Liebe alle,
seit zwei, drei Jahren taste ich mich an BDSM heran. Aktuell liegt eine große Vorliebe von mir auf Shibari und ich habe auch einen Rigger (Spielbeziehung), mit dem das Fesseln sehr gut klappt, ich fühle mich sehr wohl bei ihm.
Gestern kam es zu einer Situation, wie wir sie noch nie so eindeutig hatten. Ich bin aktuell erkältet und sagte gestern: Keine Fesselung über Kopf bitte. Später gab ich ihm einen Freifahrtschein, mit mir zu tun, was er möchte. Ich hatte das große Bedürfnis, mich ihm ganz hinzugeben. Und was tat er? Er fesselte mich über Kopf... Ich habe nicht nein gesagt, ich habe es geschehen lassen. Ich habe die Fesselung sehr genossen, mich ganz hineingegeben. Er fragte auch mehrmals, ob es mir gut geht, ich bestätigte das. Als ich aufgrund des Drucks im Kopf (wegen der Erkältung und dem Über-Kopf-Hängen) sagte, ich möchte runter, hat er mich sofort abgefesselt. Na ja, heute hab ich trotzdem Petechien im Gesicht... Merke: Keine Über-Kopf-Fesselungen bei Erkältungen...
Später habe ich nochmal mit ihm drüber gesprochen, warum er mich über Kopf gefesselt hat, obwohl ich sagte: heute nicht. Er meinte, es fühlte sich in dem Moment richtig an. Eine andere Begründung konnte er nicht geben.
Ich war die ganze Nacht sehr aufgewühlt. Bin es heute auch noch. Ich habe versucht, sauer auf ihn zu sein, aber ich kann es nicht. Vielleicht sollte ich sauer auf ihn sein? Ich weiß es nicht. Ich habe meinen Teil reflektiert und muss zugeben, dass ich uneindeutige Signale gesendet habe gestern - er hat aber auch die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen, also tragen wir beide unseren Anteil an dieser Situation.
Vor allem aber merke ich: Schei*e, ich steh drauf. Ich steh drauf, wenn er "über meine Grenzen" geht. Ich bin ehrlich: Mein Verstand hat gestern nein gesagt. Es ist so waaahnsinnig vernünftig und korrekt und so, bei Erkältungen nicht über Kopf zu fesseln. Alles andere in mir wollte sich jedoch hingeben, hat die Fesselung genossen und auch die Tatsache sehr willentlich und sehenden Auges akzeptiert, dass er "über meine Grenze" gegangen ist. Und das ist so verdammt unvernünftig. Ich fürchte also, wir sind im Bereich CNC? Falls das da reinpasst? Ich weiß, dass er definitiv auf CNC und einvernehmlichen "Zwang" steht, das sagte er schon. Nur gab es gestern keinen Meta-Konsens, das besorgt mich etwas. Andererseits bin ich mir sicher, wenn ich ein eindeutiges Nein (nochmal) kommuniziert hätte, hätte er sich auch dran gehalten. Das alles ist so unvernünftig und verwirrend und ich fühle mich auch ein bisschen... weiß nicht, dumm, naiv? Irgendein Teil in mir sagt, ich sollte ihm böse sein. Aber ich bin es nicht. Ich bin erregt.
Ich hätte also gerne Tipps und Ratschläge von Menschen, die mit dieser Spielart vertraut sind. Ich weiß, ich muss mit ihm darüber sprechen. Mir macht diese Erkenntnis an mir aber noch Angst. Kann ich mir selbst vertrauen, dass ich "echte" Grenzen kommunizieren kann? Kann ich ihm vertrauen, dass er "echte" Grenzen erkennt/einhält? Oder ist das doch einfach nur gefährlich und ich sollte lieber Abstand zu ihm einnehmen, wenn er ein Nein nicht akzeptiert? Muss ich lernen, vernünftiger zu sein und zu einem einmal gesetzten Nein zu stehen und dann Konsequenzen zu ziehen?
Frage also: Könnt ihr mir irgendwie Tipps geben, wie ich mit dieser Neigung an mir umgehen kann? Wie man mit dieser Neigung eine zwischenmenschliche (Spiel-)Beziehung verantwortungsvoll gestaltet? Worauf ich achten muss?
Ich bedanke mich im Voraus!
Ropekitten
seit zwei, drei Jahren taste ich mich an BDSM heran. Aktuell liegt eine große Vorliebe von mir auf Shibari und ich habe auch einen Rigger (Spielbeziehung), mit dem das Fesseln sehr gut klappt, ich fühle mich sehr wohl bei ihm.
Gestern kam es zu einer Situation, wie wir sie noch nie so eindeutig hatten. Ich bin aktuell erkältet und sagte gestern: Keine Fesselung über Kopf bitte. Später gab ich ihm einen Freifahrtschein, mit mir zu tun, was er möchte. Ich hatte das große Bedürfnis, mich ihm ganz hinzugeben. Und was tat er? Er fesselte mich über Kopf... Ich habe nicht nein gesagt, ich habe es geschehen lassen. Ich habe die Fesselung sehr genossen, mich ganz hineingegeben. Er fragte auch mehrmals, ob es mir gut geht, ich bestätigte das. Als ich aufgrund des Drucks im Kopf (wegen der Erkältung und dem Über-Kopf-Hängen) sagte, ich möchte runter, hat er mich sofort abgefesselt. Na ja, heute hab ich trotzdem Petechien im Gesicht... Merke: Keine Über-Kopf-Fesselungen bei Erkältungen...
Später habe ich nochmal mit ihm drüber gesprochen, warum er mich über Kopf gefesselt hat, obwohl ich sagte: heute nicht. Er meinte, es fühlte sich in dem Moment richtig an. Eine andere Begründung konnte er nicht geben.
Ich war die ganze Nacht sehr aufgewühlt. Bin es heute auch noch. Ich habe versucht, sauer auf ihn zu sein, aber ich kann es nicht. Vielleicht sollte ich sauer auf ihn sein? Ich weiß es nicht. Ich habe meinen Teil reflektiert und muss zugeben, dass ich uneindeutige Signale gesendet habe gestern - er hat aber auch die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen, also tragen wir beide unseren Anteil an dieser Situation.
Vor allem aber merke ich: Schei*e, ich steh drauf. Ich steh drauf, wenn er "über meine Grenzen" geht. Ich bin ehrlich: Mein Verstand hat gestern nein gesagt. Es ist so waaahnsinnig vernünftig und korrekt und so, bei Erkältungen nicht über Kopf zu fesseln. Alles andere in mir wollte sich jedoch hingeben, hat die Fesselung genossen und auch die Tatsache sehr willentlich und sehenden Auges akzeptiert, dass er "über meine Grenze" gegangen ist. Und das ist so verdammt unvernünftig. Ich fürchte also, wir sind im Bereich CNC? Falls das da reinpasst? Ich weiß, dass er definitiv auf CNC und einvernehmlichen "Zwang" steht, das sagte er schon. Nur gab es gestern keinen Meta-Konsens, das besorgt mich etwas. Andererseits bin ich mir sicher, wenn ich ein eindeutiges Nein (nochmal) kommuniziert hätte, hätte er sich auch dran gehalten. Das alles ist so unvernünftig und verwirrend und ich fühle mich auch ein bisschen... weiß nicht, dumm, naiv? Irgendein Teil in mir sagt, ich sollte ihm böse sein. Aber ich bin es nicht. Ich bin erregt.
Ich hätte also gerne Tipps und Ratschläge von Menschen, die mit dieser Spielart vertraut sind. Ich weiß, ich muss mit ihm darüber sprechen. Mir macht diese Erkenntnis an mir aber noch Angst. Kann ich mir selbst vertrauen, dass ich "echte" Grenzen kommunizieren kann? Kann ich ihm vertrauen, dass er "echte" Grenzen erkennt/einhält? Oder ist das doch einfach nur gefährlich und ich sollte lieber Abstand zu ihm einnehmen, wenn er ein Nein nicht akzeptiert? Muss ich lernen, vernünftiger zu sein und zu einem einmal gesetzten Nein zu stehen und dann Konsequenzen zu ziehen?
Frage also: Könnt ihr mir irgendwie Tipps geben, wie ich mit dieser Neigung an mir umgehen kann? Wie man mit dieser Neigung eine zwischenmenschliche (Spiel-)Beziehung verantwortungsvoll gestaltet? Worauf ich achten muss?
Ich bedanke mich im Voraus!
Ropekitten