiert mich wenn ich da falsch liegen sollte - dass ihr beide eine der wesentlichen Grundgebote missachtet: Klare Absprachen vor Spielbeginn.
      [...]
      Und nun Kopf hoch! Kommunikation ist oft schwierig, aber ich bin mir sicher, dass ihr das schon hinbekommt.
      Da hast du tatsächlich recht mit deiner Annahme. Bei uns ist es meistens ein Spiel, das sich aus der Situation heraus ergibt. Das hat allerdings auch seine Geschichte... (Zumal wir nicht im Hardcore Bereich liegen mit dem was wir tun.) Nichtsdestotrtz hast du Recht, vielleicht sollten wir das nochmal mehr ins Auge fassen. Manchmal fällt es mir nur einfach schwer, das was ich möchte oder brauche in Worte zu fassen. Aber danke für die Ermutigung! :thumbsup:
      Mh, also ich lebe ja beide Seiten aus. Zur Zeit die dominante deutlich mehr und ich merke immer so nach 1 - 1 1/2 Monaten, dass ich dann die sub Seite brauche. Schwer zu erklären :rot:
      Werde dann launischer und merke das mir was fehlt. Mein Sub kennt das aber und merkt es sofort.Gespielt wird dann nur wenn ich es wirklich kann.
      Diese Welt ist seelenlos, nur bei dir finde ich trost.
      Halt mich fest in deinen Armen, lass mich niemals wieder los :love:
      Ich zitiere an dieser Stelle einfach mal Dr. Gaius Baltar aus einem anderen Thread:


      Switchen in der Partnerschaft ist m.E. etwas deffizil und hängt stark
      davon ab, wie stark jeweils die aktive Seite ausgeprägt ist. Meine
      Erfahrung mit der Entwicklung von Switcherbeziehungen, die als solche
      beginnen, ist die Folgende:


      1. Beide nicht oder nur wenig ausgeprägter Drang zum aktiven Spielen
      -> Ist wie Valium, führt zum "Einschlafen" der Beziehung (in
      sexueller Sicht) (kenne ich zwar nur aus Berichten, allerdings war in
      diesen Berichten der Ablauf immer der gleiche)


      2. Einer mit deutlich ausgeprägter aktiver Seite, der andere mit kaum
      oder zumindest deutlich schwächer ausgeprägter aktiver Seite -> die
      Beziehung "driftet" in eine (zumindest stark überwiegende - also eher
      99:1 als 70:30) eindeutige Rollenverteilung (hatte ich selber selten
      erlebt, da ich mit meinen Partnerinnen, die nicht wirklich Switcherinnen
      waren, von Anfang an nur einseitig gespielt habe - ein nachlassen
      meines Spieltriebs auf aktiver Seite wegen fehlender Bedienung meiner
      passiven habe ich jedoch nicht festgestellt)


      3. Beide mit deutlich ausgeprägter aktiver Seite -> DAS wird heftig
      (insbesondere, wenn beide auch gleichzeitig vieles "zulassen" können.
      Das habe ich einige Male erlebt, halte es für die perfekte Kombination
      um sich switchenderweise auszuleben, gute Gesundheit auf beiden Seiten
      ist jedoch mnachmal ein bisschen Vorraussetzung ;))



      Was die passive Seite angeht, so halte ich dass Maß der Ausprägung -
      vorhandensein setze ich mal voraus, wer würde sonst freiwillig switchen?
      - für weniger relevant für die resultierende "Spielhäufigkeit". Ist
      wohl der praktischen Seite geschildet, da der passive part - zumindest
      beim von mir gelebten SM - selbst meist nicht viel tun muss.


      Was ich im übrigen auch interessant finde ist, dass sich dies auch mit
      meinen Erfahrungen mit sm-freien Sex wiederfindet. Insofern auch da
      einer aktiver agieren kann als der prägen sich da auch entweder
      aktiv/passiv Verteilungen aus oder die Sexualität wir sehr aktiv oder
      schläft eher ein.


      Häufig, wie auch wohl im vorliegenden Fall, ist die praktische Frage für jemanden, der die passive Rolle gerade mal ausleben will: Wie kriege ich meinen Partner aus der Sitation heraus zum aktiv werden?

      Das kann sicher so funktionieren, wie @Orban es skizziert hat - im Wege umfangreicher Absprachen. Das wäre allerdings echt nicht meins, es würde wie ich finde dem ganzen jede Leidenschaft und Spannung nehmen. Viel Interessanter finde ich es, wenn sie weiß, wie sie mich im Zweifel auf einer nonverbalen Ebene "wild" macht.

      Die trockene Aufforderung "Schatz, Du bist heute Abend dran mit Dommen" beim Abendessen gehört nicht dazu.Es wird nicht viel bringen, über eine "faire Aufteilung" zu Diskurtieren. Damit switchen klappt, muss der aktive aktiv sein WOLLEN. Und dafür ist es ganz hilfreich, wenn der passive es versteht ihn dazu zu kriegen ....
      *prust* Die trockene Aufforderung finde ich genial! Muss ich mal ausprobieren :D Danke @DGBs Geist !

      Also wir halten es hier relativ gelassen.
      Ich bin eher der passive Typ also ist die "Rollenverteilung" doch recht einfach und strukturiert. Dennoch mag ich auch ab und an mal die aktive Seite ausleben, da ich gemerkt habe - durch Ausprobieren- das ich sie echt mag und auch brauche.
      Allein die Achtung voreinander , bestimmt den Umgang miteinander ..