Ich für meinen Teil bin der Meinung die Mehrheit der User hier führt nicht ein doppel Leben an ihren Partnern vorbei. Wenn man mal in einer ruigen Nacht etwas quer liest wird eines ganz schnell deutlich, nämlich das die die Mehrheit (soweit ich das vom reinen Empfinden her beurteilen kann) sehr stark darum bemüht ist den Partner mit zu nehmen. Nur manchmal da klappt es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht.Passiert, also sucht man einen kompromiss oder eine Lösung zum Problem.



Das da finde ich für einen neutralen Einstieg in so eine Thematik übrigens sehr Verunglückt ausgedrückt. Allein dieses ---> " warum Ihr euren Partner nicht an vertrauen wollt" liest sich für mich sehr negativ Vorwertend.

Ich habe wirklich sehr lange Überlegt ob ich unter solchen negativ Wertungen überhaupt was dazu schreiben soll, denn irgendwie hab ich das Gefühl hier soll es nur in eine Richtung gehen und nicht wirklich objektiv gehandelt werden.
Ich habe nicht nach einer bestimmten Neigung gesucht, ich habe mich in zwei Männer verknallt. Ich hab mich in die durchzechten Nächte voller Musik, Lachen, Diskussionen verliebt, in die art wie sie sich Bewegen, wie sie Reden, wie sie Riechen, wie sie sich anfühlen einfach in ihre ganze art und weise. Die Neigung spielte erstmal keine Rolle im Fokus war der Mensch. Und da bekanntlich nie alles gute beisammen ist, passen wir drei von den Neigungen her nicht zusammen. Tja wir könnten nicht weniger zusammen gehen als da, ist halt so aber daran hat keiner mutwillig Schuld. Also sind wir eben Kompromisse zu gunsten unserer Zufriedenheit eingegangen. Ich hole mir meinen Spaß auf meiner Spielwiese bei meinen (Spiel) Beziehungen und sie haben halt ihren Spielplatz und ihre Spielbeziehungen. Ist manchmal Nervig, ja gebe ich zu, ist oft Anstrengend ja, aber für uns Funktioniert es so.
Nur weil ich meine Partner in eine andere Beziehung loslasse und sie mich auch bedeutet das nicht das ich das wir uns nicht vertrauen oder das wir uns nicht lieben oder schätzen würden. Das gesamte Paket Mensch ist doch so viel mehr als nur die sexuelle Vorliebe. Ich liebe so bewusst das es mir sehr wichtig ist meine Partner zufrieden und glücklich zu sehen. Sie sind wie sie sind, ich bin wie ich bin und wenn sie etwas Ausleben möchten was ich nicht geben kann und nicht geben will weil es nicht in meiner Natur liegt mindert das nicht mein Vertrauen.
In meinen Augen braucht es eine riesen große Portion Vertrauen und Offenheit in den Partner ihm oder ihr diese Freiheit und diese Möglichkeiten zu erlauben, ohne würde es nur schlecht bis gar nicht klappen auf Dauer.

mein Senf
Schallgewitter

Ich glaube, die Meisten werden wohl probiert haben das Thema mit dem Partner zu besprechen. Zumindest habe ich den Eindruck.

Eine Beziehung macht aber so viel mehr aus als eine Neigung oder besondere Vorliebe.

yap @XTina
da hast du völlig recht.
Also zumindest bei mir ist das so. Es ist nicht das Vertrauen, sondern die nicht vorhandene/passende Neigung.
Über den Rest kann man dann diskutieren, inwiefern das mangelnde Selbstbeherrschung ist oder einfach nur der Versuch selber glücklich zu werden...

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, warum man sich seinem Partner nicht unbedingt anvertrauen will oder kann. Das hier ist meine eigene, sehr persönliche und sicher nicht allgemeingültige Erfahrung:

Ich habe meine Neigung einige Zeit gelebt, ohne dass es mein Partner wusste. Für mich war es so, dass ich diese Neigung erst nach vielen gemeinsamen Jahren mit ihm entdeckt habe. Wir haben in diesen Jahren viele gute und schwierige Dinge gemeinsam durchgestanden und uns ein sehr schönes, gemeinsames Leben aufgebaut.
Eine Trennung aufgrund meiner neu entdeckten Präferenzen kam für mich nicht in Frage. Mit so einem Schritt, den ich für egoistisch gehalten hätte, hätte ich Menschen, die ich liebe, total vor den Kopf gestoßen.
Aus genau diesem Grund hat es auch so lange gedauert, bis ich mit ihm reden konnte. Es war nicht so, dass ich nicht reden wollte. Ich konnte ganz einfach nicht weil ich einerseits erstmal meine Gefühle sortieren musste und andererseits absolut nicht abschätzen konnte wie er reagiert.
Dann letztendlich doch das Thema anzusprechen, hat mich unendlich viel Kraft und Mut gekostet. Seine Reaktion war überwältigend: er hat sich für meine Ehrlichkeit bedankt.
Es folgten sehr viele Gespräche.
Dennoch mussten wir feststellen, dass er mit dem Thema BDSM nichts anfangen kann und ich mir nicht vorstellen kann es mit ihm zu leben. Wir haben Vereinbarungen getroffen und ich darf meine Neigungen mit einem Spielpartner leben. Entsprechende Freiheiten hat er natürlich auch. Als Doppelleben empfinde ich das nicht weil ich inzwischen relativ offen damit umgehe.

Für mich war es einerseits also weniger eine Frage des Wollens als eine Frage der Überwindung mit ihm reden zu können und andererseits ganz einfach eine unterschiedliche Entwicklung unserer Vorlieben.

Vielleicht hängt der Umgang mit diesem Thema auch davon ab, wie man "Partnerschaft" begreift. Für mich ist das wesentlich mehr als ein gemeinsames Liebesleben.

Obwohl ich froh bin, dass ich das mit ihm klären konnte kann ich jeden verstehen, der seine Neigung heimlich lebt. Die Beweggründe dafür sind manchmal zwar moralisch sicher nicht einwandfrei aber vielfältig, individuell und von Dritten nicht bewertbar.

@AncillaB Ich wünschte, ich hätte deinen Mut

Ach weißt Du....das war so ein Moment der Harmonie und Vertrautheit....es hat einfach gerade gepasst. Ganz schmerzfrei war es trotzdem nicht. Ich habe ihm da schon ganz schön was zugemutet

@switcher
Ich glaube im übrigen, dass sich hier im öffentlichen Bereich nur wenige outen, die tatsächlich ein Doppelleben führen, von dem der Partner nichts weiß, ;).

Ja nicht jeder hat das Vergnügen BDSM mit seinem Partner Leben zu können des halb finde ich es richtig wie es @AncillaB gemacht hat sie hat es ihrem Partner gesagt wenn auch später aber ich glaube das mann ehrlich ist in einer Beziehung sie haben sich geeinigt dafür kann ich dich nur beglückwünschen dann ist ein Doppelleben nicht notwendig.

Auch ich lebe meine Neigung aus, jedoch nicht mit meinem Partner.
Er weiß auch nichts davon.

Geplant war das so weiß Gott nicht, aber es hat sich so entwickelt.
Mit meinem Mann kann ich es mir nicht vorstellen.
Wir haben da einige Versuche gestartet, was in die Richtung geht.
Er kann diesem so gar nix abgewinnen.

Ich hingegen habe diese Seite an mir entdeckt & will es ausleben.
Unterdrücken geht nicht.

Im Moment ist es so wie es ist, gut.
Ich kann ungezwungen meine Neigungen leben und bin trotzdem sehr glücklich mit meinem Partner.

Ich hab da mal eine Umfrage gemacht:
Partnerschaft + Spielbeziehung: Informationsmanagement

Diesen Daten zufolge werden ca. 2/3 der Spielbeziehungen neben einer Liebesbeziehung geführt. Und die Hälfte dieser Personen wiederum hat einen uninformierten Vanillapartner.