Frage an die Dom´s

Zu den Gründen, warum es wichtig ist wurde jetzt ja schon ausführlich geschrieben.

Mir fiel dieser Satz, in deinem ersten Beitrag auf.

Venus1 schrieb:

Und das dann noch schriftlich.

Das Problem hatte ich am Anfang auch.
Reden konnte ich über meine Gefühle aber schriftlich wollte ich das dann nicht.
Was bei mir damit zu tun hatte, dass einfach noch Vertrauen fehlte, ich wollte nicht meine Gefühle mein Erlebtes, bei jemanden schriftlich in der Schublade liegen haben.
Wir haben damals lange darüber geredet und es dann so gehandhabt, dass ich die Schriftstücke wieder mitnehmen durfte.
Irgendwann habe ich sie ihm dann mal gesammelt überreicht, als genug Vertrauen da war.
Vertrauen gerade am Anfang, muss Dom sich auch erarbeiten.

Mir geht es genau umgekehrt.
Schreiben geht, reden nicht.

Sehr wahr, @Schwarze Rose
Und dieser Prozess braucht seine Zeit! Einfühlungsvermögen, Offenheit und Geduld sollten Ihn auszeichnen

Ja, @Feuerpferd, jeder Mensch ist eben anders

Vielen Dank auch für den Hinweis mit der Geduld des Dom´s.
Bin ja jetzt erst ca 3 Wochen dabei, ausgebildet zu werde.
Und mein Dom braucht extrem viel Geduld mit mir^^
Allerdings kassiere ich auch sehr viele Strafen, mehr oder weniger.
Kenne nur sein Punktesystem noch nicht, das verät er mir nicht^^

LG

Ist ein toller Weg, zusammenzukommen, finde ich. Ein Ziel haben und gemeinsam dort hingehen. Und sehr schön eine Ja/Nein-Patt-Situation aufgelöst.

Venus1 schrieb:

@Silencer - deine Antwort musste ich öfters lesen, aber sie ist sehr hilfreich für mich.

Es freut mich, wenn ich dir helfen konnte.

Dass es für den Dom wichtig ist, wie es Dir geht, wurde ja oft genug geschrieben, häufig zeigen sich Auswirkungen einer Session ja auch erst Tage später, wenn Ihr längst wieder räumlich getrennt seid. Ebenso wichtig ist meines Erachtens aber auch Deine Beschäftigung mit Dir selbst. Durch die regelmäßige Beschäftigung mit dem Thema wirst Du ganz automatisch sensibler für Dich und Deine Befindlichkeiten und bist dadurch auch irgendwann viel eher in der Lage, Störungen wahrzunehmen und ggf anzusprechen. Im Idealfall dann nicht erst später im Tagebuch sondern direkt in der Situation wo sie auftreten.
Das Tolle daran ist, dass solche Übungen auch im "normalen Leben" richtig nützlich sein können.

Hallo an Alle,

ich muss euch immer wieder danken. Für mich ist es wie ihr wisst, sehr anstrengend und schwierig über mich selber zu schreiben, oder überhaupt Gefühle zu äußern. In meiner Familie kennen mich alle nur "stark", als Löwenmutter usw.
Schon das einfache, es geht mir nicht gut, fällt mir schwer zusagen, geschweige denn zu schreiben.
Selbst wie jetzt mit einer festgesetzen Bronchitis wäre ich nie zum Arzt gegangen, wenn mein Dom nicht gewesen wäre. Ich frage mich wie er das so mitbekommt, da wir räumlich weit auseinander sind. Bekommt er das echt mit, wie ich mich ausdrücke, egal ob telefonisch oder schriftlich. Wie macht ihr das?

LG

Venus1 schrieb:

Wie macht ihr das?

Das ist eine ausgesprochen gute Frage!

Ich weiß, es wird immer gesagt "Doms können nicht hellsehen". Müssen sie auch nicht, aber @Phylax kann zB. definitiv in meine Gedanken und auch meine Gefühle sehen.
Dazu braucht es einen Dom, der Interesse an seiner Sub hat, Empathie für sie und eine Sub, die ihm uneingeschränkten Zugang zu ihrer Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Dafür wiederum braucht es sehr großes Vertrauen. Das kann nicht in 3 Wochen entstehen.

Mein Rat an Euch ist: lasst Euch Zeit!

Lass Dich von ihm führen, soweit Du ein gutes Gefühl dabei hast. Wenn Du Bedenken bekommst oder etwas nicht verstehst, rede mit ihm so offen wie möglich darüber. Ein guter Herr wird Dir versuchen zu erklären, warum er was tut oder es eben nicht tut. Er wird versuchen, Vertrauen aufzubauen und Sicherheit geben.
Beide müssen offen sein.

Ich persönlich denke, dass das ein sehr wichtiger Grund ist, Dich das aufschreiben zu lassen. Gerade, weil Du Dir damit schwer tust, musst Du Dich intensiver mit Dir und Deinen Gefühlen auseinandersetzten, als wenn Du es "nur" sagst.

Das ist gut so. Siehe es als Chance Dich selbst besser kennen zu lernen.

Viel Spaß beim Entdecken!

Venus1 schrieb:

In meiner Familie kennen mich alle nur "stark", als Löwenmutter usw.

Nur mal so als Anmerkung oder auch Anregung, auch in der Bottom Position ist Stärke erwünscht. Es heißt nicht, nur weil jemand devot ist, darf/soll er/sie nicht stärke zeigen.

Venus1 schrieb:

Ich frage mich wie er das so mitbekommt, da wir räumlich weit auseinander sind. Bekommt er das echt mit, wie ich mich ausdrücke, egal ob telefonisch oder schriftlich. Wie macht ihr das?

Tja, das wenn wir verraten, ist doch der ganze Zauber weg
Es gibt etwas wie die Meta-Ebene, die ganz unbewusst wahrgenommen wird. Es gibt ja auch Menschen, die sich blind verstehen, ohne das jemand etwas sagen muss. Geht natürlich nicht die ganze Zeit, aber zu einigen Sequenzen funktioniert das recht gut. So bekommen wir über sog. Mikroexpressionen, wenn wir jemanden sehen, auch Mimikveränderungen mit, obwohl wie sie nicht bewusst wahrnehmen. Diese Regungen liegen unter der Wahrnemungsschwelle von ca. 500 Millisekunden. Aber jetzt wird es zu technisch.
Ähnliches passiert in der Art des Schreibens, die Wortwahl, sogar manchmal nur die Reihenfolge. Die Emoji die gewählt werden und und und.
Sowohl die Anwendung, wie der Empfang analysiert da ganz unbewusst unser Verhalten.
Zu erlernen dies sowohl aktiv, wie auch passiv bewusst aufzunehmen ist sehr langwierig und auch anstrengend, da man von der Automatik in die manuelle Steuerung wechseln muss.

Hallo an Alle,

PA1976 das ist auch eine gute Aussage, das der ganze Zauber dann weg wäre. Gefällt mir. Ich kenne mich zwar vom Job her mit Empatie usw. aus, aber nur wenn man mir direkt gegenüber steht.
Es fällt mir auch sehr leicht anderen zu Helfen.
Ich danke euch für die direkten und ehrlichen Antworten.

LG

Obwohl @Silencer und ich eine sehr offene Gesprächsebene gefunden haben, hat das Führen meines Tagebuchs eine völlig andere Ebene der Kommunikation.

Während ich meine Gedanken schriftlich festhalte, gibt es in diesen Momenten nur mich und das Papier. Wenn mein Dom mir nicht gegenüber sitzt, kann ich auf eine ganz besondere Art zu mir selbst finden: Ich muss mich nicht ihm erklären, sondern kann ganz unbedarft und ohne Erläuterungen meine eigenen Gedanken und Gefühle darstellen. In erster Linie schreibe ich es nur für mich auf und sehe das Aufschreiben eher als Selbstgespräch.

Für den Anfang musst du ja auch nicht über sämtliche Gefühle von A bis Z schreiben (übertrieben gesagt), vielleicht reicht es zum Einstieg einfach deine Gedanken/Meinungen über Erlebtes aufzuschreiben. Wenn du soweit bist, kannst du die Zahlenskala, wie @Chardonnay oben beschrieb, mit einfließen lassen und im nächsten Schritt die Zahlenvergabe erläutern. Vielleicht findest du auf diesem Weg einen Zugang zu Äußerungen über deine Gefühle.

Egal wie, nimm dir die Zeit, die du brauchst und gehe es in kleinen Schritten an.

@Sabirna, vielen Dank das du dich gemeldet hast.. Silencer hat auch schon erklärt, das es eher für dich selbst ist das Tagebuch. Ich lerne es mittlerweile seit ich hier bin in kleinen Schritten.
Das schöne ist seit ich mich hier angemeldet habe, das ich überall wertvolle Tipps erhalte die mir sehr helfen.
Da mein Dom auch sehr viel Wert darauf legt mit anderen in Kontakt zu kommen. Was mir hier auch hilft, weil eigentlich bin ich ja überhaupt nicht zahm, ist das ich ruhiger und entspannter werde.

Also immer wieder Danke Danke Danke an Alle.

LG

Da hier schon viel positives gesagt wurde, möchte ich auch auf die Gefahren hinweisen. Ein weiterer Grund warum Dom möchte, dass Sub ein Tagebuch führt ist einfach, die Faszination in die Psyche eines Menschen einzudringen. Dann geht es weniger um die bereits erwähnten Punkte. Aber natürlich gehe ich an dieser Stelle nicht davon aus, dass es so ist!