Distanz und/oder Nähe?!

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      Distanz und/oder Nähe?!

      Jede Beziehung ist einzigartig und richtig, solange beide damit glücklich sind.
      Genauso ist es auch bei einer D/s-Beziehung.

      Dort wird unter anderem mit Distanz und Nähe gespielt.
      Der Herr steht über einem. Wir dienen ihm und machen ihn glücklich. Das ist es, was uns glücklich macht.
      Natürlich nicht im Sinne von Selbstaufgabe.
      Der Herr ist also in der Hierarchie auf einer Stufe, die für uns nicht erreichbar ist.
      Das bringt eine gewisse Distanz in meinen Augen mit sich, die auch benötigt wird, um sich seinem Platz bewusst zu werden.

      Allerdings ermöglicht eine D/s-Beziehung auch das Erreichen einer Tiefe und Nähe, die man in meinen Augen auf keine andere Weise erreichen kann.
      Die Beziehung und auch das seelische Wohl beider Beteiligten benötigt Nähe.
      Worte, Streicheleinheiten, Kuschelphasen, ... in denen beide sich durch ihre Bindung erden können.

      Meine Fragen sind nun:
      Wie viel Distanz und/oder Nähe benötigt eine D/s-Beziehung, damit sowohl das Machtgefälle als auch das seelische Wohl erhalten bleibt?
      Welche Erfahrungen habt ihr bei dem auspendeln dieses Gleich- oder Ungleichgewichts gemacht und womit fühlt ihr euch am wohlsten?

      Gern bin ich auch offen für weitere Denkanstöße und Sichtweisen von eurer Seite ;) .

      Kataleya schrieb:

      Wie viel Distanz und/oder Nähe benötigt eine D/s-Beziehung, damit sowohl das Machtgefälle als auch das seelische Wohl erhalten bleibt?

      Ganz genau so viel wie es BEIDEN gut tut. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Es gibt dafür keine Formel mit der man das nötige (Un)Gleichgewicht berechnen kann.

      Kataleya schrieb:

      Welche Erfahrungen habt ihr bei dem auspendeln dieses Gleich- oder Ungleichgewichts gemacht und womit fühlt ihr euch am wohlsten?

      Hm, auspendeln? :gruebel: Ich weiß nicht wie es bei anderen ist aber für mich gibt es nichts auszupendeln. Ich stehe über Sub, immer. Jedoch nicht einmal 3 und dann irgendwann 7 Stufen sondern schlicht und einfach nur ÜBER Sub. Die Distanz ist immer gleich.


      :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Ein gesundes Mittelmaß ist meiner Meinung nach genau richtig.
      Zu viel ist nicht gut und zu wenig aber auch nicht.

      Wäre eines von beiden schwerer gesichtet, dann könnte für einen Partner, je nachdem, schnell ein Ungleichgewicht entstehen.
      Es gibt ja auch Menschen/Doms, wie auch Subs, die vielleicht nicht so viel Nähe oder Kuscheleinheiten benötigen, wie der andere.
      In diesem Fall würde dann das auspendeln ins Spiel kommen, wo man wahrscheinlich am schnellsten zum Ziel kommt, indem man es einfach anspricht, ob man entweder mehr oder weniger benötigt, haben möchte.

      Ich persönlich habe eigentlich gerne Nähe, das Gefühl von Geborgenheit, kuscheln.
      Da kommt es aber darauf an in welcher Situation. Beim schlafen zum Beispiel ist es bei uns beiden so, dass wir nicht eng umschlungen schlafen können, wir brauchen jeder Platz, von daher wird es dann einfach vor dem schlafen eingebaut.

      Ansonsten kommt es wie gesagt darauf an, wie stressig es gerade ist, wie die Stimmung ist.

      Wenn meinem Partner gerade nicht danach ist kann ich das gut einschätzen und nehme mich dann auch zurück. Sein Empfinden zählt in diesem Moment.
      Da ist es dann aber nicht so, dass das Nähe erhalten mehr oder weniger ist, als die Nähe nicht zu erhalten,
      da hält sich bei uns schon die Waage.
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Ich komme mit dieser Distanz sehr gut zurecht, eben weil sie ja gewollt ist. Mein Dom steht über mir. Es ist die Position, die er
      inne hat. Genauso wie es meine Position ist, ihm zu dienen.

      Genau aus dieser Konstellation ergibt sich ja auch die Nähe, die wir beide lieben. Die Nähe kommt z. B. daduch zustande, das mein
      Dom seine Macht nicht missbraucht.
      Ich frage mich ob nicht gerade durch die Distanz in der Hierarchie und Ordnung eine tiefe Nähe entsteht die ohne dieses Gefälle nicht möglich wäre. So wie die Nähe und Distanz zwischen Eltern und Kindern, es ist klar wer oben steht und wer den Ton angibt, wer folgt, wer Regeln aufstellt und wer sich daran halten muss. Das Kind wird nie die Position der Eltern inne haben aber obwohl die Eltern klar über dem Kind stehen ist eine tiefe Liebe zwischen ihnen gegeben.

      ist es diese elterliche Liebe kombiniert mit der erotischen Liebe die das D/S so schön macht? Ist es die Erinnerung an das Band zu den Eltern oder eher die Erfüllung eines menschlichen Grundbefürfnisses nach Ordnung und Sicherheit die so tiefe Gefühle ermöglicht...ich für meinen Teil habe in einer D/S Beziehung viel tiefere Gefühle als ausserhalb einer Solchen
      @Arphen das hast du wirklich sehr schön beschrieben.

      Ich muss zugeben, dass ich mit der Frage der Distanz so meine Probleme habe, weil ich keine Distanz fühle.
      Von daher wird die goldene Mitte wohl erreicht sein... :pardon:
      Natürlich steht er machttechnisch gesehen über mir, das empfinde ich jedoch nicht als Distanz.
      Es ist ein Fakt, welches gewünscht ist u hat mit Entfernung nur wenig zu tun.
      @Arphen: dein Beitrag gefällt mir gut, das ist schön beschrieben. Vielleicht sehen wir das Wort 'Distanz' oft zu negativ - ich schließe mich nicht aus. Ich kenne den Begriff halt aus meiner Arbeit, wo Distanz zu Klienten ein ganz wichtiger Aspekt für meinen Job ist. Auch nicht unbedingt nur negativ behaftet, da geht es halt u.a. darum, dass man oft aus der Distanz besser hinsehen und entscheiden kann.
      Ansonsten muss ich, was mein Leben mit meinem Herrn betrifft Orion zustimmen, ich empfinde keine Distanz zu ihm, das möchte ich auch nicht. Ob er dieses Distanz empfindet....glaub ich auch nicht, ich werd ihn mal fragen, denke allerdings, ich kenne seine Antwort schon ;)
      Auf jeden Fall eine interessante Diskussion!
      Ich hab mir dazu schon mal ähnliche Fragen gestellt: Funktioniert DS wirklich in einer Spielbeziehung

      Ich für mich benötige für DS eine sehr innige Beziehung und viel Nähe, das schließt für mich keinesfalls aus, dass ich weiß wer oben und unten steht ;)
      Ich möchte diese tiefe Innigkeit einer Liebesbeziehung als Basis einer DS-Beziehung ohne dies habe ich nicht dieses Vertrauen um mich so führen zu lassen, wie ich es eben gerne habe wenn diese zwei tollen Buchstaben im Spiel sind ^^

      Vielleicht ist aber auch meine Liebe generell so gestrickt, dass "automatisch" gewisse DS-Bestandteile enthalten sind, auch wenn es im allgemeinen nicht so betitelt wird, es ist eben diese hingebungsvolle und dienende Art, die ich gerne auslebe und ich auch nicht verstecken möchte. Manchmal fällt es anderen auf, manchmal mir selbst, aber egal, uns gefällt es so, auch wenn wir es nicht 24/7 oder sonst wie nennen.

      Und das alles ist die Basis dafür, dass ich mich im DS so schön fallen lassen kann :love:
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)