Subdifferenzierung

      Subdifferenzierung

      Da es im Thema Tabu zu einer Meinungsverschiedenheit gekommen ist, die man meiner Meinung nach herrlich diskutieren könnte, mach ich mal ein neues Thema auf.
      Mich interessiert der jeweilige Inhalt des Überbegriffs "Sub". Und mich interessieren die Meinungen aus dem Dom-Lager dazu.
      Auf was will ich hinaus. Ich bin interessiert an der Vielfalt, die sich hinter der schnöden Begrifflichkeit verbirgt.

      Was schließt Eure spezielle Neigung mit ein, was gehört nicht zu Euren Vorlieben.

      Der Einfachheit halber kopiere ich mal meine theoretische Begriffsdefinition mit rein, vielleicht können wir auf der Grundlage diskutieren. Oder die Definition stimmt für Euch nicht, dann interessiert mich das "Warum".

      "Mal kurz zur begrifflichen Definition. Der richtige, neutrale Begriff
      würde Bottom bedeuten, der sich besser als Überbegriff eignet, da er
      sich von "Unten" ableitet. Sub kommt von Submissiv, was eher ein
      "Geschmäckle" von D/S hat, also weniger Neutal zu bemessen ist.

      Nun ist es aber so, dass sich viele Frauen nicht mit der Begrifflichkeit
      "Bottom" anfreunden können, da sie eine männliche Assoziation
      hervorruft. Der Begriff kommt ja auch aus der Schwulenszene.



      Deshalb hat sich die Bezeichnung "Sub" in Deutschland für alles was unten ist etabliert. Egal ob D/S oder S/M.

      Eine Unterscheidung gibt es zwischen Sub und Sklavin, die Erstere
      präferiert eher eine sexuelle Machtverschiebung, die Zweite fühlt sich
      24/7 als Besitz. Und gibt das Vetorecht auf.



      So definiere ich das für mich und denke, dass viele BDSMer in Deutschland ebenso so definieren."

      Ich schreib gleich noch etwas persönliches zu meinem Subsein.
      So, zu mir. Sexuell würde ich mich eher auf der masochistischen Seite sehen. Ich brauch Dom nicht als Umweg, um Lust aus Schmerzen zu ziehen. Sprich, meiner reinen Neigung ist es rechtschaffen Wurst, ob er dabei Lust empfindet. Das ist der springende Punkt, warum ich mich nicht als sexuell devot sehe. Mir als liebenden Partnerin ist es natürlich nicht egal, ob er Spaß hat, oder nicht, ich erfreue mich partnerschaftlich an seiner Lust. Sexuell bedeutet mir der Umweg aber nichts.
      Trotz dieses Umstandes bin ich gerne ausgeliefert. Ich mag es überhaupt nicht, wenn mein Wunschzettel an mir abgearbeitet wird. Ich will, dass er macht, nach was es ihm gerade ist. Ich habe Sex ohne Tabuliste oder Stoppwort. Einfach nur getragen von Vertrauen. Stille Hingabe gehört nicht zu meinem natürlichen Gebaren, ich bin eher kämpferisch und bin am Prozess des überwältigt werden interessiert.

      Was sexuell für mich nicht geht, bzw, was ich für mich als albern betrachte, ist alles rund um die Thematik "Erziehung, Strafen, Demütigung".

      Auf partnerschaftlichen Ebene würde ich mich eher als devot bezeichnen. Ich bin gefallsüchtig. Will immer alles recht machen. Verwöhne für mein Leben gerne. Lass ihn entscheiden. Bin liebevoll, vorauseilend, brav, anschmiegsam und wenig auf Konfrontation aus.

      Aber auch da kein "Herr und Meister-Gedröhns", sondern mehr Richtung glücklich machen und gemacht werden.

      Wiederhergestellt durch Administrator: Es werden nicht einfach Threads kaputt gemacht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Frau K () aus folgendem Grund: Persönlich.

      Die allbekannte Frage wo sich dann alle wie wild kloppen. :rofl:

      Nun, für mich Persönlich hat Sub oder Sklave/Sklavin keinen unterschied an deren Bedeutung. Ich weiß aber, das dies sehr viele ganz anders sehen. Sub/Sklave bedeutet für mich: Eine Person die sich einer dominanten Person unterwirft oder sich von dieser bespielen lässt (wenn man zb. nur Maso-Neigungen hat).

      Dennoch gefällt mir Sub weitaus besser als Sklave, keine Ahnung als "Sklave" bezeichnet zu werden mag ich nicht, gefällt mir nicht und hat eben so einen unangenehmen Beigeschmack. "Ich bin Sub" hört sich auch schöner an. Bei Frauen hingegen finde ich die Bezeichnung Sklavin wieder sehr schön/schöner. Da klingt es edel, aber als Mann/Sklave hat es eben etwas abwertendes für mich. Daher schreibe ich auch meist von Sub bzw. von Sklavin wenn ich etwas schreibe.

      Ich denke da hat jeder seine persönliche Einstellung dazu, was er eben mit Sub oder Sklave verbindet. Ist ja genauso wie Top, Dom, FemDom, Meister, Mistress, Herr und Herrin oder ob man lieber Lady bevorzugt (neben Herrin) so wie bei mir. ^^

      Leben und leben lassen. :thumbup:
      Wie gesagt, viele Leute habe auch viele Meinungen und auch bei mir in Österreich ist es nicht anders, bei den einen ist Sub eher geläufig und die anderen sagen dann wieder Sklavin oder Sklave. Ist in Deutschland sicher nicht anders.

      Wenn ich von Bdsm keine Ahnung habe, würde ich mit Sub mehr anfangen können als wenn ich man von Sklave/Sklavin spricht, da man mit dem Begriff auch mehr verbindet, dass man in der Allgemeinbildung schon lernt.
      Sub hat sich sicher mehr implantiert in der Ausdrucksweise, da es eben wie du schon gesagt hast von Sub-massiv/Submissen hergeleitet wird das aus dem D/s stammt. Mann muss ja auch bedenken das vieles aus dem Englischen übernommen würde.

      Ich lese sehr viele im Kontext und finde das es sich ziemlich in der Wage hält zwischen Sub und Sklavin.

      Frau K schrieb:

      Eine Unterscheidung gibt es zwischen Sub und Sklavin, die Erstere
      präferiert eher eine sexuelle Machtverschiebung, die Zweite fühlt sich
      24/7 als Besitz. Und gibt das Vetorecht auf.
      kann ich so für mich nicht sagen. ich mag den ausdruck "sklavin" nicht - weil nach meinem begriff ein sklave nichts freiwillig tun kann. als sub unterwerfe ich mich aber freiwillig meinem partner - die machtverschiebung ist nicht nur auf den sexuellen bereich beschränkt, sondern auf das zusammensein überhaupt.

      ich gebe nicht ihm die macht über mich, sondern ich SCHENKE ihm meine hingabe. so sehe ich das. durch aufmerksames hinschauen und wahrnehmen gehe ich auf seine bedürfnisse ein, ohne dass er dies erst einfordern muss (meistens zumindest). da ich nicht maso, sondern devot bin, tue ich auch alles, um nicht den arsch voll zu kriegen... ;)

      meine befriedigung ziehe ich daraus, dass er diese hingabe anerkennt und sich darüber freut. das schliesst keinesfalls einen achtungs- und respektvollen umgang auf augenhöhe aus - im gegenteil.

      würde ein dom mit strafandrohung und / oder psychischer gewalt etwas einfordern, würde ich anfangen zu rebellieren, mich dagegen aufzulehnen, mich verweigern... und ich könnte da meine devote, submissive seite überhaupt nicht mehr ausleben. DIE erfahrung brauch ich nicht nochmal.

      lg camille

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von camille () aus folgendem Grund: .

      Hallo Frau K,

      ICH teile deine Behauptung nicht, dass sich der Begriff "sub" für "alles, was "bottom" ist, etabliert hat. Nur weil Viele das Wort, das eine ganz klare und unmissverständliche Bedeutung hat, für sich in Anspruch nehmen und sich damit "schmücken" - wird es nicht richtiger, es für "Alles und Jedes" zu benutzen, was nichts, aber auch gar nichts mit Submissivität zu tun hat...

      Du schreibst:

      Sexuell würde ich mich eher auf der masochistischen Seite sehen. Ich brauch Dom nicht als Umweg, um Lust aus Schmerzen zu ziehen. Sprich, meiner reinen Neigung ist es rechtschaffen Wurst, ob er dabei Lust empfindet.
      ... das ist klar und unmissverständlich. Dom ist dir "Wurst", Hauptsache du bekommst dein "Aua". Das nennt man schlicht Masochismus, aber hat für sich alleine mit sub-Sein gar nichts zu tun.

      Das ist KEINE BEWERTUNG. Masochistin zu sein ist weder besser noch schlechter, als sub zu sein. Es ist aber einfach etwas GANZ anderes. Ja, es kommt in unterschiedlichsten Graden zumeist auch vermischt vor. Und tatsächlich gibt es auch Menschen, die beides gleichermaßen sind. Genauso, wie es Menschen gibt, die "nur" sub und kein bisschen masochistisch sind. Alles hat seine Berechtigung, nichts ist mehr oder weniger "wert"... einzig und alleine, man braucht den jeweils passenden Partner dazu.

      NUR... man sollte den Worten und Begriffen MEINER MEINUNG nach schon die Bedeutung geben, die ihnen urtümlich innewohnt, und sie nicht nach Lust und Laune mit völlig unterschiedlichen Inhalten belegen - denn dann passiert genau das, was gerade in einem anderen Thread passiert ist: jeder redet von etwas anderem und jeder hat das Gefühl, dass der andere ihn nicht mit der gebotenen Aufmerksamkeit liest, versteht, begreift.


      Ich bin @camilla SEHR dankbar, dass sie IHRE Vorstellung von sub so schön beschrieben hat - denn das ist es, was ICH darunter verstehe. Was dem Wort ursprünglich und ohne Wattebäuschchen-Schönfärberei inne wohnt.


      Ich hoffe, ich habe diesmal auch für jene deutlich genug gemacht, die sich mit Lesen etwas schwerer tun, dass es sich um MEINE MEINUNG handelt...

      LG,
      Gast 123

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DocWolf () aus folgendem Grund: Korrektur: unnötige Wortverdoppelung

      Frau K's erster Antwort zum eigenen Subsein habe ich nicht viel hinzuzufügen, was meines betrifft. :)

      Ich bin auch und vor allem Domme (und ich meine Domme, nicht Top), stecke da in meiner Beziehung aber gerne zurück, da es auch meinem Dom / Sub so geht und wir uns eingespielt haben. Er muss mir nicht wortwörtlich die Füße küssen.

      Gezwungen zu werden gehört für mich gerade deshalb dazu, ich kann die Domme schließlich nicht ausknipsen und ins Regal stellen. Nur Aua - darum geht es mir nicht, Flagellantin kann ich alleine spielen und finde es äußerst langweilig. :)

      Wie sollte ich mich bezeichnen ... masochistisch? Bin ich. Sadistisch aber auch. Dominant ebenfalls. Devot so gut wie nicht. :huh:
      Meine Abneigung gegen 'Bottom' hat nichts mit der Schwulenszene zu tun. Ich habe einen Grund weshalb mich dieses Wort auf mich angewandt augenblicklich zur Weißglut bringt, deshalb ist es ein Tabu.
      'Sklavin' ist für mich Teil eines Rollenspiels das ich nicht spiele, ich fühle mich als solche oder Kajira bezeichnet dazu aufgefordert den Sklavenhalter fertigzumachen und nicht, ihm zu dienen. Damit will ich absolut niemandem die eigene Einstellung madig machen, ich lese eben aufgrund meiner anderen Sichtweise gerne entsprechende gute Geschichten und finde das 'klassische' Dom / Sub Verhältnis faszinierend. Es ist nur nichts für mich. Noch viel weniger will ich einen 'service top' der nur tut, was ich einfordere.

      Um es klarzustellen, ich werte nicht. Jedem der eigene Kink ... wer wäre ich, darüber zu urteilen solange alles consensual ist.

      Erzwungene Unterwerfung, es muss nicht zwingend mit Fesseln über die ganze Session hinweg sein, musste ich erst einmal für mich entdecken nachdem ich zu Beginn meiner SM 'Karriere' in der üblichen Definition festhing und mich fragte, weshalb ich auf die Anrede Sklavin, auf Befehle, Gehorsam etc sauer reagierte ... dann begann ich mich einzulesen und langsam zu bemerken woran es lag, wie vielfältig die Möglichkeiten sind ... Aber erst als ich vor relativ kurzer Zeit auch meiner dominanten Seite Raum gab wurde mir das ganze Verhältnis klarer. Erst seitdem funktioniert es.

      Darum verstehe ich auch Frau K's Vehemenz im Tabu-Thread, wer diese Vielfalt nicht kennt und mit gefestigten Definitionen konfrontiert ist rennt sich daran den Kopf ein ... Vielleicht bin ich nur glücklich, an einen wenig an Theorie interessierten Partner geraten zu sein der SM mit mir entdeckt hat, vielleicht liegt es daran dass mir Definitionen normalerweise gestohlen bleiben können und ich mir meinen eigenen Weg suche ... trotzdem wurde ich so sehr von 'Standards' beeinflusst dass ich Jahre brauchte um 'mein' SM zu finden. Vielleicht wäre ich noch immer unzufriedene Sub, wäre ich an einen anderen geraten.

      Ist der Begriff Sub mit daran Schuld oder die klassische Definition der freiwilligen Unterwerfung? Im deutschen Sprachraum könnte es so sein, darauf hat mich erst Gast 123 gebracht: ich bin von submission in sehr allgemeinem Kontext ausgegangen, weil es im Englischen zumindest in meinem nicht mit SM verbundenen Umfeld wenig mit freiwilliger Unterwerfung zu tun hat. Ergo störte mich nichts an der Definition und es stört mich auch noch immer nichts, abgesehen von Querelen rund um ein Wort und seinen Lexikoneintrag.

      D/S in BDSM wird mal als dominant / submissiv und mal als dominance / submission gelesen. Submission bedeutet im Englischen aber nicht exakt dasselbe wie to submiss. Sich selbst in Demut beugen und sich etwas nicht näher definiertem unterwerfen sind miteinander verwandte, dennoch verschiedene Dinge. Darum macht Wortklauberei um eine exakte Bedeutung in meinen Augen wenig Sinn, sie führt nur zu Unstimmigkeiten.

      Masochismus steht auf einem anderen Blatt. Per definitionem enthält auch dieser Begriff Devotion im Sinne freiwilliger Unterwerfung ... In diesem Sinne wäre ich nicht einmal masochistisch. Soll ich also den Begriff Painslut verwenden? Auch das trifft nicht zu, siehe oben.

      Masochismus ist eine andere Komponente einer BDSM-Beziehung als Submission und keine Alternative, es kann beides oder nur eines vorhanden sein ... Das Gleiche gilt für Disziplin, Erziehung, Bondage. Wie sollen die unzähligen möglichen Kombinationen der Spielarten und Ausprägungen derselben glasklar den Begriffen Sub und Bottom zugeordnet werden?
      Eine Sub kann sich ihrem Dom unterwerfen: seinem Willen, seiner (psychischen wie auch physischen) Gewalt, und sie kann sich für ihn aufopfern. Eine devote Sub gibt sich bereitwillig hin, eine weniger devote will gefordert, eine nicht devote gezwungen werden. Dazwischen ist alles möglich. Wie definiert sich eine Grenze zwischen Dom und Top, wenn schon die Begriffe Sub und Bottom sich überschneiden und als mit der Szene gewachsene Worte natürlicherweise unscharf sind?

      Bottom ist ebenso unscharf definiert wie Sub. Wenn Sub nun als klare Definition hingestellt würde wäre Bottom ein noch weiteres Feld, das alles andere umfasst. Hinter einer klaren Definition steht leider auch der unausgesprochene und in den meisten Fällen sicher unbeabsichtigte Vorwurf, dass alles andere dieser Definition nicht genügt. Das führt mich zurück zu vielen Argumenten aus dem Tabu-Thread für die ich stellvertretend Karimausi zitiere:

      Karimausi schrieb:

      ich finde diese immer wiederkehrende Diskussion über was ist eine Sub, was eine Sklavin, wie hat "Mann" und "Frau" das zu leben um es zu sein einfach völlig überflüssig.


      Jede klare Definition für jeglichen der wenigen Begriffe schafft automatisch eine elitäre Abgrenzung, die mir gerade mangels unstrittiger Alternativen überhaupt nicht schmeckt.


      Meine Meinung. :)
      Danke nightshade für diesen Beitrag. Ich finde dem ist nichts mehr in zuzufügen.

      Vielleicht bin ich nur glücklich, an einen wenig an Theorie interessierten Partner geraten zu sein der SM mit mir entdeckt hat, vielleicht liegt es daran dass mir Definitionen normalerweise gestohlen bleiben können und ich mir meinen eigenen Weg suche
      Trifft es auch bei mir (auch wenn da nicht SM bei mir stehen würde). Definitionen und was ich über diese im Internet gelesen habe, haben mich in meiner "Entwicklung" auch immer wieder vor bestimmten Dingen zurückschrecken lassen, anstelle einfach alles auf mich zukommen zu lassen. Gerade wenn dir als Anfängerin von irgendwelchen Leuten mit vermeintlicher Erfahrung erzählt wird, dass du das oder das nicht bist sondern das und du dich aber gar nicht damit identifizieren kannst, dann können diese dir schon den ganzen "Spaß" daran vermiesen. Da musste dann auch erst ein Dom kommen, der mir gezeigt hat, dass Theorie und Definition doch eigentlich völlig egal ist und letztendlich nur das eigene Gefühl zählt.
      -------

      Glück ist das einzige, was wir anderen geben können ohne es selbst zu haben.
      Grundlegend ist es mir recht egal, wie sich Menschen, die mit BDSM zu tun haben, nennen.
      Von mir aus, kann sich jeder zu bezeichnen wie er will.
      Der Mainstream, sich Bezeichnungen anzueignen, ohne genau diesen zu entsprechen, scheint ja Gang und Gebe zu sein.
      Es begegnen einem immer wieder Frauen, weniger Männer, die sich als Sub bezeichnen, oder von einer devoten Neigung sprechen, ohne jemals einen Ansatz von Dominanz verspürt zu haben.
      Ja, das verwundert mich immer sehr und ich kann es nicht nachvollziehen, denn ich finde, dass man es erst durchs Erleben erfahren kann, ob man devot, maso etc....ist.
      Mir selbst sind die klassischen/szenerelevanten Definitionen nicht unwichtig.
      Sie drücken eine Neigung, Vorliebe und Richtung aus.
      Somit kann ich weniger verstehen, wieso man sich da mit den Definitionen so schwer tut.
      Wenn jemand von sich sagt, er sei Dom, Sub, Top, Sklavin etc... verbinde ich damit selbstverständlich gewisse Richtungen, Intensitäten und Komponenten im BDSM.
      Ich kenne genug Frauen, die sich als Maso bezeichnen und ganz klar nicht als Sub bezeichnen.
      Weder habe ich jemals erlebt, dass sie sich dadurch nicht "vollständig" fühlen, noch das sie damit ein ernsthaftes Problem hatten, sich nicht die Bezeichnung Sub zu geben.
      Es kommt mir gerade so vor, als ob sich niemand diesen "Titel" wegnehmen lassen möchte, oder hören möchte, was denn das gängige Bild z.B. einer Sub ist.
      Und doch, es gibt eine klare Vorstellung und definitiv Unterschiede zwischen einer Maso,Sub und Sklavin.
      Das heißt jedoch nicht, dass nicht jede/r eine eigene und ganz persönliche Definition davon haben kann.
      Jedoch finde ich es völlig okay, wenn andere sich an den klassischen Definitionen orientieren, denn sie bieten schließlich einfach eine Orientierung.
      Ansonsten könnte man einfach nur sagen, ich bin BDSMer.
      Mir persönlich sind diese Klarheiten wichtig, denn es ist ein Unterschied für mich, ob jemand z.B. ein Top oder Dom ist.
      Ich kann Gast 123 gut verstehen, dass ihn diese Weichkocherei nervt.
      Nerven tut sie mich nicht, sie verwundert mich nur und ich nehme zur Kenntnis, dass nicht alles so ist, wie es scheinen mag.
      Wie bereits oben gesagt.....von mir aus soll sich jeder so nennen, wie er lustig ist.
      Ich drücke auch niemanden meine bzw. die szenegängigen Definitionen auf.
      Jedoch lasse ich mir die meinen auch nicht absprechen.
      Spannender Thread !

      Er zeigt, dass jegliche Schublade eher kontraproduktiv ist, wenn man einfach nur seine Sexualität genießen möchte und ihr dabei einen freien Spielplatz einräumen möchte.

      In meinem Profil steht :"Giz ist Top, Dom, was auch immer"

      Es ist für mich nur ein Begriff, der niemals in der Lage ist die Komplexität meiner Vorlieben wirklich zu kategorisieren.
      Und bei dem Begriff "sub" geht es mir ganz genauso.

      Ich habe das Glück eine Partnerin zu haben mit der ich spielen kann und die ich liebe.
      Ich brauche keine Bezeichnung, die sie in eine Schublade legt...
      Meine Erfahrung .... Das geht nicht mal ansatzweise....
      Warum nicht, ganz einfach..:
      Sie ist nicht devot... Oder doch... Manchmal ein wenig .... Manchmal kampfsub ... Manchmal dominant ( weniger mir gegenüber aber es ist da) sie ist sehr stark maso.... Manchmal unglaublich hart im Schmerz empfangen ... Manchmal ist der erste Hieb schon zuviel... Sie ist hetero... .. Nun denn ;) Manchmal aber....ich bin hier mal ruhig.
      Sie kniet vor mir.... Und ärgert mich ... Locker in ihrem Programm

      Passt das alles ins Bild der Sub die mit gesenkten Blick alles akzeptiert was Dom tut.

      Eine Schblade ist ca. 60 mal 40 cm groß und 10 cm hoch ( wir nehmen mal eine aus der Küche )
      Und da wollen wir ernsthaft eine komplexe menschliche Persönlichkeit rein packen ?

      Das klappt bestimmt super ;)


      Ich gehe noch weiter.... Ich glaube, dass gerade junge unerfahrene BDSM Beziehungen sich das Leben unnötig schwer machen, weil sie versuchen einem Bild der super Sub oder des super Doms gerecht zu werden.
      Sie versuchen so sehr diesen Vorbildern an "richtigen" Verhaltensmustern nachzueifern, dass sie ganz vergessen einfach nur Spaß an diesen geilen Spielen zu haben. Ich muss eine brave Sub sein ist wichtiger als, ich wil hier MEINEN Spaß haben. Ich darf auch hier im Forum nur sagen, dass ich sub bin, wenn ich mindestens so devot bin wie die vorposterin oh Gott da muss ich mich ja in der nächsten Session anstrengen genauso devot zu sein.

      Daher meine Definition: Der begriff Sub steht für eine Frau die Spaß an BDSM hat welche Buchstaben dabei in welcher Kombination bleibt ihr überlassen wobei sie passiver ist als der aktive Part in der Beziehung ... Punkt ;)

      Cheers

      Giz

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von gizmo () aus folgendem Grund: .

      Danke Gizmo.
      Und wieder einmal mehr hast du es auf den Punkt gebracht :knien:
      So manches Mal beim Lesen in diesem Forum habe ich an meiner Berechtigung, mich Sub zu nennen oder das was ich praktiziere/liebe BDSM zu nennen, weil es so gar nicht in manches Schema passt, gezweifelt.
      Und genau das was du beschreibst ist passiert. Da ich recht unerfahren auf dem Gebiet bin hat es mich verunsichert und mir auch an so mancher Stelle sicherlich den ungehemmten Spass blockiert.

      Da ich Elenore für eine wunderbare Frau halte, bin ich froh, dass du genau sie als eine solche Sub beschreibst. Mit genau so vielen unterschiedlichen Facetten, Wünschen, Vorlieben, Abneigungen und Launen wie ich sie habe.

      Und ich bin froh, dass ich mich nicht in eine 40x60x10cm Schublade quetschen muss, sondern auch als selbsternannte Sub genau so sein darf wie ich bin und meine Persönlichkeit behalten darf ohne sie katalogisieren zu können.
      Ich hoffe, dass dein Beitrag auch anderen unsicheren Mädels (oder Jungs) helfen, ihre Position im BDSM ein wenig klarer zu sehen.
      Danke :blumen:

      Wer bin ich, und wenn ja, wieviele?

      Tschuldigung, ich musste mal kurz eine humorige Komponente einbringen ... das liegt in meiner Natur, übrigens genauso, wie der Spaß daran, mich beim sexuellen Spiel eher zu unterwerfen.

      Ich und in eine Schublade?! Ach herrje, das wär was, und wenn sie so klein wie Gizmos Küchenschublade wäre, hätten wir beide ein echtes Problem - die Schublade und ich. So gelenkig bin ich nämlich leider nicht mehr.

      Aber jetzt mal Spaß beiseite. Als ich gestern das Thema hier lesend verfolgte, sagte mein geliebter Mann und oberster Herr im Haus zu mir "was lässt dich denn da so stirnrunzelnd gucken?!" - Ich darauf "Im Forum wird das Thema 'Was bedeutet Sub-Sein' thematisiert." Neben seiner relativ kurzen verbalen Antwort kam ein leichtes Aufstöhnen und die Augen gen Himmel erheben seinerseits. Stunden später, auf dem heimischen Sofa, frag ich ihn aus heiterem Himmel "Schatz, bin ich dir eigentlich als Sub genug und bin ich überhaupt eine?!" Die Antwort war wiederum kurz, eindeutig und definitiv JA. Und dabei bin ich wohl eher wie Elenore, so wie Giz sie beschreibt.

      Ich finde Definitionen von Begriffen sehr wohl in Ordnung und wichtig. Ja, man sollte wissen, worüber man redet, wenn man redet. Und wenn jemand sagt "ich lieeeebe Peitschen" und dann kalkweiß wird, wenn einer den Plüschflogger rausholt, ist da wohl was im Argen was das Verständnis der Materie angeht.

      Ich finde es auch völlig in Ordnung, wenn jemand sich selbst klar benennen kann und möchte. Der Punkt für mich ist aber, ich kann und möchte es nicht. Es ist nämlich für mich etwas anderes, ob ich klar benenne "ich mag (nicht) ...., ich will (nicht) ...., ich tue (nicht) ...." und auch noch "ich bin (nicht) <und dann eine Eigenschaft>" oder ob es um einen Oberbegriff geht, der mich als Ganzes beschreibt. Ich bin nicht "Sub". Ich bin ein Mensch, eine Frau, und ich habe verschiedene Vorlieben und Wesenseigenheiten. "Ich bin" plus Hauptwort sage ich höchstpersönlich in der Regel höchstens noch mit der Berufsbezeichnung, da wo es thematisch hingehört.

      Als ich endlich meine Neigung zuließ und mich hinaus in die BDSM-Welt wagte, hatte ich auch - wie viele - so einige Begegnungen (virtuell vor allem, real wurden die nämlich nie), in denen mir Dinge gesagt wurden wie "bei deiner Einstellung wirst du nie einen Dom finden, eine Sub sagt/meint/ist so(was) nicht". Mein Glück war, dass ich einfach längst nicht mehr jung und menschlich unsicher genug war, um mir diese Schuhe anzuziehen. Denn ich habe - oh Wunder - dann doch einen, MEINEN, passenden Dom gefunden. Ich glaube jedenfalls, das Risiko bei der strikten Einteilung und Katalogisierung von "Sub ist ..." ist wirklich nicht ganz ungefährlich für junge unerfahrene Frauen, die sich selbst und ihre Neigung noch finden und glauben, wenn ein gestandener Dom ihnen sagt, wie der BDSM-Hase so zu laufen hat, müsse er das schließlich wissen. (ach so, und nur um das zweifelsfrei festzuhalten: das ist ein wirklich allgemeiner Satz, ich denke dabei an die Quintessenz mancher Äußerungen, die ich vor ein paar Jahren so zu hören bekommen habe).

      So, und jetzt kommt der zweite Kaffee des Tages ;) .

      Es grüßt
      das Weib, manchmal super sanft und hingebungsvoll sich dem Willen ihres Herrn und Meisters beugend, und manchmal energischst mit der Faust auf den Tisch hauend im Alltag die Dinge vorantreibend, und manchmal .... und manchmal .... und manchmal ....
      Wenn man in Foren schreibt, braucht es Begrifflichkeiten, die jeder versteht. Und es etablieren sich Worte. Und "Sub" hat sich, ob das allen Herren so passt, oder nicht, bei uns in Deutschland als der Passive Part, ohne den Inhalt genau zu definieren, eingeschliffen. Das sieht man auch klar an der SZ, die Sammelstelle, in der sich so ziemlich alle BDSMer befinden. Dort gibt es zum ankreuzen Sub, Sklavin, Zofe, Pet. Da es keine extra Kategorie, keine Bezeichnung für Masochisten gibt, fallen sie nun mal unter die für alle recht neutrale Begrifflichkeit Sub.

      Solange das so ist, werde ich auf Einzelschicksale keine Rücksicht nehmen und mich weiter so nennen.

      Es kann sich einer hinstellen und wütend aufstampfen, dass nach seiner Definition nur Stühle aus Holz als Stühle bezeichnet werden dürfen. Die Restwelt wird trotzdem auch zu Stühlen aus Metall "Stuhl" sagen.
      So ist das eben. *Schulter zuck*

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Frau K () aus folgendem Grund: ..............

      Karimausi schrieb:

      Du musst gar nicht so weit wie zur SZ gehen. Hier gibts nur Sub, Dom und Switcher - passiv, aktiv, beides.

      Stimmt. Und da soll man sich als Maso nicht diskriminiert fühlen. :D Ich hab mir das auch gerade überlegt. Eigentlich ist es schon ein bisschen seltsam. Schauen wir noch mal in die SZ, "Sub, Sklavin, Zofe, Pet." Also haben devote Mädels die Qual der Wahl zwischen 4 Bezeichnungen. Für Maso-Subs gibt es aber keine spezielle Bezeichnung.

      Ich weiß ja, reiner sexueller Masochismus ist eher selten, gerade unter Frauen. Aber es gibt ihn.
      Gerade weil Vorlieben so vielfältig sind, reicht's auch irgendwann mit den Begriffen. Gib ein paar grobe Richtungen vor und lass den Rest den Menschen in einem Dialog klären. Das Wichtigste ist eh den Menschen kennenzulernen und sowas erfährt man nicht über einen Katalog, egal, wie viel dort angekreuzt und beschrieben wird.

      Gefährte schrieb:

      Gerade weil Vorlieben so vielfältig sind, reicht's auch irgendwann mit den Begriffen. Gib ein paar grobe Richtungen vor und lass den Rest den Menschen in einem Dialog klären. Das Wichtigste ist eh den Menschen kennenzulernen und sowas erfährt man nicht über einen Katalog, egal, wie viel dort angekreuzt und beschrieben wird.

      Genau. Deshalb bezeichne ich mich als Sub. Ich schmücke mich nicht damit, sondern ich verwende, ganz automatisch die gängige Kategorie.
      FrauK, nenn dich doch wie du möchtest. Das spricht dir doch keiner ab.
      Wieso wird darum so ein persönlicher Wirbel gemacht?
      Weil du in Gast 123s Augen keine Sub bist...sorry, langsam finde ich es schräg.
      Er kann doch denken was er möchte.
      Genau DAS meinte ich damit, als ich im anderen Thread schrieb, dass dieses Thema nicht einigermaßen sachlich besprochen werden kann.
      Schade......