Widersprüchliche Situationen (Je mehr Stress, desto Lust?)

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      Widersprüchliche Situationen (Je mehr Stress, desto Lust?)

      Hallo und guten Morgen,

      mir fällt sehr oft auf, dass ich, wenn mir etwas vor allem auf der Arbeit so richtig auf den Zeiger geht, ich kurz vorm verzweifelten Wut-und Heulausbruch stehe wegen der Unfähigkeit anderer, insbesondere dann, wenn einem einfach nicht geholfen wird,
      ich mir in genau solchen Momenten nichts sehnlicher wünsche, als einfach nur nach Hause zu gehen und mich von einem Mann mal so richtig bis zur totalen Wehrlosigkeit fesseln zu lassen, bis mir jeglicher Handlungsfreiraum genommen wird und ich einfach nur "benutzt" werde.

      Wie passt das zusammen?

      Ich meine, ich fühle mich ja dann im Job eigentlich schon total schlecht, weil ich eben allein ohne Hilfe nicht weiterkomme, etwas nicht verstehe und es nicht erledigen kann. Ich fühle mich dann so unwissend und nutzlos...obwohl ich manches ja auch überhaupt noch nicht wissen kann...

      Wie passt da das Gefühl bzw. die Sehnsucht rein,
      sich ausgerechnet dann erst recht jemandem total ausliefern zu wollen und wirklich hilflos zu sein?

      Irgendwie beunruhigt mich das total. :-/

      Würde mich wirklich sehr über eure Gedanken zu freuen und eventuelle Erklärungen.

      LG
      LittleFlower
      Wahrscheinlich der Wunsch nach klaren Strukturen, der Wunsch danach den Kopf endlich abschalten zu können und das Leben zu genießen :) Viele Menschen haben Sex oder auch sexuelle Dinge um ein wenig Stress abzubauen. Das ist nicht ungewöhnlich sofern es nicht in ungesunde Handlungen umschlägt :)

      Bei mir selbst kommt es auf die Art vom Stress an, emotionalen Stress kann ich nicht gut über BDSM und Sex kompensieren, wenn ich emotional fertig bin (Todesfall, etc) dann habe ich null Lust darauf. Beruflicher Stress (positiver und negativer) ist für mich etwas das durch Sex/BDSM durchaus gut abgebaut werden kann.

      Ups gerade noch gefunden: Gesteigerter Drang nach Schmerzen in Stressituationen
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      dazu empfinden wir doch alle stress oder den umgang damit etwas anders als der nebenmensch. was du sagst finde ich keineswegs ungewöhnlich. je mehr ich an verschiedenen dinge denken muss und je mehr mich die dummheit anderer aufregt, desto schneller muss ich nach hause in meine ketten und mich einfach zurückziehen....ruhig werden...darauf konzentrieren was wichtig ist....ihm zu gefallen :)

      von daher würde ich dir sagen, dass du dich da nicht beunruhigen musst.
      Freut sich immer über liebe PM.s... :)
      Liebe @LittleFlower

      Der Stress im Job fordert uns heraus , sehr selbständig und mit kompletter Verantwortung alles allein zu stemmen . Diese innere Überforderung wollen wir gern kompensieren in dem wir wieder die komplette Verantwortung abgeben - durch fesseln , ausgeliefert sein , nicht verantwortlich , sondern nur da zu sein .
      Das befreit vom inneren Druck - den einen mehr , den anderen weniger .
      Jeder hat unterschiedliche Kompensationen damit klar zu kommen .
      Ich genieße den beruflichen Stress und die Verantwortung als Leitende - bin aber trotzdem sehr froh mal nicht entscheiden zu müssen im Spiel und dann auch zu dienen aber nicht zu entscheiden womit und wie .
      Es ist wohl das Bedürfnis sich von den Verantwortlichkeiten zu befreien

      My 2 Cents
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Ich hab den Drang auch, wenn mir mal wieder alles über den Kopf wächst, aber am meisten wenn ich am verzweifeln bin. Das ist wie in ganz vielen Emotionen zu ertrinken und da hab ich auch den Drang gefesselt und gehalten zu werden. Da gehts auch nicht um spielen, sondern einfach sich sicher zu fühlen.

      Was jetzt neu dazu kam, war auch der Drang nach Schmerz, allerdings bin ich da zumindest ganz vorsichtig, weil Schmerz unter den falschen Vorraussetzungen eben doch schlecht sein kann, auch wenn man es grad wirklich will...
      Ich bin gerne im Stress 'aktiv'.
      Selbst wenn ich mich ziere und mein Partner sich durchsetzt, erkenne ich spätestens währenddessen, dass er wieder mal Recht hatte. Er weiß oft besser als ich, was ich brauche.
      Es ist wie eine Reise zu mir selbst, in eine andere Welt. Dadurch relativiert sich alles andere. Es erfüllt mich so sehr, dass vieles anschließend erstmal nichtig ist, was vorher so relevant erschien.
      Auch ich, liebe @LittleFlower, sehe da keinen Grund, beunruhigt zu sein.
      Mir geht es da sehr ähnlich. Die Stärke, die mir meine Unternehmung sehr oft psychisch und auch physisch abverlangt schreit manchmal danach, die Verantwortung und Kontrolle abgeben zu können, meinen Kopf auszuschalten, "frei" sein zu können, zu dürfen.
      Es ist wie eine Waage mit zwei Schalen...beide Seiten gehören zu mir und ausgeglichen ist es am schönsten :)
      Dem kann ich nur beipflichten , wenn ich im beruflichen Umfeld nicht nur wegen meinem verflixten Pefektionismus mit 180 herumheize und vergessene , nicht erledigte Sachen " geraderücke" - dann gehen mir so ähnliche Gedanken durch den Kopf . :monster:
      Ich versuche dann den positiven vom unnützen Stress zu trennen .
      Nix machen müssen und abschalten können ist für die eigenen Energiereserven doch total wichtig und die Dinge , an denen man Freude und Genuß hat .
      Aber ich arbeite daran und es gibt Besserungen , manchmal hilft ein liebevoller " Bremser" von außen . :coffee: