Der/die Autor/in möchte auf eigenen Wunsch anonym bleiben.
Er/sie hat aber ausdrücklich darum gebeten, dass ihr die Geschichte liken sollt, auch wenn mir dann die Likes zugeschrieben werden. Wenn euch die Geschichte gefallen hat, dann freut er/sie sich umso mehr über eure Kommentare und wird sie hier mitlesen.
.♥.— 12. Dezember —.♥.
╔═══════════.♥.═══════════╗
Nur ein Wort
╚═══════════.♥.═══════════╝
von
Anonym
—.♥.—
Er/sie hat aber ausdrücklich darum gebeten, dass ihr die Geschichte liken sollt, auch wenn mir dann die Likes zugeschrieben werden. Wenn euch die Geschichte gefallen hat, dann freut er/sie sich umso mehr über eure Kommentare und wird sie hier mitlesen.
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Nur ein Wort
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von
Anonym
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„Jetzt.“
Deine Stimme ist leise, kaum hörbar. Aber es ist auch nicht das, was Du sagst. Es ist das Wie, der mitschwingende Subtext, das Timbre, das sofort meine Aufmerksamkeit weckt und mich instinktiv in Hab-Acht-Stellung gehen lässt. Du brauchst nicht mehr als dieses eine Wort. Ich weiß genau, was Du von mir erwartest.
Ich stehe auf und schließe die Tür zum Treppenhaus ab. Wir sind nicht alleine im Haus und gewisse Dinge brauchen keine zufälligen Beobachter. Deine Augen folgen mir durch den Raum. Ich spüre Deine Blicke wie eine körperliche Berührung. Auch ohne Dich zu sehen, kenne ich Deinen Anblick, wie Du am Schreibtisch sitzt, den Stuhl zu mir gedreht, mit diesem Pokerface, das ich so liebe und gleichzeitig hasse. Ausdruckslose Mimik, aber in den Augen diese Dir eigene Mischung aus Vorfreude, Überlegenheit und Sadismus. Du malst Dir aus, was Du gleich mit mir anstellen wirst. Und Du freust Dich darauf, mich leiden zu sehen.
Es wird keine Strafe sein. Die gab es gestern, wohlverdient für mein etwas loses Mundwerk. Heute willst Du Spaß haben, mich fordern. Du nennst es „Training“. Ich rede zu viel, vor allem zu viel freches Zeug und Du hast die Lektion dazu für heute angekündigt. Du weißt, wie sehr mich mein Versagen und die immer wieder auftretenden Gedanken an meine Unzulänglichkeit aus dem Konzept bringen können. Dass Du mehr fordern und weiter gehen kannst, wenn keine Strafe im Raum steht. Deshalb hast Du bis heute gewartet. Und auch wenn ich weiß, dass ich dem nicht entgehen kann, hatte ich doch ein wenig gehofft, Du würdest es ruhen lassen.
Langsam entkleide ich mich. Ich kann es nicht leiden, dabei beobachtet zu werden. Und natürlich weißt Du das und genießt es gerade deshalb. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht einfach rasch die Kleidung in die Ecke zu feuern. Was gäbe ich in diesen Momenten für die laszive Eleganz einer erotischen Tänzerin, wo es bei mir doch nur zum Seekuhballett reicht. Doch diesen Gedanken lasse ich nicht laut werden. Du erlaubst nicht, dass ich lästerhaft über mich rede. In Deinen Augen bin ich perfekt, so wie ich bin.
Ich gehe zu Dir und sinke auf die Knie. Sanft streichelt Deine Hand meine Wange und ich schmiege mich an sie. Ich liebe die Ruhe, die mich überkommt. Hier unten zu Deinen Füßen, an dem Platz, der nur mir gehört. An den ich gehöre.
„Du erinnerst Dich an die Anweisungen?“
Ich nicke. Du hattest Dich gestern sehr klar ausgedrückt. „Der Advent ist eine Zeit der Besinnung und der Einkehr“, hattest Du gesagt,„Zeit für Dich, die Momente der Stille zu genießen.“ Ich verfluche zum wiederholten Mal meine vorlaute Art. Ich hätte wissen müssen, dass ich mich nicht mit Argumenten und immer neuen Anmerkungen vor etwas drücken kann. Im Gegenteil. Und die Konsequenz daraus ist, dass Du mich zum Schweigen verdonnert hast. Heute Abend, von dem Moment an, an dem Du das Kommando gegeben hast, habe ich nur noch ein Wort. Nicht mehr. Bis Du mit mir fertig bist und den Bann aufhebst.
Der Moment der Entspannung ist vorbei, ich spüre die Veränderung in Deiner Ausstrahlung. Du hauchst einen Kuss auf meine Stirn, dann schiebst Du mich von Dir.
„Geh auf Deine Position“, knurrst Du. Ich küsse Deine Hand und stehe auf. Wie so oft staune ich über die Veränderung, die mit Dir vorgeht, wenn Du den Sadisten in Dir rauslässt. Deine Stimme verändert sich, wird rau und stählern und doch gleichzeitig immer auch etwas amüsiert.
Es ist dunkel draußen, doch durch die breiten Flügeltüren zum Balkon kann ich ein paar Schneeflocken erkennen. Lautlos fallen sie herab, bis sie auf der Brüstung schmelzen. Noch ist es zu warm für eine Schneedecke, aber Weihnachten ist noch ein paar Tage entfernt und ich gebe die Hoffnung auf Schneemänner und Schneeballschlachten nicht auf. Ob jetzt auch ein paar Nachbarn am Fenster stehen und den ersten Schneefall beobachten? Ich verdränge den Gedanken schnell. Ich möchte lieber nicht darüber nachdenken, dass sie zwischen den Schneeflocken auch unsere Fenster sehen können. Vor allem das eine bodentiefe Fenster, vor dem eine nackte Frau mit gespreizten Beinen steht. Warum nur kannst Du mich nie die Vorhänge schließen lassen?
Hinter mir höre ich vertraute Geräusche. Du öffnest die Whiskydose, die einzige, in der keine Flasche Single Malt steht. Das perfekte Versteck für Flogger, Augenbinde und Knebel. Was davon wirst Du verwenden? Du läufst hin und her, legst die Dinge bereit, die Du gleich brauchen wirst. Ich drehe mich nicht um. Für mich spielt es keine Rolle, was Du planst. Es ist nicht wichtig, es genügt mir zu wissen, dass Du Dir nimmst, was Du willst. Dass ich Dir diene.
„Heute kein Knebel … schließlich musst Du ja sprechen können, nicht wahr?“, flüsterst Du in mein Ohr. Ich nicke stumm und unterdrücke krampfhaft ein instinktives „Ja, Herr!“. Nur ein Wort! Fast hätte ich es mit meiner Antwort vertan. Und auch wenn es diesbezüglich keine Vorgaben von Dir gab, weiß ich doch, welches Wort Du mir damit erlauben wolltest: Gnade. Das Wort für den Moment, an dem ich nicht mehr kann. Der Moment wird kommen, da bin ich sicher. Ich kenne Dich und Deine Vorlieben mittlerweile sehr genau.
—.♥.—
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon ()