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Bitte liked jedoch nicht diesen Beitrag, da er nicht von dem Autor eingestellt wurde, sondern im Rahmen des Geschichtenadventskalender. Der Autor wird, sofern er möchte, zeitnah hier eine Antwort posten. Diese dann bitte liken, so dass eure Likes auch bei ihm ankommen.
.♥.—18. Dezember—.♥.
╔══════════.♥.══════════╗
Adventskalender
╚══════════.♥.══════════╝
von
@Lemming
—.♥.—
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Adventskalender
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von
@Lemming
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Prolog
"Du wolltest doch abnehmen." Sie rief es so laut, dass bald jeder Zeuge werden musste, der sich gerade zufällig auf der gleichen Etage des großen Kaufhauses befand, und ich glaubte, dass alle Blicke schlagartig auf uns gerichtet waren. Ich hielt den überdimensionierten Adventskalender noch in den Händen und fühlte mich von aller Welt ertappt. Dabei hatte ich gar nicht daran gedacht, diesen völlig überteuerten Adventskalender zu kaufen und wusste nicht mal mehr, warum ich ihn in den Händen hielt. Vielleicht wegen dem schönen Motiv und seiner edlen Verpackung. Ich legte den Kalender mit stoischer Ruhe zurück auf den großen Aktions-Pappaufsteller, auf dem die ganzen Weihnachtsköstlichkeiten aufgetürmt waren.
Lisa erschrak, als sie mir in die Augen und dazu meinen Gesichtsausdruck sah. Ihr war sofort klar, dass sie etwas falsch gemacht hatte. Sie hatte viel zu laut gesprochen und mich damit auf irgendeine Art vor den anderen Kunden bloßgestellt. Sie kam aus einem anderen Gang und hatte mich plötzlich mit dem Kalender in der Hand gesehen und sich überhaupt nichts dabei gedacht, als dieser Satz, der sich noch als großer Fehler herausstellen sollte, aus ihr herausplatzte.
Auf dem Heimweg sprach ich kein Wort und Lisa wurde auf dem Beifahrersitz immer kleiner. Anfangs hatte sie noch zaghaft versucht, sich mit mir zu unterhalten, aber ich antwortete nur mit kurzen, maximal zweisilbigen brummigen Geräuschen. Ich lenkte den Wagen in die Garage, half dabei, die Einkäufe ins Haus zu bringen, und zog mich wortlos in mein Arbeitszimmer zurück.
Auch wenn es ihr schwer fiel, gab Lisa mir Zeit, mich zu beruhigen. Sie wusste, dass ich nicht zuerst auf sie zugehen würde, dass es aber auch nichts brachte, mir gleich hinterherzulaufen. Gut fünfzig Minuten waren vergangen, als sie leise die Tür öffnete. Aber ich hatte den verführerischen Klang ihrer hohen Absätze bereits gehört, als sie sich auf mein Zimmer zubewegte. Lisa hatte die Zeit genutzt, sich umzuziehen. Sie trug das eng geschnittene rote Strickkleid, das ihr bis knapp übers Knie reichte, und einen breiten Gürtel aus weichem Leder, mit großer Schnalle. Dazu hatte sie die Stiefel angezogen, die sie nur in der Wohnung trug, wenn sie mir gefallen wollte, oder wenn ich sie dazu aufforderte, weil ich es so sehr mochte, wenn sich weiße Stricke um das schwarze Leder schlangen, wenn ich ihre Fußgelenke fesselte. Und ein bisschen frisiert hatte sie sich auch und ihre Lippen rot geschminkt, was vorzüglich zu ihrem eher blassen Teint passte.
"Darf ich reinkommen?"
Ich sah sie an und seufzte. So wie sie dastand, konnte ich ihr keine Sekunde mehr böse sein. Ich liebte sie, wie noch nie eine Frau zuvor. Aber ich konnte nicht so schnell umschalten und einfach so tun, als wäre nichts gewesen, obwohl ja strenggenommen eigentlich gar nichts war. Das zuzugeben war ich aber zu stolz. Und deshalb musste ich sie noch zappeln lassen, und sie musste sich anstrengen, und Reue zeigen... und ich tat mir selber weh dabei.
"Ja", brummte ich nur, und sah wieder auf den Bildschirm, obwohl ich viel lieber Lisa angesehen hätte, wie sie sich elegant auf mich zubewegte.
"Es tut mir leid", sagte sie, als sie versuchte, sich an mich zu schmiegen. In der Luft lag ein Hauch Parfüm, das mir wohldosiert die Nase hoch kroch und Besitz von mir ergriff. Ich drohte butterweich zu werden, versteifte mich aber gleichzeitig und tat, als würde sie mich überhaupt nicht berühren.
"Ich werde morgen früh noch mal in die Stadt fahren und dir diesen Kalender holen."
"Lisa. Darum geht es doch gar nicht." Ich wand mich endlich vom Bildschirm ab und drehte meinen schweren Bürostuhl in Lisas Richtung. Beim Anblick meiner wunderschönen Freundin wurde mir schwummerig. Der Duft, den sie um uns herum verströmte, tat sein Übriges. Aber ich musste stark bleiben, durfte jetzt nicht nachgeben. Und so fasste ich sie nicht an, sah ihr fest in die Augen und blieb ernst.
"Du kannst doch nicht einfach durch den ganzen Laden schreien, als wenn ich fett wäre und nicht für mich selbst entscheiden könnte."
Lisa senkte ihren Blick und knabberte an ihrer Unterlippe, wie sie das manchmal tat, wenn sie verlegen wurde. Ich hatte das Gefühl, als wenn sie gleich anfangen würde zu weinen, und da griff ich sanft nach ihrer Hand. Ihr Blick richtete sich wieder auf.
"Es tut mir doch leid und ich möchte mich entschuldigen und als Wiedergutmachung möchte ich dir den Kalender schenken. Was ich sagte ist doch völliger Quatsch. Ich hatte nur an unser Gespräch gedacht, als Du sagtest, dass Du vor Weihnachten noch ein paar Pfund runter haben wolltest, bevor das große Mästen bei den Verwandten beginnt."
Nun hatte ich auch ihre andere Hand umfasst und strich mit meinen Daumen zärtlich über Lisas Handrücken. Ihr Blick war beinahe flehend, weil sie hoffte, dass ich endlich einlenken würde. Sie kniete aufrecht zwischen meinen Beinen und wartete auf eine Reaktion von mir, dabei genoss sie bereits sichtlich die zärtliche Berührung an ihren Händen, die sie langsam beruhigte.
"Ich habe eine andere, bessere Idee", sagte ich schließlich. "Du wirst mein lebender Adventskalender sein, jeden Tag, wenn ich von der Arbeit nachhause komme, oder wenn ich dich am Wochenende dazu auffordere. Die süßeste Versuchung die ich mir vorstellen kann, süßer als Schokolade, und ganz bestimmt auch für Diabetiker geeignet."
Plötzlich hatte ich den Ausweg gefunden und ich musste nicht mehr den kalten Stein spielen, weil ich von meiner Idee selbst überwältigt war. So konnte ich ohne Gesichtsverlust wieder Herr im Hause sein. Ich musste nur noch Lisa überzeugen. Aber da machte ich mir keine großen Sorgen. In ihrer Position erklärte sie sich zu allem bereit, ohne mögliche Konsequenzen zu bedenken. Ich zog sie zu mir heran und sie schnurrte in meinen Armen, als ich sie fest umschloss und an mich drückte...
Der 18. Tag
Am 18. Tag klang ihre Stimme noch nervöser, fast schon zittrig, als sie sich meldete.
"15 Minuten", sagte ich nur, und legte wieder auf. Sie wusste, dass sie sich bereit machen musste, so wie in den vergangenen 17 Tagen auch. Sie wusste nie genau wann ich anrufe und auch nicht, wie viel Zeit ich ihr ließ. Am ersten Tag hatte ich ihr 25 Minuten gegeben, am Vortag nur 10. Meine Angaben waren aber nur ein Richtwert, an dem sie sich orientieren konnte. Aber ich konnte auch etwas eher da sein, oder später, das lag ganz bei mir. Ihr blieb also keine Zeit, zu trödeln.
Ich stellte mir vor, wie sie jetzt durchs Haus lief, wusste aber nicht, wie weit sie schon vorbereitet war, wenn ich anrief. Vor den Spiegel musste sie aber ganz sicher noch. Wenn sie die Zahlen zu früh aufmalte, war die Gefahr zu groß, dass sie verwischten. Am ersten Tag war die Eins noch spiegelverkehrt. Ich machte ein Foto davon, das ich ihr später zeigte, als sie auf dem Sofa in meinen Armen lag. Und dann haben wir beide gelacht.
An den ersten Tagen waren die Zahlen noch ziemlich schief. Die Zwei war eine echte Herausforderung, aber auch die Vier. Dann wurden die Zahlen ansehnlicher. Lisa hatte heimlich geübt. Sie weiß nicht, dass ich die mit schwarzem Edding vollgekritzelte Pappe gefunden habe. Die hat sie sich wohl umgebunden und sich damit vor den Spiegel gestellt. Mittlerweile waren wir zweistellig geworden. Gut, dass ich jeden Tag ein Foto davon gemacht habe. Die Bilder werden uns eine schöne Erinnerung sein, da sie auch noch die Spuren dokumentieren, die ich hinterlassen habe.
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